Die Staatsverschuldung ist in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 deutlich
zurückgegangen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts lagen
in dem Zeitraum die Ausgaben von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung
rund 28,9 Milliarden Euro über den Einnahmen.
Damit fiel das staatliche Defizit 19,4 Milliarden Euro niedriger aus als im
Vorjahreszeitraum. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht dies für
das erste Halbjahr einer Defizitquote von 1,3 Prozent und liegt damit deutlich
unter der vom EU-Wachstums- und Stabilitätspakt vorgesehenen Obergrenze von
drei Prozent.
„Aus den Ergebnissen für das erste Halbjahr lassen sich nur begrenzt
Rückschlüsse auf das Jahresergebnis ziehen“, teilte das Statistikamt
mit. Laut dem Steuerexperten Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für
Weltwirtschaft (IfW) dürfte der Staatshaushalt aber künftig unter größeren
Druck geraten: „Die Defizite der öffentlichen Haushalte werden in den
kommenden Jahren weiter zulegen.“ Die geplanten milliardenschweren
Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur seien in der aktuellen Lage zwar
geboten. „Gelingt es aber nicht, an anderer Stelle zu konsolidieren, droht
spätestens nach Ende des Sondervermögens Infrastruktur eine prekäre
Haushaltslage bei zugleich deutlich höherem Schuldenstand“, sagte
Boysen-Hogrefe.
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