Es ist ein Thema, bei dem die Meinungen auseinandergehen: Schockbilder. Statt Raucherlungen oder Hinweisen zur drohenden Impotenz wird jetzt die Warnung verbreitet, dass das Baden im Rhein tödlich enden kann. Das ist eine Kampagne, die die Duisburger Polizei in den Sozialen Medien verbreitet.

In Neuss ist das Baden im Rhein seit Mitte August verboten. Auch die Polizei im Rhein-Kreis Neuss hat ein Bild geteilt, um „gezielt auf die Gefahren hinsichtlich des Badens im Rhein aufmerksam zu machen“, sagt Pressesprecherin Claudia Suthor. „Seine Story ging noch online. Er bleibt jetzt offline. Für immer!“, ist auf dem Bild zu lesen. Im Hintergrund ist ein oberkörperfreier Mann zu sehen.

„Wir haben uns bewusst für diese drastische Form der Kommunikation entschieden, um die tödlichen Folgen von Leichtsinn und Unachtsamkeit nachhaltig im Gedächtnis zu verankern“, sagt eine Sprecherin der Polizei Duisburg auf Anfrage unserer Redaktion. Viele Menschen unterschätzen die Gefahren des Rheins und nehmen Warnungen nicht ernst genug, ergänzt sie. Tatsächlich gab es im Neusser Stadtgebiet in diesem Jahr im Rhein keine Badeunfälle mit Todesfolge, berichtete Christian Franke, Pressesprecher der Feuerwehr. In Düsseldorf kamen in diesem Jahr jedoch mehrere Menschen ums Leben, wodurch auch die Stadt Neuss entschied, ein Badeverbot zu verordnen.

Mit den Schockmotiven wolle die Duisburger Polizei die Wahrnehmung verändern. „Sie machen die Konsequenzen unmittelbar spürbar und emotional greifbar.“ Für die Kampagne arbeitet die Polizei mit der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Wasserwacht zusammen.

In Zukunft könnten Nutzer von den Sozialen Medien noch mehr dieser Motive zu Gesicht bekommen. „Wir haben mehrere Schockbilder vorbereitet“, sagt die Pressesprecherin. Die Veröffentlichung weiterer Motive hänge jedoch von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere vom Wetter. Inwiefern solche Motive eine Wirkung zeigen, bleibe abzuwarten, sagt Suthor. Erfahrungswerte gebe es noch keine, schließlich wurde das Badeverbot in Neuss erst kürzlich ausgesprochen.