Bonn – Es ist der nächste Zoll-Hammer aus den USA – und betrifft Millionen von Post-Kunden. Quasi ab sofort werden Deutsche Post und DHL bis auf Weiteres Paket- und Warensendungen in die USA deutlich einschränken. Ausgenommen sind nur Geschenke von geringerem Wert!

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► Der Paket-Stopp geht aus einer offiziellen DHL-Mitteilung von 10 Uhr hervor. Darin heißt es: „Mit Ablauf des 22. August müssen Deutsche Post und DHL Paket übergangsweise die Annahme und den Transport von Geschäftskunden-Paketen sowie Warenpost über den Postweg in die USA aussetzen.“ Nach Angaben eines DHL-Sprechers gibt es bis Montag zumindest für Geschäftskunden noch Ausnahmen, sie können ihre Pakete noch bei DHL einliefern.

Als Grund gibt DHL einen Erlass von US-Präsident Donald Trump (79) an. Demnach wird die Zollfreiheit für Warenimporte mit einem Wert unter 800 Dollar ab dem 29. August abgeschafft. Pro Artikel sollen demnach Zölle von 80 bis 200 Dollar fällig werden. In der Mitteilung von DHL hieß es, dass hierbei wesentliche Fragen noch ungeklärt seien, „insbesondere, wie und von wem die Zollgebühren künftig zu erheben sind, welche zusätzlichen Daten erforderlich sind und wie die Datenübermittlung an die amerikanische Zollbehörde erfolgen soll“.

DHL: „Wir arbeiten an einer Lösung“

Die Folge: Erstmal geht in die USA postalisch nur noch sehr wenig. Ein DHL-Sprecher zu BILD: „DHL arbeitet intensiv an einer Lösung, um den postalischen Versand in die USA so bald wie möglich in gewohntem Umfang wieder aufnehmen zu können.“ Wann das sein wird? Völlig unklar!

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Immerhin seien Privatkunden durch die Möglichkeit der Geschenksendungen weniger betroffen, heißt es bei DHL. „Der Großteil der Privatkunden-Pakete in die USA liegt ohnehin unter dem Schwellenwert von 100 Dollar (entspricht ca. 86 Euro), daher sind Privatkunden von den neuen Regelungen vergleichsweise wenig betroffen“, so der DHL-Sprecher. Allerdings werden Privat-Pakete von den USA wohl noch stärker als bisher kontrolliert werden, um einen Missbrauch angeblicher Geschenkesendungen zum Versand kommerzieller Waren zu verhindern.

Beim Versand von Dokumenten in Briefen ändert sich laut DHL nichts. Weiter möglich ist zudem der (deutlich teurere) Warenversand per DHL Express. Auch die österreichische und belgische Post haben einen Paket-Stopp verhängt, ebenso der Zusammenschluss der Post aus Dänemark und Schweden. Weitere dürften folgen.