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Eine der teuersten Serien aller Zeiten sollte HBO zum nächsten Erfolg nach „Game of Thrones“ verhelfen, doch schon nach einer Staffel war der Hype vorbei.
„Westworld“ galt 2016 als nächster großer Wurf im US-Fernsehen nach dem Fantasy-Erfolg „Game of Thrones“. Die Sci-Fi-Western-Serie mit einem Budget von 100 Millionen Dollar pro Staffel sollte intellektuelle Zuschauer begeistern und wurde zur erfolgreichsten HBO-Startstaffel überhaupt. Doch bereits nach der ersten Staffel begann der Hype zu verpuffen, obwohl die Serie qualitativ nicht viel schlechter wurde.
Sir Anthony Hopkins in der Sci-Fi-Serie „Westworld“ © IMAGO / Cinema Publishers Collection
Die Zuschauerzahlen von „Westworld“ brachen dramatisch ein: Von durchschnittlich 1,8 Millionen Zuschauern in Staffel 1 auf nur noch 0,3 Millionen in der finalen vierten Staffel. Während die erste Staffel 87% positive Kritiken bei Rotten Tomatoes erreichte, sanken die Werte auf 75% in Staffel 4 – und das Publikum verlor bei komplexer werdenden Handlungssträngen das Interesse. Es kam, wie es kommen musste: HBO setzte die teure Produktion 2022 ab.
Das Western-Paradoxon: „Yellowstone“ vs. „Westworld“
Besonders paradox: Während „Westworld“ scheiterte, wurde „Yellowstone“ zum Mega-Hit mit über 12 Millionen Zuschauern. Dies beweist, dass nicht das Western-Genre das Problem war, sondern vielleicht sogar die Abkehr davon. Ab Staffel 3 verließ „Westworld“ das Western-Setting für futuristische Schauplätze und verlor dadurch ihre ursprüngliche Identität und viele treue Fans. Passend zum Thema: Diese Sci-Fi-Serie hat nie die Anerkennung bekommen, die sie verdient gehabt hätte.
Heute ist „Westworld“ nicht mehr auf HBO Max verfügbar, nachdem Warner Bros. Discovery die Serie im Dezember 2022 entfernte. Deutsche Zuschauer können alle vier Staffeln käuflich oder als Leihversion auf Plattformen wie Amazon Prime Video und Apple TV+ erwerben. Bei WOW kann man die Sci-Fi-Serie sogar ohne Zusatzkosten abrufen (Affiliate-Link).
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„Westworld“ versammelte ein hochkarätiges Ensemble um Anthony Hopkins, Evan Rachel Wood und Ed Harris. Hopkins brillierte als Dr. Robert Ford, den mysteriösen Parkgründer, während Wood als Androide Dolores zur tragischen Heldin wurde. Thandiwe Newton, Jeffrey Wright und James Marsden komplettierten das Staraufgebot. Später stieß auch noch der dreifach Emmy-prämierte „Breaking Bad“-Star Aaron Paul dazu.
Showrunner Jonathan Nolan und Lisa Joy adaptierten Michael Crichtons 1973er Film zu einem komplexen Thriller über einen Freizeitpark mit Androiden im Wilden Westen. Reiche Gäste leben dort ihre Fantasien aus, während die Roboter-„Hosts“ ein Bewusstsein entwickeln. Die Serie stellte philosophische Fragen zu Künstlicher Intelligenz und menschlicher Natur, die heute relevanter denn je scheinen. Ebenfalls interessant: „The Truest Detective“? Nicolas Cage soll beliebte Krimi-Serie aufmischen.