Für seine Bemühungen, ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten und dem Kreml-Chef zu organisieren, bedient sich US-Präsident Trump einem Küchenvergleich. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigt weitere Milliardenhilfe für die Ukraine an. Mehr im Liveticker.

Noch ist kein Frieden in der Ukraine in Sicht, aber die diplomatischen Bemühungen laufen weiter. Wird es ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin geben?

Alle Ereignisse zum Ukraine-Krieg im Liveticker:

17:23 Uhr – Lawrow: Noch keine Pläne für Putin-Selenskyj-Gipfel

Entgegen der Erwartung von Donald Trump sieht Moskau bisher keine Grundlage für ein direktes Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und Kremlchef Putin. „Putin ist bereit, sich mit Selenskyj zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC.

Zu den Punkten, die im Vorfeld geklärt sein müssten, gehörten dabei ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis Nato und Gebietsabtretungen. „Selenskyj hat zu allem Nein gesagt“, fuhr Lawrow fort.

17:17 Uhr – Trump: Treffen Putin-Selenskyj ist so schwierig wie das Mischen von „Öl und Essig“

Für seine Bemühungen, ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin zu organisieren, zieht Donald Trump ein Beispiel aus der Küche heran. „Wir werden sehen, ob Putin und Selenskyj zusammenarbeiten werden“, sagte Trump am Freitag vor Journalisten in Washington. „Wissen Sie, es ist ein bisschen wie Öl und Essig. Sie kommen nicht allzu gut miteinander aus, aus offensichtlichen Gründen.“

„Wir werden sehen“, ob er an einem solchen Treffen teilnehmen müsste, sagte Trump weiter. Im Rahmen seiner diplomatischen Friedensbemühungen für die Ukraine will der US-Präsident erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ein bilaterales Treffen zwischen Putin und Selenskyj organisieren.

16:51 Uhr – Estland will ein Bataillon für Friedenssicherung stellen

Estland ist bereit, sich mit einer Truppenstärke bis zu einem Bataillon an einem Einsatz zur Sicherung des Friedens in der Ukraine zu beteiligen. Dies sagte Ministerpräsident Kristen Michal bei einer Pressekonferenz mit seinem finnischen Amtskollegen in Tallinn. Ein Bataillon umfasst typischerweise zwischen 300 und 1000 Soldaten.

16:27 Uhr – EU überweist vier Milliarden Euro an Ukraine

Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von 4,05 Milliarden Euro ausgezahlt. „Unsere Solidarität mit der Ukraine ist unerschütterlich“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei X. Nach Angaben der EU-Kommission stammen 3,05 Milliarden Euro aus der Ukraine-Fazilität – einem Hilfsprogramm mit bis zu 50 Milliarden Euro für die Jahre 2024 bis 2027. Außerdem fließt eine Milliarde Euro aus einem Makrofinanzhilfe-Darlehen, das Teil einer G-7-Initiative über insgesamt rund 45 Milliarden Euro ist.

Die Kommission erklärte, die Freigabe der Mittel sei auch durch den Rückzug eines Gesetzes möglich geworden, das die Unabhängigkeit der zentralen Antikorruptionsbehörden in der Ukraine eingeschränkt hätte.

14:34 Uhr – Nato-Chef besucht überraschend Kiew – Selenskyj bezweifelt Putins Bereitschaft zu Gipfeltreffen

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat bei einem unangekündigten Besuch in Kiew „robuste Sicherheitsgarantien“ der westlichen Verbündeten für die Ukraine gefordert. Wenn die Zeit für ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gekommen sei, müsse die Ukraine „die unmissverständliche Kraft der Freunde der Ukraine“ hinter sich haben, sagte Rutte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Und genau daran arbeiten wir derzeit“, fügte Rutte hinzu.

Es müsse sichergestellt werden, „dass Russland sich an jedes Abkommen hält“ und „niemals wieder versuchen wird, auch nur einen Quadratkilometer der Ukraine zu erobern“, betonte der Nato-Generalsekretär.

Selenskyj warf der russischen Regierung vor, ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin verhindern zu wollen. Sollte Russland den Krieg nicht beenden wollen, müssten die Verbündeten der Ukraine neue Sanktionen verhängen. Sicherheitsgarantien sollten dem Artikel 5 der Nato ähneln, demzufolge ein Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle gilt.

14:26 Uhr – Putin stellt Bedingungen für Treffen mit Selenskyj

Der russische Präsident Putin stellt Bedingungen für ein Gipfeltreffen mit seinem ukrainischen Kollegen Selenskyj. Voraussetzung sei eine fertige Agenda für das Treffen, sagte Außenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC. Diese gebe es noch nicht. Ohne konkreter zu werden, erklärte Lawrow, Russland habe sich bei einer Reihe von Punkten, die US-Präsident Donald Trump angesprochen habe, flexibel gezeigt.

11:21 Uhr – Ungarn ist erzürnt über ukrainische Angriffe auf russische Pipeline

Die ukrainische Armee hat die russische Erdölpipeline Druschba beschädigt. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto schreibt auf Facebook, der Durchfluss von Erdöl nach Ungarn sei unterbrochen. Er sprach von einem weiteren „Angriff auf die Energiesicherheit seines Landes“. Die Ukraine schade damit nicht zuerst Russland, sondern Ungarn und der Slowakei. Schon am Montag hatte ein Angriff auf eine andere Pumpstation der Leitung Druschba die Versorgung gestoppt; am Dienstag konnte sie wiederhergestellt werden.

Laut dem Bundeswirtschaftsministerium hat die Unterbrechung keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland. Der Betrieb der PCK-Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt, die einen Teil ihrer Öllieferungen aus Kasachstan über die durch Russland verlaufende Druschba-Pipeline erhält, sei nicht beeinträchtigt, erklärte das Ministerium. Die Lieferung sei kurzzeitig unterbrochen worden.

09:50 Uhr – Ukrainische Raketen treffen russische Ölpumpstation in Unetscha

Nach einem ukrainischen Angriff hat eine Energieanlage in der Stadt Unetscha in der westrussischen Region Brjansk Feuer gefangen. Die Ukraine habe mit Raketen und Drohnen angegriffen, der Brand sei inzwischen aber gelöscht, teilte der Gouverneur der Region, Alexander Bogomaz, mit. Zuvor hatte der ukrainische Kommandeur der unbemannten Systeme, Robert Browdi, erklärt, bei einem Angriff die Ölpumpstation in Unetscha getroffen zu haben. Er teilte ein Video auf der Plattform Telegram, in dem eine Anlage mit mehreren Öltanks brannte.

09:39 Uhr – Selenskyj: „Ich halte das für eine manipulative Information von Putin“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält die russische Forderung nach einem Abzug der ukrainischen Truppen aus dem Donbass im Gegenzug für ein Einfrieren der Front für unseriös. Er habe bei seinem Besuch in Washington mit Blick auf diese Aussage zu Donald Trump gesagt: „Putin will uns Luft verkaufen.“

„Ich halte das für eine manipulative Information seinerseits. Er versteht, dass es so nicht kommen wird, und rechnet sogar damit“, sagte Selenskyj in der Präsidialadministration in Kiew vor eingeladenen Vertretern der Medien. Der „Spiegel“ zitiert aus dem Protokoll dieser Unterredung.

Selenskyj erklärte, er habe Trump die Lage seines Landes auf einer Karte erklärt. „Präsident Trump interessierte sich für Details, wir haben viel über den Donbass geredet.“ Er glaube nicht an einen schnellen Vorstoß der Russen im Donbass, betonte Selenskyj. Er lobte außerdem die Bereitschaft der USA, bei den Sicherheitsgarantien eine Rolle zu spielen. „Wir müssen verstehen: Vor unserem Treffen in Washington fehlte Amerika bei den Sicherheitsgarantien. Und jetzt hören wir ihre Bereitschaft, sich anzuschließen.“

01:01 Uhr – Nouripour für Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine

Der Grünen-Politiker Omid Nouripour fordert eine stärkere deutsche Unterstützung der Ukraine. Das russische Militär rücke auf dem Schlachtfeld immer weiter vor, sagte der Vizepräsident des Bundestages den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die Durchhaltefähigkeit der Ukraine hängt nicht zuletzt von unseren Waffenlieferungen ab. Deshalb müssen wir die Ukraine mit allem, was wir haben, unterstützen – auch mit Marschflugkörpern.“

Donnerstag, 21. August:22:30 Uhr – US-Elektronikwerk in der Ukraine bei Angriffen getroffen

Bei den massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine ist auch ein US-Elektronikwerk in der Nähe der Grenze zu Ungarn getroffen worden. Dies teilte Andy Hunder, Präsident der amerikanischen Handelskammer in der Ukraine, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP telefonisch mit. Die betroffene Flex-Fabrik stelle eine der größten US-Investitionen in das Land dar.

Während der Attacke hätten sich 600 Nachtschichtarbeiter auf dem Gelände aufgehalten, von denen sechs verletzt worden seien, erklärte Hunder. Durch russische Angriffe auf die Ukraine sei seit Beginn der Invasion Eigentum von mehr als der Hälfte der schätzungsweise 600 Mitglieder der US-Handelskammer beschädigt worden. „Die Botschaft ist klar: Russland ist nicht auf Frieden aus. Russland attackiert amerikanische Unternehmen in der Ukraine und zieht dadurch amerikanische Geschäfte nach unten“, sagte Hunder.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Angriffe hätten sich gegen Unternehmen des ukrainischen militärisch-industriellen Komplexes gerichtet, darunter Drohnenfabriken, Lagerhallen, Raketenabschussrampen und Gebiete, in denen ukrainische Truppen versammelt waren. Russland hat wiederholt bestritten, zivile Gebiete in der Ukraine anzugreifen.

20:34 Uhr – Selenskyj deutet mehr Angriffe auf Russland an

Nach den Worten Selenskyjs muss sich die Ukraine aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. „Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin „versteht nichts außer Macht und Druck“.

17:14 Uhr – Ohne Offensive könne man einen Krieg „nicht gewinnen“, schreibt Trump

US-Präsident Trump betont abermals, dass der Ukraine-Krieg ohne ihn niemals ausgebrochen wäre – und verweist auf seinen Amtsvorgänger Joe Biden. „Der korrupte und grob inkompetente Joe Biden hat der Ukraine nicht erlaubt, sich zu WEHREN, sondern nur zu VERTEIDIGEN“, schreibt er auf Truth Social. Es sei „sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich“, einen Krieg zu gewinnen, ohne „das Land des Angreifers anzugreifen.“ Es sei wie bei einer Sportmannschaft, die nur defensiv, aber nicht offensiv spielen dürfe.

„Es stehen interessante Zeiten bevor!!!“, heißt es abschließend in dem Posting.

dpa/AFP/AP/rtr/lay/rct/saha