Eine kleine Prise

Empörung über Extrakosten in Restaurant

Aktualisiert am 22.08.2025 – 02:05 UhrLesedauer: 2 Min.

imago images 0443242634Vergrößern des Bildes

Eine Prise Pfeffer ist einem Gast in Italien extra berechnet worden. Angeblich sei es ein technischer Fehler gewesen. (Symbolbild) (Quelle: IMAGO/imago)

Restaurants berechnen oft auch kleine Sonderwünsche – zum Ärger der Kunden. In Italien gibt es einen neuen Fall.

Mehrkosten für Extrawünsche in einem Restaurant führen regelmäßig zur Empörung bei Gästen. Jetzt ist ein neuer Fall in Italien bekannt geworden. Ein Kunde in der Stadt Bari hat nach eigenen Angaben eine Prise Pfeffer extra berechnet bekommen.

Wie die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ berichtet, habe sich der Mann nach einem Bericht über Extrapreise an die Zeitung gewandt. Er habe sich in einer bekannten Pizzeria in Bari, einem beliebten Urlaubsort in der Region Apulien, eine Pizza für 15 Euro bestellt. Dann habe er nach einer Prise Pfeffer gefragt, die oft in italienischen Restaurants gratis vom Kellner angeboten wird.

Als die Rechnung kam, staunte der Mann nicht schlecht: Darauf wurde das Gewürz mit 50 Cent berechnet. Zusammen mit einer weiteren Pizza, einem deutschen Bier und Wasser kamen 38,50 Euro zusammen. Als er sich an der Kasse beschwerte, so die Zeitung, habe man von einem Fehler im Kassensystem gesprochen.

In sozialen Medien beklagten sich Nutzer über solche Aufpreise. „Wir verlieren den Sinn für das Maßvolle. Es ist eine Schande“, schrieb ein Nutzer auf Facebook. „Wenn die Menschen nicht mehr in die Restaurants gehen, werden wir sehen, was die Besitzer tun“, schrieb ein anderer. Es gab aber auch Verständnis für das Restaurant. „Es steht da geschrieben. Etwas extra kostet extra Geld“, hieß es in einem Kommentar.

Ein Einzelfall ist das aber nicht. Seit 2023 gibt es vermehrt Berichte über vermeintliche Abzocke in Restaurants. So wurde im italienischen Como alleine für das Durchschneiden eines Toasts der Aufwand extra abgerechnet, in einem anderen Restaurant berechnete man Gästen einen gesonderten leeren Teller für ein Kleinkind. In einem italienischen Café musste ein Gast für ein Glas Wasser zum Kaffee 70 Cent bezahlen. Jüngstes Beispiel: Die italienische Spitzenschwimmerin Elena Di Liddo bestellte die Tomaten auf einer Pizza ab. Das schlug mit 1,50 Euro zu Buche.

Aber auch in Österreich gab es ähnliche Vorfälle. So fragte ein Paar bei der Bestellung eines Nachtischs nach einer zweiten Gabel, weil man sich das Gericht teilen wollte. Diese wurde mit einem Euro berechnet.

Restaurantinhaber begründen Extrakosten oft mit einem größeren Aufwand. So müsse Extra-Geschirr gespült werden, besonderer Service sei ebenfalls mit Kosten verbunden. So sagte der österreichische Tourismusfunktionär Thomas Mayr-Stockinger der „Kronen Zeitung“, dass Extrakosten dann legitim seien, wenn sie vorher mitgeteilt würden. Sonderwünsche müssten berechnet werden, um die Lokale zu schützen, so ein Sprecher der österreichischen Wirtschaftskammer.