Der deutschlandweit bekannte Todesfahrer Bilal A. sorgt in Leipzig weiter für Schlagzeilen. Gemeinsam mit seinen Brüdern terrorisiert er die Stadt – doch stoppen kann sie bisher niemand.
Es ist ein Schriftzug, der in Leipzigs Unterwelt Symbolkraft entwickelt hat: „King Bilal“. An einer Waschbox auf der Torgauer Straße prangt er noch immer – auf Anweisung der Polizei soll er nicht entfernt werden. Laut „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) handelt es sich dabei um die Signatur von Bilal A., einem 2014 nach Deutschland geflüchteten Syrer, der mittlerweile als Symbolfigur der Leipziger Clan-Kriminalität gilt.
ANZEIGE„King Bilal“: Vom Flüchtling zum Clan-Boss der Eisenbahnstraße
Bilal A. wurde im März 2023 deutschlandweit bekannt: Ohne Führerschein raste er in einem Mercedes über die B 87 bei Eilenburg nördlich von Leipzig und verursachte einen Frontalcrash, bei dem vier Menschen starben. Er selbst überlebte schwer verletzt.
Vier Menschen starben bei dem von Bilal. A. verursachten Unfall im März 2023. Jan Woitas/dpa
In einem späteren Gespräch mit der „LVZ“ zeigte er sich gegenüber den Opfern auffallend empathielos. „Ich erinnere mich kaum an den Unfall“, sagte er. „Ich will Friseur werden und in einem Barbershop arbeiten.“ Die Realität sieht anders aus: Statt im Friseursalon landete Bilal immer wieder bei Polizei und Justiz. Auf TikTok zeigt sich Bilal A. gern auf der Leipziger Eisenbahnstraße – mit schnellen Autos und arabischer Musik.
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Leipzigs Polizei im Dauereinsatz gegen Clan-Kriminalität
Die „LVZ“ berichtet, dass nicht nur Bilal, sondern auch seine Halbbrüder Rami und Mohamed A. eine lange Liste an Straftaten vorweisen. Sie tauchen immer wieder in Akten zu Drogenhandel, Körperverletzung und Verkehrsdelikten auf. Ermittler ordnen die syrische Familie inzwischen klar der Clan-Kriminalität zu.
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Ein Richter am Amtsgericht Leipzig beschrieb das Milieu einmal als „Parallelgesellschaft, ohne jedes Integrationsbemühen“. Auch das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) hat die Familie im Visier. Sprecher Kay Anders erklärte der Zeitung: „Wir ordnen die Familie aufgrund ihrer Struktur als Clan ein.“
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Die Polizei reagiert inzwischen mit engmaschigen Kontrollen. Die Strategie nennt sich „1000 Nadelstiche“: Bars, Shisha-Lokale und bekannte Treffpunkte der Szene sollen permanent überwacht werden.
Gewalt am helllichten Tag: Die Brüder Rami und Mohamed A.
Mohamed A., einer der Älteren, sitzt derzeit im Gefängnis – wegen bewaffneten Drogenhandels. Doch schon früher fiel er durch brutale Übergriffe auf. So prügelte er 2016 gemeinsam mit anderen in einer Leipziger Straßenbahn auf einen Fahrgast ein.
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Wenige Wochen später eskalierte eine Fehde mitten auf offener Straße vor dem Paunsdorf-Center. Ein Richter beschrieb die Szenen laut „LVZ“ als „Wild-West-Manier“ und attestierte den Tätern „Rücksichtslosigkeit und aggressive Durchsetzungsbereitschaft“.
Auch Rami A. ist tief im Milieu verstrickt: Er arbeitete in einer Bar, die laut „LVZ“ der Familie A. zugeordnet wird und wiederholt als Umschlagsplatz für Drogen auffiel. Gegen ihn laufen Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Drogenhandels.
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Abschiebung kaum möglich – ein wachsendes Problem
Die Leipziger Justiz kämpft mit einem Dilemma: Zwar sind die Straftaten der Brüder dokumentiert, doch eine Abschiebung ist kaum möglich. Syrien gilt weiterhin nicht als sicherer Herkunftsstaat.
Rechtsanwalt Jan Siebenhühner, der Opferfamilien des tödlichen Unfalls vertritt, bringt das Problem im Gespräch mit der „LVZ“ auf den Punkt: „Der Artikel sechs, der Schutz der Familie, ist ein sehr scharfes Schwert.“ Das bedeutet: Viele Clan-Mitglieder nutzen juristische Schlupflöcher, um einer Abschiebung zu entgehen – etwa durch Eheschließungen oder die Geburt eigener Kinder.
„King Bilal“ vor Gericht – aber kein Ende in Sicht
Bilal A. wurde bereits zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt, doch durch seine Revision bleibt er zunächst auf freiem Fuß. Im November steht er wieder vor Gericht. Ob Leipzig damit Ruhe findet, ist fraglich.