Stand: 21.08.2025 22:32 Uhr

Nach dem Tod eines bekannten Streamers in Frankreich vor laufender Kamera hat eine Obduktion keine Hinweise auf eine Misshandlung durch weitere Beteiligte ergeben. Das Schicksal des Mannes hatte im Land Empörung ausgelöst.

Im Fall des verstorbenen französischen Video-Streamers Raphaël Graven vor laufender Kamera haben die Ermittler nach einer Autopsie ein Fremdverschulden ausgeschlossen. Der Tod des 46-Jährigen stehe „nicht im Zusammenhang mit dem Eingreifen eines Dritten“, teilte die Staatsanwaltschaft in Nizza mit. Die Ermittler gehen demnach von einer medizinischen Todesursache oder einer Vergiftung aus.

Der Streamer mit dem Künstlernamen Jean Pormanove sei nicht durch die Gewalteinwirkung Dritter, sondern aus einem medizinischen oder toxikologischen Grund gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft in Nizza mit. Während der Autopsie seien nun lediglich „einige Blutergüsse und verheilte Verletzungen, insbesondere an den unteren Gliedmaßen“ festgestellt worden.

Weitere Untersuchungen angeordnet

Die Staatsanwaltschaft habe weitere toxikologische und Zelluntersuchungen angeordnet, um die Todesursache zu ermitteln. Zeugen aus dem Umfeld des Streamers hatten den Ermittlern zufolge ausgesagt, Graven habe während einer Behandlung im vergangenen Jahr in der Türkei Herzprobleme gehabt, außerdem sei er an der Schilddrüse behandelt worden. Diese Zeugenaussagen würden nun in die Bewertung der gerichtsmedizinischen Gutachten eingehen, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit.

Der Streamer mit Hunderttausenden Followern nutzte verschiedene soziale Plattformen für Gaming-Übertragungen, unterzog sich dort aber auch freiwillig immer wieder extremen Challenges. Am Ende ging dem Streamer die Gewalt aber wohl selbst zu weit. „Ich habe es satt, ich will weg“, schrieb er laut dem Sender BFMTV in einer Nachricht an seine Mutter. Aber er werde von den anderen festgehalten.

Breite Empörung in Frankreich

Das Schicksal des Streamers hatte in Frankreich für Empörung gesorgt. „Der Tod von Jean Pormanove und die Gewalt, die er erlitten hat, sind absolut schrecklich“, schrieb Frankreichs beigeordnete Ministerin für Digitalisierung und KI, Clara Chappaz. Der Streamer sei monatelang live auf der Plattform Kick gedemütigt und misshandelt worden.

Chappaz schaltete die Rundfunkaufsicht sowie die staatliche Meldestelle für illegale Inhalte im Internet ein. Die Streamingplattform Kick erklärte, dass sie den Tod bedauere. Man untersuche die Umstände mit höchster Dringlichkeit und arbeite mit den Behörden zusammen.