Berlin. Die Zahl der Einkommensmillionäre ist in den vergangenen Jahren in Berlin stark angestiegen. Wo die meisten Top-Verdiener leben.

In Berlin leben immer mehr Menschen, die pro Jahr eine Million Euro oder mehr verdienen. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich ihre Zahl fast verdreifacht. 2022 zählten 1491 Personen zu dieser erlesenen Gruppe. Zehn Jahre zuvor waren es nur 494. Das geht aus Daten der Finanzverwaltung hervor, die dem Rundfunk Berlin-Brandenburg vorliegen. Berücksichtigt werden dabei nur Arbeitseinkommen, Kapitalerträge wie Zinsen oder Aktiengewinne bleiben außen vor.

Die Einkommensmillionäre sind in allen Berliner Bezirken vertreten. Wenig überraschen dürfte, dass die meisten von ihnen in Charlottenburg-Wilmersdorf (369) wohnen, dicht gefolgt von Steglitz-Zehlendorf (359) und Mitte (195).

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Am wenigsten Einkommensmillionäre gibt es in Lichtenberg (27). Vor zehn Jahren hatten fünf Bezirke noch keinen einzigen gemeldet: Neukölln, Treptow-Köpenick, Spandau, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf.

1,4 Milliarden Euro Steuern: In Berlin wächst die Zahl der Einkommensmillionäre

Die finanziell sehr gut gestellten Berliner zahlen laut dem Sender kräftig Steuern. Im Jahr 2022 belief sich die Einkommenssteuer der Millionäre auf 1,4 Milliarden Euro – bei einem Gesamteinkommen von mehr als 3,7 Milliarden Euro.

Während sich die Zahl der Einkommensmillionäre bundesweit zwischen 2012 (16.495) und 2021 (34.500) in etwa verdoppelte, legte Berlin deutlich kräftiger zu. Warum gerade hier die Zahlen so stark steigen, konnte die Finanzverwaltung nicht erklären; die Gründe seien „nicht bekannt“.

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Nicht bekannt ist auch, ob die Entwicklung durch Zuzug oder die Einkommensentwicklung der Stadt beeinflusst wird. Die Zunahme von Einkommensmillionären spiegelt auf jeden Fall die wirtschaftliche Dynamik der Stadt wider. Unklar ist, wie sich das auf die Steuerentwicklung auswirken wird. Lohnsteuer und Einkommenssteuer sind jedenfalls die beiden wichtigsten eigenen Steuereinnahmen des Landes Berlin.

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Parallel wächst jedoch auch die Zahl der Menschen, die von Armut betroffen sind. 2012 galten rund 15 Prozent der Berlinerinnen und Berliner als armutsgefährdet, sie verfügten also über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. 2022 waren es bereits 19 Prozent, knapp jeder Fünfte.