Berlin. Bei einem Tankstellenüberfall ist ein Polizist (34) gestorben – erschossen mit der eigenen Dienstwaffe. Nun gibt es erste Details zum Täter.
Trauer und Entsetzen im Saarland: In der Stadt Völklingen hat ein Polizist bei einem Einsatz sein Leben verloren. Der Beamte war am Donnerstagabend mit einem Kollegen zu einem Raubüberfall gerufen worden. Ein Maskierter hatte eine Tankstelle überfallen, die Beamten stellten den Mann, es kam zu einem Gerangel. Dabei entriss der Mann dem Beamten offenbar die Dienstwaffe und schoss mehrfach. Er flüchtete danach weiter, konnte aber schnell gestellt werden.
Für den 34 Jahre alten Beamten aber kam jede Hilfe zu spät. Ein Polizeisprecher sagte, das Opfer sei ein „klassischer Einsatzbeamter auf der Dienststelle“ gewesen. Der mutmaßliche Täter wurde in ein Krankenhaus gebracht, ist aber nicht lebensgefährlich verletzt. Wie die „Bild“ unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtet, soll es sich dabei um einen 18-Jährigen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit handeln. Er soll aus dem Regionalverband Saarbrücken stammen.
Völklingen: Augenzeuge berichtet von „purer Panik“
„Die Kollegen waren bis spät in die Nacht mit der Tatortarbeit beschäftigt“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Die Vorbereitungen zu den ersten Auswertungen des Spurenbilds liefen aktuell. Ein Kollege des getöteten Polizisten, der mit ihm zusammen die Verfolgung des mutmaßlichen Täters aufgenommen hatte, stehe unter Schock, wie die „Bild“ berichtet. Ein Augenzeuge schilderte gegenüber der Zeitung: „Zuerst dachte ich, es wären Böller. Dann wurde mir klar: Das sind echte Schüsse. Überall rannten Menschen durcheinander – pure Panik.“
Reinhold Jost (M, SPD), Innenminister des Saarlandes, spricht mit Journalisten.
© Patrick von Frankenberg/dpa | Patrick von Frankenberg
Reinhold Jost (SPD), Innenminister des Saarlandes, besuchte noch am Donnerstagabend die Dienststelle des erschossenen Polizisten. „Wir werden die Angehörigen und die Polizeifamilie in dieser schweren Zeit bestmöglich unterstützen. Zugleich werden wir den Einsatzablauf sorgfältig aufarbeiten“, teilte er mit.
Völklingen: Innenminister Dobrindt „entsetzt über brutale Gewalt“
Bundesinnenminister Dobrindt schrieb seinem Ministerium zufolge am späten Abend auf der Plattform X: „Ich bin entsetzt und schockiert angesichts der brutalen Gewalttat in #Völklingen.“ Ein junger Polizist sei im Dienst mitten aus dem Leben gerissen worden.
Die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich ebenfalls erschüttert über den Fall. „Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Liebsten des im Dienst getöteten Kollegen“, teilte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke mit. Der Familie wie auch den Kollegen und anderen beteiligten Einsatzkräften wünsche er viel Kraft.
Die Kollegen des Getöteten trauerten bei Instagram um den 34-Jährigen. „Am heutigen Abend wurde ein Kollege der saarländischen Polizei im Rahmen eines Einsatzes in Völklingen tödlich verletzt! Wir sind in Gedanken bei allen Angehörigen, Freunden und unseren Kolleginnen und Kollegen“, hieß es in einem Post der Polizei Saarland unter dem Hashtag #einervonuns.
Polizist erschossen: Trauer im Saarland
Die saarländische Landespolitik reagierte bestürzt. „Wohl niemand kann sich das Leid der Angehörigen vorstellen. Ich trauere mit der Familie des Beamten, der in Völklingen im Einsatz für unsere Sicherheit tödlich verletzt wurde“, schrieb Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) auf Instagram.
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Der Landeschef der CDU im Saarland, Stephan Toscani, teilte mit: „Die Nachricht erfüllt uns mit tiefer Trauer und Bestürzung.“ Er sprach den Angehörigen und Freunden des getöteten Beamten sein Beileid aus.
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Die Stadt Völklingen hat nach eigenen Angaben rund 40.000 Einwohner und zählt zu den größeren Städten im Saarland. Sie ist vor allem durch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte bekannt, einem ehemaligen Eisenwerk. In Völklingen war ein Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften im Einsatz.
daw/pcl/mit dpa