In Großbritannien ist das hochverschuldete Stahlwerk Speciality Steel von einem Gericht für pleite erklärt worden – die britische Regierung kündigte an, sie werde vorübergehend die Kontrolle übernehmen. Ein unabhängiger Experte sei eingesetzt worden, er solle einen Käufer für das Werk finden und die rund 1.450 Jobs sichern, teilte ein Regierungssprecher mit. Liberty Steel, dem das Stahlwerk gehört, kritisierte die Gerichtsentscheidung als „irrational“.
Speciality Steel hat Schulden in Höhe von hunderten Millionen Pfund. Liberty Steel legte einen Plan vor, um die Produktion in dem Werk aufrechtzuerhalten – den lehnte das Gericht auf Antrag der Gläubiger aber ab. Die Liberty-Steel-Holding GFG des Milliardärs Sanjeev Gupta erklärte, sie wolle nun „in Zusammenarbeit mit möglichen Kapitalgebern“ ihr Angebot für das Werk „weiter vorantreiben und dem offiziellen Insolvenzverwalter vorlegen“. GFG sei „nach wie vor davon überzeugt, über die Ideen, das Know-how und das Engagement“ zu verfügen, um das Werk „in die Zukunft zu führen“.
Hohe Energiekosten setzen Stahlbranche unter Druck
Stahlunternehmen in ganz Europa stehen wegen hoher Energiekosten, Billiglieferungen aus Asien und der Mitte März eingeführten US-Zölle auf Stahl unter Druck. Die Zölle waren Anfang Juni auf 50 Prozent erhöht worden – für Stahl aus Großbritannien gelten weiterhin 25 Prozent. Im April hatte die Regierung bereits das Unternehmen British Steel verstaatlicht, das dem chinesischen Konzern Jingye gehört.
Großbritannien produziert vergleichsweise wenig Stahl. 2023 waren es 5,6 Millionen Tonnen. Allerdings hängen 37.000 Jobs an der Stahlproduktion.
ePaper
Jetzt ePaper lesen!
info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.
info
Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre „meine Themen“ Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.
info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.
Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.