Die skandinavischen und belgischen Postunternehmen Posten Bring (Norwegen), PostNord (Schweden/Dänemark) und Bpost (Belgien) haben angekündigt, ihre Paketsendungen in die USA vorübergehend einzustellen. Das berichtet unter anderem Reuters. Grund ist die angekündigte Abschaffung der Zollfreigrenze durch die US-Regierung. Diese sogenannte De-minimis-Regelung erlaubte bisher die zollfreie und vereinfachte Einfuhr von Paketen mit einem Warenwert bis 800 US-Dollar.
„Das Problem ist, dass es noch kein System zur Erhebung oder Zahlung der Einfuhrsteuer gibt. Um Probleme zu vermeiden, haben wir beschlossen, den Versand von Paketen in die Vereinigten Staaten vorübergehend auszusetzen“, bestätigte ein Bpost-Sprecher gegenüber VRT News. Die belgische Post beginnt ab dem 22. August mit dem Versandstopp. Bei PostNord und Posten Bring wird ab dem 23. August der Postversand von Waren in die USA und nach Puerto Rico vorübergehend ausgesetzt.
Hintergrund der US-Entscheidung
Die Administration von Präsident Donald Trump erklärte im Juli, dass diese Ausnahme der Zollregelung ab dem 29. August ausgesetzt werde. Damit müssen künftig auch für niedrigpreisige Waren alle üblichen Zölle und Formalitäten erfüllt werden. Für die Postunternehmen bedeutet das eine plötzliche Umstellung, die in der kurzen Zeit technisch und organisatorisch nicht machbar sei. PostNord betonte, dass man wegen der fehlenden Vorbereitungszeit gezwungen sei, die Sendungen auszusetzen.
Einschränkungen für Kunden und Händler
Von der Maßnahme betroffen sind ausschließlich Pakete und Warensendungen. Briefe und Postsendungen ohne Wareninhalt können weiterhin in die USA verschickt werden. Bpost stellte klar, dass Kunden damit weiterhin normale Briefsendungen versenden können, während der Paketversand vorerst ruht.