„Trump hat völlig recht“
Selenskyj will raus aus der Defensive und mehr angreifen
21.08.2025, 21:25 Uhr
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US-Präsident Trump vergleicht die Ukraine mit einer Sportmannschaft, die nur verteidigen kann und darum unterlegen ist. Präsident Selenskyj pflichtet ihm bei. Um den Krieg zu beenden, brauche es mehr militärischen Druck auf Russland.
Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. „Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin verstehe „nichts außer Macht und Druck“.
Die ukrainische Armee werde Land und Volk weiter schützen. Doch US-Präsident Donald Trump habe völlig recht, dass dies nicht nur in der Verteidigung geschehen müsse. „Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen“, hatte Trump auf Truth Social gepostet. Der US-Präsident verglich die Ukraine mit einer „großartigen Sportmannschaft, die eine fantastische Verteidigung hat, aber keine Offensive spielen darf“.
Ukraine meldet erste Erfolge
Eine große Offensive ukrainischer Truppen im Sommer vergangenen Jahres war jedoch an den tief gestaffelten russischen Verteidigungslinien zerbrochen. In den vergangenen Tagen unternahmen die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen bereits Gegenangriffe, unter anderem in der Region Sumy im Nordosten und bei Pokrowsk im Südosten. Bei Pokrowsk habe es erste Erfolge gegeben, teilte Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram mit. Dort seien sechs Ortschaften zurückerobert worden. Die Berichte konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Abseits der militärischen Einsätze wolle die Ukraine auch die diplomatischen Bemühungen aufrechterhalten, um Wege zu Verhandlungen und Frieden zu finden. Unter anderem sei die Militärführung auch im Kontakt mit ausländischen Partnern, um an der militärischen Komponente der Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu arbeiten.
Die europäischen Partner Kiews wollen die Ukraine nach einem Friedensschluss mit Truppenpräsenz absichern, doch Russland hat inzwischen andere Vorstellungen. Nach den Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow sollen vielmehr die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats, darunter auch Russland, den Frieden garantieren. Da Russland einen Einsatz jederzeit blockieren könnte, kommt diese Variante für Kiew nicht infrage.