50 Jahre nach ihrem Abitur sind sie wieder an ihre alte Schule zurückgekehrt: die Absolventen des Jahrgangs 1975. Vieles hat sich verändert, doch viele erinnern sich, als wäre es erst gestern gewesen.

Der Jahrgang war der letzte, der am damaligen Gymnasium Aue das Abitur ablegte, bevor das Gebäude an der Bundesallee zur St.-Laurentius-Hauptschule wurde. Beim Betreten des früheren Musiksaals kam bei Andreas Seelmann vor allem eins wieder hoch: „Das Quietschen der Schwebebahn“. Dies war insbesondere während der Klausuren störend. In erster Linie vermisst er das alte Bach-Poster an der Wand, das im Unterricht regelmäßig mit Papierkugeln beworfen wurde: „Bach hatte Pickel“, erinnert er sich lachend. Sein ehemaliger Mitschüler Peter Debray (69) beschreibt dagegen das, was geblieben ist: „Der Geruch und die Flure sind dasselbe, das vergisst man nicht.“ Für ihn war Schule ohnehin ein besonderer Ort, denn er wurde später selbst Lehrer, zuletzt an der Gesamtschule Barmen.

Obwohl in den vergangenen 40 Jahren viele Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, blieb der Wiedererkennungswert größtenteils erhalten. Für den 69-jährigen Michael Voss, der seine gesamte Schulzeit hier verbracht hatte, war der Besuch besonders bewegend: „Ich war 50 Jahre nicht mehr hier und trotzdem erkenne ich vieles sofort.“ Henrik Walde (70) ging zunächst davon aus, dass Namensschilder überflüssig seien. Doch schnell zeigte sich, dass sich nicht alle so leicht wiedererkennen ließen. „Man merkt sofort, wer immer mit wem war“. Dank Internet waren bis auf drei Mitschüler alle auffindbar. Leider sind einige ehemalige Mitschüler bereits verstorben. „Je älter man wird, umso schöner ist die Zeit“, fasst Volker (68) das Gefühl des Treffens zusammen. pima/kw