Wer in Chemnitz nach aktuellen Daten bei Google Maps sucht, stößt auf Lücken. Weder der neue Premiumradweg noch aktuelle Straßensperrungen sind in dem Kartendienst vollständig hinterlegt. Die Stadt verweist darauf, dass sie keine Kapazitäten hat, um externe Plattformen wie Google Maps mit Informationen zu versorgen.
Premiumradweg ohne digitale Sichtbarkeit
Ein Beispiel ist der Premiumradweg zwischen Altendorf und Rabenstein. Obwohl die Strecke bereits genutzt wird, ist sie bei Google Maps nicht eingetragen. Der Radweg soll langfristig bis nach Wüstenbrand verlängert werden. Doch auch künftig plant die Stadt keine eigene Meldung an Google Maps. Stattdessen setzt sie darauf, dass der Anbieter die Daten eines Tages selbst abfragt. In der Fahrrad-App Komoot ist der Premiumradweg dagegen schon sichtbar. Für Radfahrer bleibt Google Maps damit weniger zuverlässig.
Kritik aus der Politik
Die Chemnitzer Grünen sehen in dieser Praxis ein Problem. Stadtrat Joseph Israel erklärte: „Es ist ein Unding, dass Radwege nicht bei Google Maps erscheinen. Die Stadt hat die Verantwortung, ihre Infrastruktur bekannt zu machen.“ Israel bemängelte, dass Menschen durch die fehlenden Einträge vom Premiumradweg weggelotst würden. Istrael: „So kommt weder die Mobilitätswende, noch die Digitalisierung der Stadt voran. Die Stadtverwaltung sollte diese Praxis meiner Meinung nach überdenken!“
Baustellendaten nur im Themenstadtplan
Auch Baustellen und Straßensperrungen übermittelt Chemnitz nicht an Google Maps. In den Ämtern fehle Personal und Geld für eine kontinuierliche Pflege. Stattdessen hat die Stadt ihren eigenen digitalen Themenstadtplan erweitert. Unter www.chemnitz.de/baustelleninfo finden Nutzer tagesaktuelle Informationen zu genehmigten Verkehrsraumeinschränkungen. Der Service bündelt erstmals Daten öffentlicher und privater Bauherren wie Deutsche Bahn, Telekom, CVAG oder städtischer Ämter. Ziel sei es, die Informationen zentral und übersichtlich bereitzustellen – allerdings unabhängig von Google Maps.
Keine Änderungen geplant
In einer Ratsanfrage bestätigte die Stadt, dass sie den Premiumradweg nicht gesondert ausweisen wird. Auch für Baustellendaten bleibt Google Maps außen vor. Damit bleiben zentrale Informationen zu Mobilität in Chemnitz nur über eigene Portale oder alternative Apps verfügbar.