Picknickdecken am Ufer, Boote auf dem Main, minutenlange Ovationen: Weit über 10.000 Menschen haben am Frankfurter Mainufer das Europa Open Air erlebt – mit Balkan-Beats von DJ Shantel, „Star Wars“ und Mendelssohns Sommernachtstraum.

Das hr-Sinfonieorchester auf dem Europa Open Air

Das hr-Sinfonieorchester beim Europa Open Air
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01:02 Min.|22.08.25|Tobias Lübben

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Das Frankfurter Mainufer verwandelte sich am Donnerstag in einen riesigen Konzertsaal unter freiem Himmel: Rund 10.000 Menschen lauschten beim Europa Open Air an der Weseler Werft der hr-Bigband und dem hr-Sinfonieorchester. Tausende weitere hörten vom gegenüberliegenden Ufer, von Brücken, Booten und Balkonen mit. Eingeladen hatten das hr-Sinfonieorchester und die Europäische Zentralbank (EZB).

Schon am Nachmittag sicherten sich die ersten Gäste Plätze auf der Picknickwiese – mit Campingstühlen, Decken und vollen Körben. Wer keinen Platz mehr fand, blieb einfach am Ufer stehen. Auf dem Wasser stoppten Paddler, um zuzuhören. Die Stimmung war entspannt und voller Vorfreude. Zum Konzertbeginn um 18 Uhr war das Gelände längst voll.

Das Europa Open Air an der Weseler Werft in Frankfurt

Das Europa Open Air an der Weseler Werft in Frankfurt
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Pures Glücksgefühl dann rund vier Stunden später: „Ich habe noch nie erlebt, wie schön es ist, wenn man vorne auf einer Decke liegt und die Musik genießen kann“, erzählte ein Besucher. Ein anderer Besucher sprach von einem „großartigen Konzert, weltbewegend“. Eine weitere schwärmte: „Wir haben die ganze Palette an Gefühlen gespürt. Es war absolut genial.“

„Frankfurt hat getanzt und gejubelt“

Den Auftakt machte die hr-Bigband unter Leitung von Jörg Achim Keller, unterstützt von Schlagzeuger Wolfgang Haffner. Als Höhepunkt des Bigband-Programms stieß später der Frankfurter Musiker und DJ Shantel dazu, bekannt für seine Balkan-Beats. Mit ihm wurde die Bigband kurzerhand zum „Bucovina Jazz Orkestar“.

Shantel auf der Bühne des Europa Open Air

Shantel auf der Bühne des Europa Open Air
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Viele hielt es da nicht mehr auf den Stühlen. „Frankfurt hat getanzt, gejubelt und mal alle Sorgen vergessen. Es war sensationell“, meinte Shantel später begeistert. Orchestermanager Olaf Stötzler freute sich: „Genau das war unser Plan – die Menschen in Bewegung zu bringen.“

Klassik unterm Sternenhimmel

Ab 20 Uhr gehörte die Bühne dem hr-Sinfonieorchester unter Alain Altinoglu. Mit Richard Strauss’ berühmtem „Also sprach Zarathustra“, bekannt als Thema aus „2001: Odyssee im Weltraum“, begann der zweite Teil des Abends und sorgte gleich für Gänsehaut. Danach reihte das Orchester Werke von Mendelssohn, Liszt, Satie und Chatschaturjan aneinander.

Ein besonderer Moment des Abends war das „Konzert für zwei Klaviere“ von Francis Poulenc. Dafür holte sich das Orchester ein niederländisches Klavierduo auf die Bühne, das weltweit gefeiert wird: die Brüder Lucas und Arthur Jussen. Seite an Seite spielten die beiden, mal kraftvoll, mal zart. Die einsetzende Dämmerung machte ihren Auftritt noch stimmungsvoller.

Die Pianisten-Brüder Lucas und Arthur Jussen (links und rechts) gemeinsam mit Dirigent Alain Altinoglu beim Europa Open Air in Frankfurt.

Die Pianisten-Brüder Lucas und Arthur Jussen (links und rechts) gemeinsam mit Dirigent Alain Altinoglu beim Europa Open Air in Frankfurt.
Bild © Tim Wegner (hr)

„Wir haben es sehr genossen – so viele glückliche Gesichter, diese besondere Stimmung, Alain, der fantastisch dirigiert. Es war wirklich speziell“, sagten die beiden später.

Finale mit „Star Wars“

Dirigent Alain Altinoglu zeigte sich ebenfalls bewegt: „Ich bin so glücklich. Wir hatten viele Leute, die sehr interessiert waren an klassischer Musik. Dieses Orchester ist wirklich fantastisch.“

Das hr-Sinfonieorchester vor Tausenden beim Open-Air-Konzert in Frankfurt.

Das hr-Sinfonieorchester vor Tausenden beim Open-Air-Konzert in Frankfurt.
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Zum Schluss ging es noch einmal in die Popkultur: Mit der Titelmusik von „Star Wars“ verabschiedete sich das Orchester. Minutenlanger Applaus und mehrere Zugaben folgten. „Ich hatte oft Gänsehaut und bin sehr glücklich“, resümierte ein Besucher.

„Zauber, der nicht nachlässt“

Für hr-Musikchef Michael Traub war der Abend einmal mehr ein Beweis für die Strahlkraft des Formats: „Auch nach acht Jahren verliert das Europa Open Air nichts von seinem Zauber. Heute hatten wir eine Rhythmusparty mit der Bigband, Gänsehautmomente mit Strauss und ein Publikum, das sich verzaubern ließ.“

Und wer nicht dabei sein konnte: Die Magie dieses Abends gibt es zum Nachsehen und -hören in der ARD-Mediathek, auf www.hr-sinfonieorchester.de, www.hr-bigband.de und auf YouTube.

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Redaktion:
Emal Atif

Sendung:
hr INFO,

22.08.25, 06:00 Uhr

Quelle: hessenschau.de