Bewegender Abschied von Ulli Potofski: Diese Promis waren da

Gelsenkirchen-Beckhausen. In Gelsenkirchen-Beckhausen wurde am Freitag Ulli Potofski beigesetzt. Der Sportreporter fand seine letzte Ruhestätte auf dem Schalke-Feld.

Der Mann war ein echter Schalker, das wurde einmal mehr deutlich: Ulrich „Ulli“ Potofski, Sportreporter, Moderator und gebürtiger Gelsenkirchener, ist am 2. August verstorben und wurde am Freitag auf dem Schalker Fanfeld des Friedhofes Beckhausen-Sutum beigesetzt. In einer Urne, die einem blau-weißen Fußball nachempfunden war – zu den Klängen des Steigerliedes. Zuvor hatte die Orgel in der Trauerhalle „Blau und Weiß, wie lieb ich dich gespielt“.

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Clemens Tönnies, Schalkes ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender, hielt in der voll besetzten Friedhofshalle eine sehr persönliche und herzliche Trauerrede. Damit möglichst viele Menschen teilhaben konnten, waren vor der Halle große Fernseher aufgestellt, auf denen die Trauerfeier nach draußen übertragen wurde. „Ich verliere einen Weggefährten und guten Freund“, würdigte Tönnies den Verstorbenen. Er nannte Potofski einen „Herzblutjournalisten“, auf den man sich zu 100 Prozent habe verlassen können: „Wir haben oft miteinander gesprochen, und wenn ich ihn gebeten habe, diesen oder jenen Gesprächsinhalt vertraulich zu behandeln, dann hat er sich stets dran gehalten.“

Potofskis letzter Wunsch: Eine Bestattung auf dem Fanfeld in Gelsenkirchen

Ulli Potofski war am 2. August dieses Jahres in einem Krefelder Krankenhaus verstorben. 1952 geboren, war er in Schalke aufgewachsen. Bekannt wurde Potofski vor allem durch die Fußballsendung „Anpfiff“, die er mit konzipierte und ab 1988 beim Fernsehsender RTL moderierte. Zwischen 1998 und 2002 moderierte er auch die Sendung „Auf Schalke“. Zuletzt war Potofski als Reporter beim Bezahlsender „Sky“ beschäftigt. Besonders tragisch: Der 73-Jährige hatte an Leukämie gelitten, kurz vor seinem Tod wurde ein Knochenmarkspender gefunden – weil der aber noch im Urlaub war, kam die Spende nicht mehr zustande.

Auch Weggefährten wie Ulrike von der Groeben und Ulrich Klose (r.) waren zur Beerdigung gekommen.

Auch Weggefährten wie Ulrike von der Groeben und Ulrich Klose (r.) waren zur Beerdigung gekommen.
© FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Potofskis letzter Wunsch war eine Bestattung auf dem Schalker Fanfeld, um das zu ermöglichen, hatte die Stiftung Schalker Markt Spenden gesammelt. Tönnies dankte der Stiftung um Olivier Kruschinski dafür, das „wieder einmal gewuppt“ zu haben. Der Ex-Schalke-Boss erinnerte daran, wie sehr Potofski dem Verein verbunden gewesen war. „Sein Vater hat ihn schon früh zu Spielen des geilsten Clubs der Welt mitgenommen“, so Tönnies. Potofski sei auch Vereinsmitglied gewesen. „Ich bin mit Werner Hansch heute zur Beerdigung gefahren“, erzählte Tönnies, „der hat mir unterwegs noch gesagt, dass er sich zu seiner aktiven Zeit nicht getraut habe, sich so zu einem Verein zu bekennen.“

Diese Promis waren nach Gelsenkirchen gekommen

Der katholische Pfarrer Gereon Alter hielt die Trauerfeier – auch das sei ein Wunsch Potofskis gewesen. „Er hatte zwar ein ambivalentes Verhältnis zur Kirche, aber er hatte auch einen Draht nach oben“, sagte Alter. So habe Potofski beispielsweise immer, wenn er anlässlich einer Lesung in einer anderen Stadt war, eine Kirche aufgesucht und dort eine Kerze angezündet. „Er liebte die Ruhe, die er dort fand“, so Alter. Potofski sei ja nicht nur Sportreporter gewesen, er habe auch Kinderbücher geschrieben. „Noch wenige Wochen vor seinem Tod ist er durch halb Deutschland gefahren, um vor Kindern zu lesen“, berichtete Alter. „Er wollte die Kinder, die sich auf ihn gefreut hatten, nicht um Stich lassen.“

Schalkes Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hielt eine sehr persönliche Trauerrede.

Schalkes Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hielt eine sehr persönliche Trauerrede.
© FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Gut 150 Menschen waren zu der Trauerfeier und der anschließenden Beisetzung gekommen, darunter auch viele Prominente. Schalkes Sportvorstand Frank Baumann war da, auch ehemalige Schalke-Spieler wie Olaf Thon, Gerald Asamoah, Didi Schacht oder Mathias Schipper. Und natürlich viele Weggefährten von Ulli Potofski aus seiner Zeit beim Fernsehen: RTL-Reporterlegende Ulrich Klose, Sportmoderatorin Ulrike von der Groeben und auch Potofskis Sky-Kollegin Esther Sedlaczek, die sich mit einem sehr emotionalen Instagram-Post von ihrem „Fernsehpapa“ verabschiedet hatte und sichtlich betroffen wirkte.

Pfarrer Gereon Alter fand die passenden Schlussworte: „Wenn Ulli Potofski im Himmel vor Gott tritt, dann wird der ihm in die Augen schauen und nur einen Satz sagen: Steh‘ auf, wenn du Schalker bist.“

Urnenbeisetzung Uli Potofski auf Schalke Friedhof in Gelsenkirchen