Stuttgart. Neue Saison, neue Regeln – und diesmal ist es keine Kleinigkeit. In der Bundesliga darf der Torhüter den Ball ab sofort nicht länger als acht Sekunden in den Händen halten. Die letzten fünf Sekunden zählt der Schiedsrichter sichtbar für alle herunter. Wird die Frist überschritten, gibt es Eckball für die gegnerische Mannschaft. Beim VfB Stuttgart hat man die Neuerung ernst genommen. Und sich entsprechend vorbereitet.
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„Ich glaube, das wird einen relativ großen Einfluss haben“, sagt Trainer Sebastian Hoeneß vor dem Liga-Auftakt bei Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr/Sky). „Das Spiel wird dadurch schneller, besonders in Endphasen, wenn eine Mannschaft nur noch verteidigt.“ Früher war es üblich, bei Ballbesitz des eigenen Keepers erst einmal das Spiel zu beruhigen. „Jetzt gibt es eine engere Linie, das beschleunigt das Spiel. Darauf muss man sich einstellen.“
Nicht nur die Torhüter sind von der Regel betroffen
Stuttgarts Stammkeeper Alexander Nübel trainiert den neuen Rhythmus bereits intensiv. Torwart-Trainer Steffen Krebs zählte die Sekunden in Spielformen herunter, hob dabei laut Hoeneß manchmal wie ein Schiedsrichter die Hand – ein kleines Vorspiel auf die echten Spiele. Aber nicht nur die Keeper sind betroffen. Auch die Feldspieler müssen ihre Positionen schneller einnehmen. Gelingt das nicht, droht ein Eckball – oder ein langer Schlag von Nübel, untypisch für den VfB, aber taktisch sinnvoll. Ein kleiner Ballverlust an der Mittellinie sei schließlich immer noch besser als ein unnötiger Eckball für den Gegner, so Sebastian Hoeneß.
Acht Sekunden also – für Spieler und Trainer eine kurze Zeitspanne, die aber das gesamte Spieltempo erhöhen könnte. Wer denkt, das sei nur eine Torwart-Regel, unterschätzt den Effekt auf das ganze Team.