Für das Schmerzensgeld
Russische Soldaten fügen sich wohl selbst Schussverletzungen zu
Aktualisiert am 21.08.2025 – 15:23 UhrLesedauer: 1 Min.
Ein russischer Soldat in der Nähe von Pokrowsk (Symbolbild): Laut einem Bericht fügen sich einzelne Soldaten freiwillig Schussverletzungen zu. (Quelle: IMAGO/Evgeny Biyatov)
In den Eliteeinheiten der russischen Armee scheint die Motivation für den Krieg zu schwinden. Laut einem Bericht sehen einige der Soldaten vor allem eine Chance auf Profit.
Mehr als 30 Mitglieder der 83. Luftsturmbrigade der russischen Armee haben sich offenbar absichtlich angeschossen oder von Kameraden verletzen lassen, um Prämien für Kampfverletzungen zu kassieren. Das berichtet die Plattform „United24“ der ukrainischen Regierung unter Berufung auf russische Ermittlungsbehörden. Die so erschlichenen Zahlungen sollen pro Person bis zu 37.000 US-Dollar betragen haben. Insgesamt wird der Schaden auf mehr als 2,5 Millionen US-Dollar beziffert.
Neben finanziellen Vorteilen sollen sich die Beteiligten durch die falschen Verwundungen auch Zugang zu Sonderurlaub, bevorzugter medizinischer Behandlung und staatlichen Auszeichnungen verschafft haben – darunter der Orden „Für Tapferkeit“ und die Medaille „Für Mut“. In den Fall sind laut dem Bericht auch hochrangige Offiziere verwickelt.
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So habe etwa der frühere Oberstleutnant Konstantin Frolov zugegeben, sich gezielt von Kameraden anschießen zu lassen, ohne lebensbedrohliche Verletzungen zu riskieren. Gegen ihn wird zudem wegen Bestechlichkeit und illegaler Waffenlager ermittelt.
Die 83. Luftsturmbrigade ist eine der Eliteeinheiten der russischen Armee. Seit Längerem gibt es Berichte über die mangelnde Versorgung der russischen Soldaten an der Front. Es gibt keine offiziellen Zahlen zu Fahnenfluchten.