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Ganz Europa leidet unter Starkregen, doch Deutschland bleibt trocken. Nur der äußerste Süden bekommt Regen. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
Hamm – Die aktuelle Wetterlage zeigt extreme Unterschiede in Europa: Von Frankreich über die Alpen bis nach Italien, Österreich und Osteuropa fallen in kurzer Zeit enorme Regenmengen. In vielen Regionen summieren sich die Niederschläge auf 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter, lokal sogar deutlich mehr. Die klassischen Urlaubsziele am Mittelmeer wie Norditalien, Kroatien oder auch Südfrankreich kämpfen mit Überschwemmungen und Sturzfluten. Dort sorgen stationäre Gewitterzellen für Unwetter mit Starkregen, die Flüsse über die Ufer treten lassen können.
Besonders südlich von Deutschland fällt bis Dienstag (26. August) viel Regen. Doch bei uns bleibt es oft komplett trocken. © METEORED/www.daswetter.com
Während also weite Teile Europas mit zu viel Wasser zu kämpfen haben, bleibt Deutschland weitgehend verschont – mit Ausnahme des äußersten Südens. Südbayern und Teile von Baden-Württemberg liegen am Rande der Starkregenzone und bekommen zeitweise kräftige Regenfälle ab. Doch im restlichen Land fällt kaum etwas, und daran wird sich bis zum Wochenende nicht viel ändern.
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Trockenloch macht sich in Deutschland breit
Der Grund für die ungewöhnliche Trockenheit liegt in einer stabilen Großwetterlage. Ein blockierendes Hochdruckgebiet über Mitteleuropa lenkt die Tiefs und Gewitterzonen meist südlich oder nördlich an Deutschland vorbei. So sitzen große Teile der Republik regelrecht in einem Trockenloch, während um uns herum die Regenwolken nahezu unaufhörlich abregnen. Besonders auffällig ist, dass seit Februar nur der Juli nasser als üblich ausgefallen ist. Alle anderen Monate waren deutlich zu trocken. Diese Entwicklung setzt sich nun im August fort. Sollte das Wetter so bleiben, könnte dieser Monat einer der trockensten Augustmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 werden. Vor allem im Norden und Osten Deutschlands herrscht schon jetzt akuter Wassermangel, die Böden sind stark ausgetrocknet.
Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: Wetterphänomene, die Sie kennen solltenFotostrecke ansehenWetter in Deutschland: Historische Trockenheit droht
Die Folge sind immer gravierendere Probleme für Landwirtschaft, Wälder und Wasserreserven. Während Bauern in Südeuropa ihre Felder gegen Überflutungen schützen müssen, kämpfen deutsche Landwirte mit ausgetrockneten Böden und dürrebedingten Ernteausfällen. Auch die Waldbrandgefahr steigt weiter an, insbesondere in Regionen, die seit Monaten kaum nennenswerte Niederschläge erhalten haben.
Meteorologen warnen davor, dass sich die Trockenheit in Deutschland weiter verschärfen könnte, wenn sich die Wetterlage nicht grundlegend ändert. Europa zeigt damit im Sommer 2025 erneut sein extremes Wettergesicht. Sollte der August so weitergehen, könnte er nicht nur in die Statistik eingehen, sondern auch bleibende Schäden für Natur und Landwirtschaft hinterlassen.