Stand: 21.08.2025 17:18 Uhr

Die 1. Etappe der Deutschland Tour wurde zu einer ganz engen Angelegenheit. Top-Favorit Jonathan Milan musste sich Newcomer Matthew Brennan hauchdünn geschlagen geben. Nach 202,6 Kilometern von Essen nach Herford holte Brennan seinen zehnten Saisonsieg. Die Millimeter-Entscheidung fiel erst im Fotofinish.

Das Blaue Trikot des Gesamtführenden übernahm der Vorjahreszweite Danny van Poppel (Red Bull-Bora-hansgrohe). Der Niederländer holte Tagesplatz drei und liegt zeitgleich vor Samuel Watson (Großbritannien, Ineos Grenadier) und Brennan (Team Visma / Lease a Bike) aufgrund der Tagesplatzierungen ganz vorn.

In Lauerstellung ist der Belgier Wout van Aert (Team Visma / Lease a Bike), der als Vierter nur eine Sekunde Rückstand hat. Die Top Ten trennen in der Gesamtwertung überhaupt nur fünf Sekunden.

Lipowitz entspannt im Hauptfeld

Bester Deutscher in Herford wurde Jonathan Rottmann (REMEBE – rad net) auf Rang zehn. Florian Lipowitz rollte entspannt mit dem Hauptfeld ins Ziel. „Das war eine recht flache Etappe. Das konnte man ganz gut genießen. Es war einfach schön zu sehen, wie viel Leute an der Strecke waren“, sagte der Dritte der Tour de France im Ziel am Sportschau-Mikrofon.

Entspannt blieb Lipowitz auch bei der Frage nach seinem neuen Teamkollegen Remco Evenepoel, der zur Saison 2026 zu Red Bull-Bora-Hansgrohe wechselt: „Man braucht mich nicht mit Remco zu vergleichen“, sagte er im Sportschau-Gespräch: „Ich denke, dass er unser Team gut ergänzt und dann schauen wir, wie es nächstes Jahr weitergeht.“

Degenkolb mit Comeback bisher zufrieden

John Degenkolb, der bei der Deutschland Tour nach schwerem Sturz sein Comeback gibt, zeigte sich auf den letzten Kilometern in der Spitzengruppe, gab aber gegenüber der Sportschau zu: „Als es richtig schnell und technisch wurde, konnte ich vorne nicht ganz mithalten, auch vom Kopf her.“ Dennoch war der 36-Jährige mit dem Tag zufrieden: „Die Beine sind ok. Und eine 200-Kilometer-Etappe konnte ich ja auch nicht simulieren. Insofern war es in Ordnung.“

Die Etappe wurde zunächst von einer kleineren Ausreißergruppe geprägt, in der sich mit Vinzent Dorn auch ein Deutscher zeigte. Doch knapp 15 Kilometer vor dem Ziel machten die Sprinterteams ernst und stellten Dorn. Der 27-Jährige vom kleinen Team Bike Aid wollte in der Gruppe vor allem Berg-Punkte sammeln, musste da aber seinen Mitstreitern den Vortritt lassen.

Von Herford nach Arnsberg

„Ich wollte aufs Bergtrikot gehen, aber das war schwierig. Die beiden anderen haben mich ein bisschen abgekocht“, gab Dorn im Sportschau-Gespräch zu. Die nächste Möglichkeite hat er aber schon am Freitag.

Die 2. Etappe am Freitag geht über 190,3 Kilometer von Herford ins Sauerland nach Arnsberg. Vier Bergwertungen bedeuten ein bisschen Kletterei, könnten aber vor allem etwas für Klassiker-Spezialisten sein.

In einer ersten Version hatten wir Jonathan Milan als Sieger gesehen. Das Fotofinish bestimmte später aber Brennan zum Sieger.