Pierre Casiraghi
Eine Tortur! Offene Worte über Familie und Lebensstil
Pierre Casiraghi mit Ehefrau Beatrice Borromeo und den Söhnen Stefano Casiraghi und Francesco Casiraghi
© David NIVIERE / Picture Alliance
Pierre Casiraghi hat kürzlich eine legendäre, aber gefährliche Regatta gewonnen. Das Leben auf hoher See sei eine Tortur, doch er ist fast schon obsessiv süchtig nach dem Sieg und nimmt den ausmergelnden Lebensstil gerne in Kauf. Etwas, das Pierre seiner Familie nur schwer erklären kann.
Es ist ein gefährlicher Sport, der seinem Vater Stefano Casiraghi, †30, 1990 das Leben kostete. Erst im Juli 2025 stach Pierre Casiraghi, 37, für mehrere Wochen erneut in See. Der jüngste Sohn von Caroline von Hannover, 68, nahm erstmals mit dem Jachtclub von Monaco am Admiral’s Cup teil. Der Vizepräsident gewann mit seiner Mannschaft die legendäre Segelregatta, die nach 22 Jahren zurückkehrte, bei der in der Vergangenheit jedoch schon einige Menschen ums Leben kamen.
In einem Podcast des TV-Senders „Monaco Info“ blickt der erneut werdende Vater nun auf den Wettkampf zurück – und spricht über seinen gefährlichen Lebensstil.
Pierre Casiraghi über seinen Siegeswillen: „Ist schon fast eine Obsession“
Für den Admiral’s Cup, den er am Steuer des Jolt 6 als Erster beendete, habe Pierre Casiraghi über ein Jahr lang im Team trainiert. „Ich habe den Wettkampf schon immer geliebt, das liegt mir im Blut“, erklärte er kurz vor dem Wettkampf gegenüber „Monaco Matin“ und betont nun im Podcastgespräch mit Geneviève Berti noch einmal: „Das liegt in der Familie“.
Casiraghi, dessen Ehefrau Beatrice Borromeo, 40, jeden Moment das dritte Kind zur Welt bringen könnte, liebe es, zu gewinnen – egal in welcher Sportart, doch im Segeln habe er seine Berufung gefunden. „Es ist schon fast eine Obsession. […] Ich gebe niemals auf“, wird er von „Point de Vue“ zitiert.
Gefriergetrocknetes Essen und Schlafen im Sarg: das Leben als Tortur
Vielleicht ist damit sein Durchhaltevermögen und sein Selbstaufopferungswille auf dem Boot während einer solch gefährlichen Regatta zu erklären. Im Podcast des TV-Senders „Monaco Info“ beschreibt Pierre Casiraghi den ausmergelnden Lebensstil. Die Besatzung würde ständig in durchnässter Kleidung segeln, die sie oft tagelang nicht wechseln.
Der wenige Schlaf sei eine Tortur, manchmal würde Casiraghi im berüchtigten „Sarg“ nächtigen, eine äußerst schmale Koje. Die Enge sei eine Herausforderung, wie auch das Essen. „Ein paar Beutel mit gefriergetrocknetem Essen, Energieriegel oder Trockenfleisch“, mehr gibt es nicht.
Nachdenkliche Worte über seine Familie
Diese extremen Erfahrungen auf See beschreibt Pierre Casiraghi als „unnormal“, so fern vom täglichen Leben an Land. „Das kann man jemandem, der es nicht erlebt hat, unmöglich erklären, es ist wie die Rückkehr von einem Militäreinsatz“, wird er von „Point de Vue“ aus dem Podcast zitiert. Er betont:
Wir erleben Dinge, die für unsere Familien schwer zu beschreiben sind.
Tragisches Regatta-Unglück 1979
Beim Admiral’s Cup, einem der bedeutendsten Segelwettbewerbe für Hochseejachten, der Küstenregatten und Hochseeregatten kombiniert, waren beim Comeback in diesem Jahr Teams aus 13 Nationen gegeneinander angetreten – erstmals auch der Jachtclub von Monaco, der sich am Ende den Sieg holte. Das berüchtigte Fastnet-Rennen endete 1979 jedoch tragisch: Durch einen nicht vorhergesagten Orkan kenterten viele Boote. Insgesamt 15 Teilnehmende und vier weitere Segler starben in den Fluten.
Pierre verlor seinen Vater Stefano Casiraghi mit nur drei Jahren
Dass der Segelsport gefährlich ist, ist Pierre Casiraghi schon seit frühen Kindheitstagen bewusst. Als er gerade einmal drei Jahre alt war, verlor der Neffe von Fürst Albert, 67, seinen Vater, der ebenfalls den Bootssport liebte, nur mit mehr Speed. Denn Stefano Casiraghi war ein begeisterter Offshore-Rennbootfahrer, bei Wettkämpfen können die Boote eine Geschwindigkeit von 113 Kilometer pro Stunde erreichen.
Stefano Casiraghi (†) und sein Co-Pilot Patrice Innocenti im Rennboot „Pinot di Pinot“ während der Off-Shore-Weltmeisterschaft am 2. Oktober 1990, nur einen Tag vor dem Unglück vor dem Cap Ferrat an der Côte d’Azur, bei dem Casiraghi ums Leben kam. Innocenti überlebte.
© AFP / Picture Alliance
Als Caroline von Hannovers zweiter Ehemann am 3. Oktober 1990 seinen Weltmeistertitel verteidigen wollte, herrschte starker Seegang, sein Boot kenterte. In einer Klinik in Monaco starb Stefano mit nur 30 Jahren an den Folgen des Unglücks. Bis heute wird er mehr als vermisst.
Verwendete Quellen: pointdevue.fr, monacomatin.mc
jse
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