Stand: 22.08.2025 16:05 Uhr
Ein Rückbau der vierspurigen B73 auf zwei Spuren ist möglich, sobald die A26 im Westen fertig ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Hamburger Verkehrsbehörde. Konkrete Umbauplanungen gebe es laut der Behörde aber nicht.
In der Untersuchung wurden laut Verkehrsbehörde die Auswirkungen einer Spurreduzierung für den gesamten Bereich der B73 geprüft – und zwar in Abhängigkeit zu unterschiedlichen Zuständen der A26. Dabei sei man zu dem Schluss gekommen, dass „eine Fahrstreifenreduzierung im Bereich westlich der Waltershofer Straße unter Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit möglich wäre, wenn die A26-West fertiggestellt wird“, sagte ein Sprecher der Verkehrsbehörde auf Anfrage von NDR Hamburg. Für die Untersuchung wurden demnach im September 2022 an mehreren Tagen Verkehrszählungen an 23 Knotenpunkten an der B73 durchgeführt. Zudem wurden Daten von drei Dauerzählstellen ausgewertet.
Verkehrsbehörde: „Keine konkreten Umbauplanungen“
Die Untersuchung stelle laut Verkehrsbehörde keine Planung dar, sondern diene lediglich als Grundlage für mögliche weitere Verfahren. „Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten Umbauplanungen für die B73“, sagte der Sprecher weiter. Gleichwohl habe sich der rot-grüne Senat im Koalitionsvertrag von 2020, aber auch im aktuellen Koalitionsvertrag, darauf verständigt, „zukünftige Varianten für die B73 unter Berücksichtigung der jeweiligen Ausbauzuständen der A26 und der B73 in Wechselwirkung zu untersuchen – auch vor dem Hintergrund, dass die B73 in ihrem aktuellen Bestand nicht den Maßstäben einer modernen, urbanen Verkehrsinfrastruktur gerecht wird“, so der Sprecher.
Die B73 ist in Harburg bisher auf weiten Strecken vierspurig. Mit Blick auf die neue Autobahn A26-Ost ist ein Rückbau der Bundesstraße geplant.
Die Harburger Bezirksversammlung sieht die Untersuchung der Verkehrsbehörde indes kritisch. Bereits Anfang Juni hatten CDU, FDP, AfD, Volt und Teile der SPD in einem gemeinsamen Beschluss gefordert, mit dem Rückbau der B73 zu warten, bis auch die neue Hafenautobahn A26-Ost fertig ist. Diese soll die aus Niedersachsen kommende A26-West verlängern und bei Hamburg-Stillhorn an die A1 angeschlossen werden. Die Verkehrsströme auf der B73 zeigten, dass vier Fahrspuren nötig seien, hieß es damals. Der CDU-Bezirksabgeordnete in Harburg, Rainer Bliefernicht, bekräftigte nun diese Position: „Die A26-Ost ist für die CDU und für die Bürger hier im Süderelberaum unglaublich wichtig. Weil nur dadurch eine signifikante Entlastung der B73 vorgenommen wird“, sagte Bliefernicht dem NDR Hamburg. Durch einen Anschluss der A26-West werde der Verkehr sicherlich etwas abnehmen – „aber nicht so, dass man sagen kann er reduziert sich um die Hälfte und man kann auch die Hälfte der Straßenfläche dann wegnehmen“, so Bliefernicht.
Mehr als 40.000 Fahrzeuge nutzen nach Angaben der Hamburger Verkehrsbehörde täglich die B73 im Süden Hamburgs.
SPD: Konzept zur Weiterentwicklung Ende des Jahres
Derweil arbeiten Bezirksamt und Stadtentwicklungsbehörde weiter an einem Konzept zur Weiterentwicklung der B73. Geplant seien demnach unter anderem neue Wohnungen im Bereich des S-Bahnhofs Neuwiedenthal und eine verbesserte Verbindung zur Neugrabener Heide. „Es gab drei öffentliche Veranstaltungen. Es gab auch die Möglichkeit, sich online zu beteiligen – das haben viele Bürgerinnen und Bürger genutzt“, sagte der Bezirksamtsleiter Harburg, Christian Carstensen (SPD), im Gespräch mit NDR Hamburg. Alle Vorschläge seien demnach in dem magistralen Entwicklungskonzept aufgegriffen worden, das man Ende des Jahres abschließend vorstellen werden, so Carstensen.
Falls die A26-Ost kommt, könnte es weniger Verkehr auf der Bundesstraße geben. Der Bezirk Harburg sammelt Ideen der Anwohner für die künftige Gestaltung.
Die nur zehn Kilometer lange Autobahn soll die A7 mit der A1 verbinden. Der Umweltverband BUND prüft eine Klage gegen die Baugenehmigung.