„Internationalistisches Zentrum“

Frankfurt ändert Kurs: Besetztes Haus im Gallus soll geräumt werden

22.08.2025 – 15:36 UhrLesedauer: 1 Min.

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Hausbesetzer (Symbolbild): Eine Besetzung in der Frankfurter Lahnstraße könnte bald doch ihr Ende finden. (Quelle: Eventpress Golejewski via www.imago-images.de)

Nach mehr als einem Monat Besetzung schwenkt die Stadt Frankfurt um: Das besetzte Geschäft im Gallus soll nach anfänglicher Tolerierung geräumt werden.

Die Stadt Frankfurt hat ihre Haltung zur Besetzung eines Lokals in einem leerstehenden städtischen Gebäude im Gallus geändert und will nun eine Räumung durchsetzen. Das teilten Oberbürgermeister Mike Josef und Baudezernentin Sylvia Weber (beide SPD) nach übereinstimmenden Medienberichten mit.

Die Aktivisten müssen das seit mehr als einem Monat besetzte Ladenlokal in der Lahnstraße 1 kurzfristig verlassen. Falls sie sich weigern, will die Stadt einen Räumungstitel erwirken. Das Gebäude soll künftig für den Stadtteil genutzt werden, etwa für ein Quartiersmanagement. Bei den Besetzern des Ladenlokals sei bereits eine Räumungsdrohung eingegangen, erfuhr t-online aus dem Umfeld der linken Aktivisten.

Das Haus war Mitte Juli von einer Gruppe besetzt worden, die es zum „Internationalistischen Zentrum“ erklärte. Mit Aktionen wie einer Bildungswoche, Demonstrationen und Flohmärkten wollten die Aktivisten auf steigende Mieten und Verdrängung im Gallus aufmerksam machen. Zunächst hatte die Stadt die Nutzung geduldet, was allerdings Kritik von CDU und FDP auslöste. Beide Fraktionen forderten eine schnelle Räumung.

Nun kündigten Josef und Weber demnach eine Neuausrichtung der städtischen Liegenschaftspolitik an. Leerstehende städtische Immobilien sollen künftig von der Wohnungsbaugesellschaft ABG verwaltet werden. Diese soll die Gebäude zügig überprüfen und sanieren, um den Leerstand zu beenden.