Publiziert22. August 2025, 08:38
Gesundheit: Luxemburg überwacht die Ausbreitung der Tigermücke
Die Gesundheitsbehörden überwachen weiterhin die Tigermücke, die verschiedene Krankheiten übertragen kann. Im Großherzogtum wurden bereits mehrere Fälle gemeldet.
Chikungunya, Zika oder Dengue – die Tigermücke kann verschiedene Viren übertragen. Luxemburg bekämpft sie, genauso wie seine europäischen Nachbarn. Zwar wurde im Großherzogtum bisher kein einheimischer Fall registriert, doch im vergangenen Jahr erkrankten 19 Reisende am Dengue-Fieber. Zum Vergleich: 2023 waren es zehn, im Jahr 2022 nur zwei. Außerdem meldete das Gesundheitsministerium erstmals zwei Fälle von Chikungunya sowie acht Infektionen mit Zika, ebenfalls bei Rückkehrern aus Regionen, in denen die Viren zirkulieren.
In Frankreich und in der Region Grand Est, direkt an der Grenze zu Luxemburg, breitet sich die Tigermücke (Aedes albopictus, wie sie in der Wissenschaft heißt) zunehmend aus. In Luxemburg sei sie jedoch «nicht etabliert», so das Ministerium: «Sie übersteht den Winter hier nicht und wird jeden Sommer nur durch Reisende eingeschleppt.» Eine andere Stechmückenart, Aedes japonicus, habe sich dagegen bereits angesiedelt, übertrage die Viren aber deutlich weniger effizient.
«Sporadisches Vorkommen»
Um die Ausbreitung einzudämmen, setzt die Gesundheitsinspektion auf aktive und passive Überwachung. Am Flughafen stehen Fallen für ausgewachsene Tiere. An fünf weiteren Eintrittspunkten ins Land – darunter Autobahnraststätten, internationale Busstationen und ein Campingplatz – sind Ei-Fallen installiert. Bürgerinnen und Bürger können sich ebenfalls beteiligen: Über die App «Mosquito Alert», lassen sich Fotos von verdächtigen Mücken direkt an Fachleute übermitteln.
Erstmals wurde die Tigermücke 2022 in Luxemburg nachgewiesen. Im vergangenen Sommer fanden Fachleute zwischen Saisonbeginn und dem 25. Oktober an 18 Stellen Eier – das entspricht 40 Prozent der überwachten Standorte. «Das zeigt ein noch sporadisches Vorkommen», erklärt das Gesundheitsministerium. Seit dem 7. Juni dieses Jahres wurden an fünf Prozent der Fallen erneut Eier entdeckt. Erwachsene Tigermücken wurden bisher nur über die App gemeldet – zweimal im Jahr 2024.
Vorsichtsmaßnahmen nach einer Reise
Im vergangenen Jahr kam es nördlich von Paris zu einem Ausbruch von Dengue-Fieber. Auslöser waren Rückkehrer, die sich im Ausland infiziert hatten. Sie wurden in Frankreich von Mücken gestochen, die das Virus anschließend an andere Menschen weitergaben, die selbst nicht verreist waren.
Vor diesem Hintergrund gibt das Gesundheitsministerium Empfehlungen, besonders für Personen, die aus Risikogebieten zurückkehren. Wer nach den Ferien grippeähnliche Beschwerden, Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschläge oder neurologische Symptome entwickelt, sollte möglichst schnell einen Arzt aufsuchen.
Wird eine Infektion mit Dengue, Zika oder Chikungunya bestätigt, gilt: Stiche durch Mücken unbedingt vermeiden, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Ärztinnen und Ärzte wiederum sollen bei ihrer Diagnose stets die Reiseanamnese berücksichtigen.
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(jw)