Fußball-Bundesliga
Bayerns „Bock“ auf Leipzig und Eberls Galgenhumor
Aktualisiert am 21.08.2025 – 13:39 UhrLesedauer: 4 Min.
Titelverteidiger Bayern München startet mit dem Rückenwind des Supercup-Gewinns in die 63. Bundesliga-Saison. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)
Die 63. Bundesliga-Saison wird in München angepfiffen. Der Meister hat das offizielle Eröffnungsspiel noch nie verloren. Bleibt das gegen Leipzig so? Eine andere Bayern-Frage ist freilich größer.
Endlich wieder Bundesliga – nach 97 Tagen Sommerpause verspüren Vincent Kompany und Max Eberl „Bock“ auf ein mitreißendes Saison-Eröffnungsspiel gegen RB Leipzig. Doch zugleich treibt das sportlich verantwortliche Duo mit Blick auf die maximalen Titelziele des FC Bayern die Befürchtung um, dass der Kader in der Offensive zwar luxuriös, aber halt auch „relativ dünn“ besetzt ist, wie Sportvorstand Eberl befand: „Das kann jeder sehen.“ Trotzdem verwehren ihm die Münchner Ober-Bosse das Einkaufsgeld.
Und so kam es vor dem Anpfiff der 63. Bundesliga-Spielzeit am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1. und Sky) in der Allianz Arena zu einer spannenden Pressekonferenz. In der Eberl dem Transfer-Dekret von Vereinspatron und Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß – Leihen statt Kaufen – mit süffisanten Spitzen begegnete.
Selbst der nach außen stets in sich ruhende Trainer Kompany beteiligte sich daran, als er bei der Frage nach kreativen Offensivlösungen bemerkte: „Also, Manuel Neuer wird nicht im Sturm spielen.“ Sondern natürlich weiter im Tor.
Harry Kane, Michael Olise, Serge Gnabry und 70-Millionen-Euro-Einkauf Luis Diaz – das ist ohne den noch lange verletzten Jamal Musiala das Münchner Offensiv-Quartett. Eines, das zweifellos höchste Ambitionen rechtfertigt.
Doch Eberl und Kompany erkennen das Risiko im dicht getakteten Spielplan. Dazu kommt der Zeitdruck, weil das Transferfenster in zwei Wochen endet. Der Spielraum ist arg schmal geworden. Weil „kaufen ist deutlich einfacher als „nur“ leihen“, wie Eberl festhielt. Er muss „kreative Lösungen“ finden. Die Aufgabe beschrieb er beinahe lyrisch: „Was ist die Taube auf dem Dach?“
Der Sportvorstand steckt im Dilemma – und mit ihm der Trainer, der die Lücken mit verheißungsvollen Talenten (Tom Bischof, Lennart Karl) und kreativen Aufstellungen füllen muss. „Es ist, wie es ist“, sagte Kompany: „Es gibt noch ein paar Wochen. Und wir haben viele Leute, die sich damit beschäftigen.“
Der Belgier sagte aber auch noch einen typischen Kompany-Satz: „Ich mag nicht die Opfer-Position, ich hasse sie. Egal, was auf uns zukommt, wir werden angreifen.“ Eberl wiederum fügt sich in die ihm aufgezwungene Rolle.
„Wir haben die Voraussetzungen, dass der Club für sich entschieden hat, Geld zu sparen. Wir haben Kingsley Coman verkauft – zusätzlich, was nicht der Plan war. Wir haben Nick Woltemade nicht verpflichten können. Und jetzt ist die Aufgabe, eben eine Leihe zu machen. Wir müssen jetzt kreativ werden.“