Die Ukraine muss nach den Worten ihres Präsidenten Selenskyj selbst aktiv zum Angriff übergehen. Bei einem Treffen mit der Presse spricht Selenskyj über das Gipfeltreffen in Washington. Mehr im Liveticker.
Noch ist kein Frieden in der Ukraine in Sicht, aber die diplomatischen Bemühungen laufen weiter. Wird es ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin geben?
Alle Ereignisse zum Ukraine-Krieg im Liveticker:
09:50 Uhr – Ukrainische Raketen treffen russische Ölpumpstation in Unetscha
Nach einem ukrainischen Angriff hat eine Energieanlage in der Stadt Unetscha in der westrussischen Region Brjansk Feuer gefangen. Die Ukraine habe mit Raketen und Drohnen angegriffen, der Brand sei inzwischen aber gelöscht, teilte der Gouverneur der Region, Alexander Bogomaz, mit. Zuvor hatte der ukrainische Kommandeur der unbemannten Systeme, Robert Browdi, erklärt, bei einem Angriff die Ölpumpstation in Unetscha getroffen zu haben. Er teilte ein Video auf der Plattform Telegram, in dem eine Anlage mit mehreren Öltanks brannte.
09:39 Uhr – Selenskyj: „Ich halte das für eine manipulative Information von Putin“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält die russische Forderung nach einem Abzug der ukrainischen Truppen aus dem Donbass im Gegenzug für ein Einfrieren der Front für unseriös. Er habe bei seinem Besuch in Washington mit Blick auf diese Aussage zu Donald Trump gesagt: „Putin will uns Luft verkaufen.“
„Ich halte das für eine manipulative Information seinerseits. Er versteht, dass es so nicht kommen wird, und rechnet sogar damit“, sagte Selenskyj in der Präsidialadministration in Kiew vor eingeladenen Vertretern der Medien. Der „Spiegel“ zitiert aus dem Protokoll dieser Unterredung.
Selenskyj erklärte, er habe Trump die Lage seines Landes auf einer Karte erklärt. „Präsident Trump interessierte sich für Details, wir haben viel über den Donbass geredet.“ Er glaube nicht an einen schnellen Vorstoß der Russen im Donbass, betonte Selenskyj. Er lobte außerdem die Bereitschaft der USA, bei den Sicherheitsgarantien eine Rolle zu spielen. „Wir müssen verstehen: Vor unserem Treffen in Washington fehlte Amerika bei den Sicherheitsgarantien. Und jetzt hören wir ihre Bereitschaft, sich anzuschließen.“
01:01 Uhr – Nouripour für Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine
Der Grünen-Politiker Omid Nouripour fordert eine stärkere deutsche Unterstützung der Ukraine. Das russische Militär rücke auf dem Schlachtfeld immer weiter vor, sagte der Vizepräsident des Bundestages den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die Durchhaltefähigkeit der Ukraine hängt nicht zuletzt von unseren Waffenlieferungen ab. Deshalb müssen wir die Ukraine mit allem, was wir haben, unterstützen – auch mit Marschflugkörpern.“
Donnerstag, 21. August:22:30 Uhr – US-Elektronikwerk in der Ukraine bei Angriffen getroffen
Bei den massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine ist auch ein US-Elektronikwerk in der Nähe der Grenze zu Ungarn getroffen worden. Dies teilte Andy Hunder, Präsident der amerikanischen Handelskammer in der Ukraine, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP telefonisch mit. Die betroffene Flex-Fabrik stelle eine der größten US-Investitionen in das Land dar.
Während der Attacke hätten sich 600 Nachtschichtarbeiter auf dem Gelände aufgehalten, von denen sechs verletzt worden seien, erklärte Hunder. Durch russische Angriffe auf die Ukraine sei seit Beginn der Invasion Eigentum von mehr als der Hälfte der schätzungsweise 600 Mitglieder der US-Handelskammer beschädigt worden. „Die Botschaft ist klar: Russland ist nicht auf Frieden aus. Russland attackiert amerikanische Unternehmen in der Ukraine und zieht dadurch amerikanische Geschäfte nach unten“, sagte Hunder.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Angriffe hätten sich gegen Unternehmen des ukrainischen militärisch-industriellen Komplexes gerichtet, darunter Drohnenfabriken, Lagerhallen, Raketenabschussrampen und Gebiete, in denen ukrainische Truppen versammelt waren. Russland hat wiederholt bestritten, zivile Gebiete in der Ukraine anzugreifen.
20:34 Uhr – Selenskyj deutet mehr Angriffe auf Russland an
Nach den Worten Selenskyjs muss sich die Ukraine aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. „Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin „versteht nichts außer Macht und Druck“.
17:14 Uhr – Ohne Offensive könne man einen Krieg „nicht gewinnen“, schreibt Trump
US-Präsident Trump betont abermals, dass der Ukraine-Krieg ohne ihn niemals ausgebrochen wäre – und verweist auf seinen Amtsvorgänger Joe Biden. „Der korrupte und grob inkompetente Joe Biden hat der Ukraine nicht erlaubt, sich zu WEHREN, sondern nur zu VERTEIDIGEN“, schreibt er auf Truth Social. Es sei „sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich“, einen Krieg zu gewinnen, ohne „das Land des Angreifers anzugreifen.“ Es sei wie bei einer Sportmannschaft, die nur defensiv, aber nicht offensiv spielen dürfe.
„Es stehen interessante Zeiten bevor!!!“, heißt es abschließend in dem Posting.
dpa/AFP/AP/rtr/lay/rct