US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar Anleihen von Unternehmen, Bundesstaaten und Kommunen im Wert von mindestens 103 Millionen US-Dollar gekauft. Das geht aus neuen Unterlagen der US-Behörde für Regierungsethik hervor, die online veröffentlicht wurden.

Die Dokumente zeigen, dass Trump einen Tag nach seiner Vereidigung am 20. Januar mit dem Kauf von Anleihen begann und seitdem mehr als 600 Finanzgeschäfte tätigte. So erwarb der US-Präsident unter anderem Unternehmensanleihen der Großbanken Morgan Stanley, Wells Fargo und Citigroup im Wert von jeweils mindestens 100.000 US-Dollar.

Außerdem investierte Trump jeweils mindestens 500.000 US-Dollar in den Chiphersteller Qualcomm und in die Telekom-Tochter T-Mobile US. Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass Trump Anleihen vom Facebook-Mutterkonzern Meta im Wert von mindestens 250.001 US-Dollar gekauft hat. Meta-CEO Mark Zuckerberg nahm zuvor an Trumps Amtseinführung teil und spendete eine Million US-Dollar für die Veranstaltung.

Dokumente enthalten keine Informationen zu Verkäufen

Die veröffentlichten Unterlagen zu den Anleihen enthalten jedoch keine genauen Kaufbeträge, sondern geben nur eine grobe Spanne in US-Dollar für jede Transaktion an. Die Dokumente enthalten auch keine Angaben zu Verkäufen durch Trump.

Nach Informationen des US-Senders NBC fiel Trumps Besitz von Anleihen der drei genannten US-Banken zeitlich mit seinen Überlegungen zusammen, den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, zu ersetzen. Demnach geschah dies zudem wenige Wochen, nachdem er einen seiner engsten Vertrauten, Stephen Miran, für einen Sitz im Vorstand der Fed nominiert hatte. 

© Lea Dohle

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Die Fed kann durch Zinssenkungen oder -erhöhungen sowie durch eine Vielzahl von Regulierungsmaßnahmen direkten Einfluss auf die Gewinne einer Bank nehmen. Als Gouverneur der Fed hätte Miran bei vielen dieser Maßnahmen direktes Mitspracherecht.

Trumps Umfeld relativiert

Das Umfeld von Trump dementiert dagegen einen Zusammenhang zwischen Entscheidungen des US-Präsidenten und seinen gekauften Anlagen. Weder Trump noch seine Familie hätten die Entscheidungen über die Investitionen getroffen, sagte ein ranghoher Beamter im Weißen Haus dem Finanzdienst Bloomberg. Diese seien von unabhängigen Finanzmanagern mit Programmen, die sich an anerkannten Indizes orientierten, getroffen worden.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, verwies in einer Stellungnahme an die US-Zeitung New York Times darauf, dass Trump einem Milliarden US-Dollar schweren Geschäft den Rücken gekehrt habe, um US-Präsident zu werden. Er habe seitdem große Opfer erbracht, sagte Leavitt. „Das amerikanische Volk vertraut Präsident Trump, weil es weiß, dass er nur im besten Interesse unseres Landes handelt.“

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