Vier Tage nach dem packenden Pokalfight gegen Hertha BSC mit dem sehr bitteren Ende für die Preußen geht es für unsere Adlerträger schon wieder weiter im knallharten Alltag der 2. Bundesliga. Am Freitagabend (Anpfiff 18:30 Uhr) wird mit dem 1. FC Nürnberg der nächste Traditionsklub an der Hammer Straße empfangen. Ein weiteres Flutlichtspiel, erneut ein ausverkauftes Stadion – die Kulisse stimmt. Doch die Tage rund um den SCP waren nicht nur sportlich ereignisreich.

Zwischen Euphorie und Schock

Denn es liegen turbulente Tage hinter allen, die es mit den Schwarz-Weiß-Grünen Farben halten. Am Montagabend war die Stimmung nach dem Pokal-Drama noch positiv: 120 leidenschaftliche Minuten gegen Hertha und eine Mannschaft, die spielerisch so überzeugte, dass von Hertha-Verteidiger Toni Leistner sogar Vergleiche mit dem FC Barcelona gezogen wurden. Auch wenn letztendlich trotz zahlreicher Topchancen nichts Zählbares dabei rumkam, hat unsere Mannschaft bis zum Schluss alles rausgehauen. Und beim Elfmeterschießen ist auch immer etwas Glück dabei Darauf konnten wir Fans, trotz der am Ende bitteren Niederlage, sehr stolz sein. Und hey, wir fahren in wenigen Wochen trotzdem nach Berlin.

Causa Marc Lorenz

Doch nur einen Tag später der große Schock: Der Verein gab die fristlose Entlassung von Ex-Kapitän Marc Lorenz bekannt. Eine Nachricht, die nachvollziehbarerweise nicht nur in Münster, sondern bundesweit hohe Wellen schlug und jede Menge Gerüchte und nachhallende Diskussionen unter den Fans nach sich zog, vorschnelle Schuldzuweisungen inklusive.

Was bleibt sind viele offene, unbeantwortete Fragen, deren Antworten wir in der Öffentlichkeit (hoffentlich) nicht oder nur teilweise zu Gesicht bekommen werden. So sehr dieses Thema auch polarisiert, es ist wichtig, dass sowohl Marc Lorenz als auch der Verein die Zeit bekommen, die Geschehnisse vollständig und lückenlos aufzuarbeiten, um die daraus notwendigen Konsequenzen zu ziehen, ohne dass ein Shitstorm nach dem nächsten auf die Beteiligten einprasselt.

Das soll es auch zu dieser Thematik gewesen sein. Es ist zu wünschen, dass dies alles ohne große öffentliche Schlammschlacht passiert und ohne dass es Auswirkungen auf das sportliche Tagesgeschäft hat. Darum soll es nun auch wieder gehen.

Fragezeichen bei Amenyido, Verletzte hoffen auf Länderspielpause

Alexander Ende muss am Freitag, nach wie vor auf wichtige Spieler verzichten: Marcel Benger (Sprunggelenk) und Oscar Vilhelmsson (Oberschenkelprobleme) sollen spätestens aber nach der Länderspielpause zurückkehren. Antonio Tikvic (Kreuzbandriss) fällt ohnehin langfristig aus. Hinter Etienne Amenyido steht mit muskulären Problemen noch ein dickes Fragezeichen – eine klassische „50:50-Entscheidung“, wie Ende auf der Pressekonferenz bestätigte.

Positiv: In der Offensive hinterließen Oliver Batista Meier und Joshua Mees einen guten Eindruck. Ende betonte: „Ich bin ein Freund davon, in Automatismen zu kommen.“ Heißt: Vieles spricht dafür, dass wir gegen Nürnberg eine ähnliche Formation wie gegen Hertha sehen werden. Die Innenverteidigung mit Jannis Heuer und Paul Jaeckel hat sich bewährt, nur die Linksverteidiger-Frage zwischen Luca Bolay und Mikkel Kirkeskov ist noch offen.

Wie gegen Hertha – nur vorne kaltschnäuziger

Ende lobte die Reaktion der Mannschaft auf die Pokalniederlage: „Ich habe eine Truppe erlebt, die einen Tag lang enttäuscht war. Und dann ging der Blick mit ganz viel Motivation nach vorne.“ Genau das ist der Spirit, den wir am Freitag brauchen. Der Matchplan soll ähnlich aussehen wie gegen Hertha: hellwach sein und den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Nur vor dem Tor muss die Effizienz stimmen. Oder wie Ende es formulierte: „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Tore schießen, wenn wir das Spiel so gestalten, ist riesengroß.“

Nürnberg unter Druck: Klose sucht den Befreiungsschlag

Der Gegner ist groß, aber angeschlagen. Der 1. FC Nürnberg, neunfacher Deutscher Meister und viermaliger DFB-Pokalsieger, steckt in einer frühen Krise. Die ersten drei Pflichtspiele der Saison wurden alle verloren – und das jeweils in letzter Minute: 0:1 in Elversberg (90.), 0:1 gegen Darmstadt (90.+4) und das bittere Pokal-Aus gegen Regionalligist Illertissen im Elfmeterschießen, wo das 3:3 ebenfalls in der Nachspielzeit fiel. Auffällig ist dabei, dass alle späten Gegentore nach Eckbällen kassiert wurden. Also auch ein Lucky Punch für unseren SCP sollte nach dieser Statistik möglich sein, wenn es im vorherigen Spielverlauf nicht mit dem Toreschießen klappt. Aktuell haben die Nürnberger noch keine Punkte auf dem Konto – der Druck auf die „Cluberer“ und ihrem Trainer ist enorm.

Seit dem 1. Juli 2024 steht dort bekanntlich Miroslav Klose an der Seitenlinie. Der Weltmeister von 2014 setzt auf einen jungen Kader, der sich nach vielen Abgängen aber erst noch finden muss. Mit Mohamed Ali Zoma verpflichtete Nürnberg erst vor wenigen Tagen einen neuen Stürmer aus der dritten italienischen Liga. Auf der Pressekonferenz am Freitag bestätigte Klose, dass Zoma bereits eine Option für die Startelf darstellt.

Unterstützung erhält Klose von Sportvorstand Joti Chatzialexiou, der betont, dass man dem Trainer trotz Fehlstart vertraut. Klose selbst sagt: „Wir sind überzeugt von den Jungs und wollen in Münster ein anderes Gesicht zeigen.“ Mit Casper Jander läuft ein gebürtiger Münsteraner im Club-Trikot auf, der im Nürnberger Spielaufbau und im Umschaltspiel ein entscheidender Faktor sein kann.

Da geht noch was!

In der vergangenen Saison setzte es für unsere Preußen gegen Nürnberg zwei knappe Niederlagen (2:3 und 0:1). Zeit also, diese Bilanz  etwas geradezurücken. Klar ist: Nürnberg wird sich trotz Fehlstart nicht verstecken – aber in Münster erwartet sie eine „harte Aufgabe“, wie Klose selbst einräumt.

Volle Hütte, Flutlicht, ein traditionsreicher Gegner mit großem Namen und jede Menge Emotionen im Gepäck – was will man mehr? Unsere Adlerträger haben bereits gezeigt, dass sie gegen große Klubs bestehen können. Jetzt gilt es, die letzten Prozente vor dem Tor rauszuholen und den ersten Sieg in dieser Saison einzufahren. Auf geht’s, Preußen, kämpfen und siegen!

Eins noch – Ticketverlosung des Förder-Clubs

Der Förder-Club Preußen Münster verlost unter allen Mitgliedern des FCPM für alle Heimspiele jeweils 1x zwei Tickets. Im Mitgliedskonto lassen sich die Heimspiele auswählen, für die man an der Verlosung teilnehmen möchte. Noch kein Mitglied? Für 19,06 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr kannst du dich registrieren.

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Alle zusammen für Preußen Münster!

Vorbericht Nullsechs.TV

Pressekonferenz 1. FC Nürnberg

Der Spieltag

2025/2026 – 2. Bundesliga

Fr., 22. Aug. 2025

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Fr., 22. Aug. 2025

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Sa., 23. Aug. 2025

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So., 24. Aug. 2025

– 13:30

Arminia Bielefeld

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