Leonard Baro sagt von sich selbst, er sei „radioverrückt“. Kein Wunder also, dass er nach dem Abitur am Artland-Gymnasium Quakenbrück (AGQ) direkt beim Radio gelandet ist – wie es sein größter Wunsch war. Seit einem Jahr macht er sein Volontariat bei Delta Radio in Kiel und fühlt sich vor dem Mikro pudelwohl. Das überzeugt offenbar nicht nur die Hörer und seine Arbeitskollegen, sondern auch die Nominierungskommission des Deutschen Radiopreises. Leonard Baro ist in der Kategorie Newcomer nominiert – für ihn eine große Ehre.
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Schon als Kind fasziniert vom Radio
Der Quakenbrücker hat schon als Kind im Studio seines Vaters vor dem Mikrofon gesessen. Später war einer der Initiatoren der Podcast-AG am AGQ. Außerdem arbeitete er bereits bei Radio Osnabrück, und schon damals stand für ihn fest, dass er zum Radio will.
Nach seinem Abitur 2024 gelang ihm dieser Schritt direkt und er startete im August vergangenen Jahres sein Volontariat, wie die journalistische Ausbildung genannt wird, bei Delta Radio in Kiel.
Traumberuf beim Radio gefunden
„Ich bin da in einem richtig tollen Team angekommen“, sagt er. Neben Delta Radio sitzen dort nämlich auch noch weitere Sender, und mit den Kollegen verstehe er sich sehr gut.
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„Und auch mit den Hörerinnen und Hörern hat man natürlich viel Kontakt, sei es über das On-Air-Programm oder auch in den sozialen Medien“, erzählt Leonard Baro. „Wir gehen zum Beispiel jeden Nachmittag auf Tiktok auch live und quatschen da eine Stunde mit den Hörerinnen und Hörern“, fügt er hinzu.
Wiedersehen mit Tokio Hotel
Zu einem besonderen Wiedersehen ist es auch schon gekommen – und zwar mit Tokio Hotel. Leonard Baro hat als Kind in der ARD-Show „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume mitgemacht. 2017 ist er dort gegen Tokio Hotel angetreten. Damals ging es darum, U-Bahnnetze zu erkennen. Acht Jahre später trafen sich die damaligen Kontrahenten nun beim Radio wieder.
Leonard Baro liebt es beim Radio zu sein, er spricht begeistert von seinem Job. Dass er nun sogar als Newcomer beim Deutschen Radiopreis nominiert ist, macht ihn schon stolz. Mit der Programmdirektorin und seinem Team hatte er eine Sendung herausgesucht, alle Unterlagen gesammelt und „dann in einer Nachtschicht alles eingereicht“.
Einer von 15 Nominierten beim Deutschen Radiopreis
Dass er tatsächlich einer der 15 Nominierten ist, damit hatte er gar nicht unbedingt gerechnet. „Wir dachten einfach, mal gucken, was passiert.“
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Passiert ist dann auch etwas, von dem Leonard Baro aber zunächst gar nichts mitbekommen hat. „Meine Chefin bekam die Rückmeldung, dass ich als bester Newcomer nominiert bin.“ Die hielt das aber erstmal geheim und plante mit seiner Kollegin eine Überraschung – denn mit einem Überraschungsvideo erfuhren alle von ihrer Nominierung.
Per Video überrascht
„Bei uns war das bei einem Social-Media-Dreh“, erzählt Leonard Baro. „Wir wollten eigentlich nur ein Instagram-Reel aufnehmen, in dem auf einmal unsere Chefin zu sehen war. Da dachte ich mir, das ist komisch“, fügt er hinzu. Denn normalerweise würde sie nicht vor die Kamera gehen.
Es sollte ein Wer-würde-Video gedreht werden, bei dem man auf denjenigen im Team zeigt, der zum Beispiel am ehesten den Kühlschrank leer essen würde. „Und auf einmal kam dann die Frage, wer würde am ehesten nach Hamburg zum Radiopreis fahren. Alle haben auf mich gezeigt und ich war total überrascht“, erzählt er. Dass seine Kollegin auch noch als beste Moderatorin nominiert wurde, machte den Tag für ihn perfekt.
„Ich bin mit fünf Jahren mal in Hannover in einem Radiostudio gewesen. Das ist ja auch mittlerweile 14 Jahre her“, erzählt der heute 19-Jährige. „Schon damals gab es den Radiopreis und ich dachte mir, wie cool wäre das, da irgendwann mal auf der Bühne stehen zu dürfen. Und wenn ich jetzt denke, dass es nicht mal mehr einen Monat hin ist, bis das passieren wird, dann ist das für mich auch noch ein bisschen surreal und fühlt sich auch ein bisschen aufregend an.“
Verleihung des Deutschen Radiopreises am 11. September 2025
Natürlich hat er zahlreiche Glückwünsche auch aus der Heimat bekommen – von Familie, Freunden und sogar von einem ehemaligen Lehrer.
Auf die Verleihung in Hamburg am 11. September, bei der in vergangenen Jahren viele Stars aufgetreten sind, freut er sich sehr. Es sei schön, viele Kollegen treffen zu können. „Es ist einfach eine schöne Auszeichnung, dass man überhaupt schon nominiert ist, weil das zeigt, dass die Arbeit wertgeschätzt wird. Aber natürlich wäre das große Ziel am Ende der Gewinn. Aber wenn es nicht klappt, dann ist es trotzdem ein richtig cooler Abend, um einfach mal erleben zu können, wer alles noch so radiobegeistert ist wie man selbst.“
Übrigens, eine Frage hat Leonard Baro mittlerweile geklärt: „Als das Überraschungsvideo zu Ende gedreht war, da habe ich als Erstes gefragt, oh Gott, was soll ich denn jetzt anziehen?“ Jetzt hat er eine Idee: „Es wird vermutlich ein hellblauer Anzug mit weißen Sneakern.“