Stand: 21.08.2025 15:57 Uhr
Hannover empfängt am Sonnabend den 1. FC Magdeburg zu seinem zweiten Heimspiel der noch jungen Zweitliga-Saison. 96-Trainer Christian Titz will im Duell mit seinem Ex-Club den guten Liga-Start seines Teams ausbauen.
In Magdeburg haben sie unter der Woche ein wenig gefeiert. Neben dem Stadion des FCM wurde der Grundstein für ein Gebäude gelegt, das ab der neuen Spielzeit dem Profi-Team sowie dem Nachwuchsleistungszentrum zur Verfügung stehen wird. Mit Umkleide- und Fitnessbereich, Medizin-Abteilung, Verwaltung und Analyse. Kolportierte zwölf Millionen Euro soll sich der Club das Gebäude kosten lassen – „die größte Investition, die der 1. FC Magdeburg in seiner Geschichte getätigt hat“, wie Präsident Jörg Biastoch sagte.
Dass der Club dazu in der Lage ist, ist auch deshalb möglich, weil er über die vergangenen Jahre hinweg eine erfolgreiche sportliche „Grundsteinlegung“ in der 2. Liga betrieben hat und dort mittlerweile als ambitionierter Verein nach oben schielen darf. An der Seitenlinie dafür verantwortlich zeichnete von 2021 bis zum Sommer Titz, der mit seinem neuen Verein Hannover 96 am Sonnabend (13 Uhr, im NDR Livecenter) nun erstmals gegen seinen „Ex“ antritt.
Titz will Hannovers dritten Sieg
Für seinen Wechsel von der Elbe an die Leine wählte der 54-Jährige unlängst gegenüber „Volksstimme“ und dem FCM-Fanportal „Magdeburg Blau-Weiß“ ebenfalls ein „Bau-Bild“. Es sei einfach der richtige Zeitpunkt gewesen, der Moment, „wo du positiv auseinandergehen kannst und der Verein ein gutes Fundament hat“.
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Ein solches versucht er nun auch bei den Niedersachsen zu legen mit dem klaren Ziel, am Ende der Saison in die Bundesliga aufzusteigen. Eine Zwischenetappe dabei: Mit einem Sieg den Start – nimmt man die Pokal-Pleite in Cottbus (0:1) aus – „vergolden“. Bei dann drei Erfolgen aus drei Ligaspielen würden sich die „Roten“ zu einem frühen Zeitpunkt in der Saison an der Zweitliga-Spitze etablieren.
„Ich bin generell kein Typ, der nervös ist. Und da bin ich auch sehr froh drüber.“
Hannovers Trainer Christian Titz
Neben dem sportlichen Reiz ist das Duell mit dem FCM für Titz naturgemäß „besonders“. Schließlich breche man, nur weil er inzwischen bei den Niedersachsen arbeitet, „ja nicht von heute auf morgen den Kontakt ab“. Er verspüre nach den fast fünf Jahren in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts eine „Verbundenheit mit den Menschen“. Er sei aber „generell nicht der Typ, der nervös ist“, erklärte Titz. Auch nicht vor der Partie gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Die Datenanalyse zeigt, mit dem neuen Trainer und 96 könnten sich zwei gesucht und gefunden haben. Nur Torwart Ron-Robert Zieler könnte ein Problem bekommen.
Hannover erwartet mehr als 40.000 Zuschauer
Vielmehr freue er sich auf ein „lautes Stadion“ – 96 erwartet mehr als 40.000 Zuschauer und etwa 4.500 Gästefans – und darauf, dass „zwei sehr gute Mannschaften aufeinandertreffen“. Einfach wird die Aufgabe für Titz und sein Team nicht. Der aus Magdeburger Sicht unglücklichen Auftakt-Niederlage gegen Braunschweig (0:1 in Überzahl) ließ der FCM zuletzt zwei überzeugende Siege folgen.
Unter seinem Nachfolger Markus Fiedler habe das Team seine Spielweise gerade in der Defensive ein wenig angepasst. Generell erwartet Titz eine „zweikampf- und spielstarke Mannschaft“. Auch wenn er aufgrund der „Qualität in der Offensive“ keinen Spieler hervorheben wollte: Einer, auf den die in der Liga bislang gegentorlose 96-Defensive besonders aufpassen muss, ist Rayan Ghrieb. Der Neuzugang brillierte im Pokal bei seinem Pflichtspieldebüt für den FCM in Saarbrücken (3:1) mit zwei Treffern.
Chakroun fällt aus, Knight ist weg
Nicht zur Verfügung stehen Titz am Sonnabend Linksaußen Husseyn Chakroun sowie Innenverteidiger Josh Knight. Während Chakroun mit einer „leichten Zerrung“ eine Tage aussetzen müsse, wird Knight auch darüber hinaus nicht mehr für 96 auflaufen: Er wechselt zum FC Portsmouth nach England.
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Die Umbauarbeiten am Kader der Niedersachsen gehen also auch vor dem dritten Spieltag weiter. Und, da schließt sich vor dem Duell Hannover gegen Magdeburg ein Stück weit der Kreis: Auch 96 hat sich unter der Woche mit Infrastrukturmaßnahmen befasst. Im Stadion sollen im kommenden Jahr Sitze in den Vereinsfarben grün, weiß und schwarz eingebaut werden. Vielleicht ja dann auch für die Bundesliga. Grundsteinleger Titz wird versuchen, sportlich weiter daran zu arbeiten.
Mögliche Aufstellungen:
Hannover 96: Noll – Ghita, Tomiak, Okon – Matsuda, Aseko Nkili, Leopold, Neubauer – Bundu, Rochelt – Pichler
1. FC Magdeburg: Reimann – Hoti, Mathisen, Hugonet – Bockhorn, Gnaka, Ulrich, Musonda – Ghrieb, Kaars, Atik