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Peter Kroh (links) hat für Mario Gorniok-Lindenstruth und das „Alte Lager“ dieses Kunstwerk kreiert – was genau es darstellen soll, will er erst bei der Vernissage am 28. August verraten. Peter Kroh (links) hat für Mario Gorniok-Lindenstruth und das „Alte Lager“ dieses Kunstwerk kreiert – was genau es darstellen soll, will er erst bei der Vernissage verraten. © Klaus Bunte

Eine neue Installation von Peter Kroh ziert die Außenwand des Coworking-Space am „Alten Lager“ an der Nötten-Brüder-Wallstraße.

Soest – Was will der Künstler uns damit sagen? Diese zum geflügelten Wort gewordene Frage ratloser Betrachter moderner Kunst stellt Peter Kroh seinen Gästen gleich selber. Also? Was mag das Geflecht aus schwarzen Metallstreben darstellen wollen, das der Soester Künstler und Diplom-Designer da für eine Außenwand des Coworking-Space „Altes Lager“ kreiert hat? Tja. Ein Strickmuster? Den Buslinienplan der RLG? „Darauf wäre ich auch nicht gekommen“, amüsiert sich Kroh, „aber so soll es ja sein, dass die Menschen etwas darin sehen, was ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Aber dennoch muss man es natürlich erklären.“

Kunst am Bau: Sinnbild für die Gebäude-Historie

Das Geheimnis will er jedoch erst am 28. August lüften, wenn das Werk offiziell eingeweiht wird, „denn sonst kommt da ja keiner mehr“. Nur so viel will er verraten: Die Konstruktion „Changing Views“ soll die Geschichte des 120 Jahre alten Gebäudes an der Nötten-Brüder-Wallstraße versinnbildlichen, von einem ursprünglichen Eisenlager über mehrere Discos bis zum heutigen Coworking-Space, „wir wollen damit das Innere nach außen tragen und es soll den Betrachter nicht erschlagen – ich mag Reduktion. Da ist nicht ein einziges Teil überflüssig. Es hat alles seinen Grund, zum Beispiel, warum die Elemente auf verschiedenen Ebenen übereinander liegen und mit Abstand zur Wand. Da spielen also auch Licht und Schatten eine Rolle, oder warum der Mittelbalken unter dem R des Schriftzuges ,Altes Lager’ und an den Seiten verspiegelt ist.“

Gast- und Auftraggeber ist Mario Gorniok-Lindenstruth, der von hier aus eine Design-Agentur betreibt, dessen Hauptsitz aber in seiner alten Heimat Berlin liegt, weshalb das Gebäude für ihn allein zu groß ist. Was er beruflich macht, klingt futuristisch: meist animierte Produktfilme, Motion Branding und Digital Experience. Diese Moderne hinter alten Mauern will Kroh in seinem Objekt aufgreifen – und Gorniok verdeutlicht das was er da macht anhand der Einladungskarte zur Vernissage.

Kunst am Bau: Mit App wird Kunstwerk lebendig

Die wirkt auf den ersten Blick unspektakulär. Doch wer auf seinem Handy die App „Artivive“ installiert und sein Handy darauf richtet, sieht plötzlich auf dem Bildschirm, wie Krohs Installation animiert zum Leben erwacht.

Eigentlich ist die App dazu gedacht, sie am tatsächlichen Kunstwerk zu verwenden – daran, „Changing Views“ mittels solcher „Augmented Reality“ eine digitale Ebene zu verleihen, arbeitet das Duo noch.

„Wir gehen neue Wege“, macht der Soester Künstler, der dazu auch Externe einbinden will, deutlich: Am Abend der Vernissage sind die Besucher eingeladen, aktiv an der Gestaltung eines weiteren Kunstwerkes mitzuwirken.

Vernissage

Am Donnerstag, 28. August, ab 18 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten unter www.alteslager.space/neues. Bei mehr Anmeldungen, als die Räumlichkeiten zulassen, ist ein weiterer, späterer Termin, zu dem Kroh sein Werk erläutert, nicht ausgeschlossen. Infos auch unter www.kroh-design.de.

Wir gehen neue Wege.