Einen Tag nach der Pokal-Blamage beim FV Illertissen (5:6 im Elfmeterschießen) war Joti Chatzialexiou (49) immer noch bedient. „Im DFB-Pokal gegen einen Regionalligisten auszuscheiden, das darf uns nicht passieren“, sagt der Sportvorstand des 1. FC Nürnberg. Zumal der Zweitliga-Start misslang – 0:1 in Elversberg, 0:1 zu Hause gegen Darmstadt. 16. Platz! Am Freitag spielt der FCN nun in Münster. Schon vorher bekommt Trainer Miroslav Klose (47) eine dauerhafte Job-Garantie!
„Viele vergessen, dass wir in der vergangenen Saison in der Hinrunde sechs Spiele in Folge nicht gewonnen haben – und trotzdem haben wir in der Rückrunde mehrfach die Möglichkeit gehabt, noch ganz oben mit anzuklopfen. Schlussendlich ist es so, dass Miro ein akribischer Arbeiter ist und einen guten Umgang mit jungen Spielern hat, die er und sein Trainerteam weiterentwickeln“, stellt Chatzialexiou in SPORT-BILD klar.
Kuriose Szene: Nach dem Pokalspiel hält nicht Trainer Klose eine Ansprache an die Mannschaft, sondern der Capo (M.) der Klub-Ultras
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Deshalb bittet der Boss um Geduld: „Vertrauen ist wichtig, denn wir wollen hier etwas aufbauen – mit Miro. Darum wird es wichtig sein, dass wir zusammenhalten. Daran habe ich aber keine Zweifel. Unsere Fans haben uns in der vergangenen Saison in der schwierigen Phase unterstützt – und das werden sie wieder tun. Und ich glaube, sie wissen auch, was wir an Miro haben.“
Vor allem als Spielerentwickler überzeugte Klose, der mit dem FCN vorige Serie Zehnter wurde. Er formte zum Beispiel Stürmer Stefanos Tzimas (19). Premier-League-Klub Brighton bezahlte für den Griechen 25 Mio. Euro Ablöse. Allerdings blieb nur ein kleiner Teil beim FCN hängen, denn zuvor hatte der Club die Kaufoption für den von PAOK Saloniki ausgeliehenen Offensivspieler gezogen – und musste vom Brighton-Geld rund 18 Mio. Euro Ablöse an die Griechen zahlen. Hinzu erhielten auch die Berater einen Anteil von dem Geld der Engländer, sodass am Ende nur rund 2,5 Mio. geblieben sein sollen.
„Wir sind nun mal der Club, dessen DNA es ist, mit jungen Spielern arbeiten zu wollen und sie zu entwickeln. Das ist alternativlos für uns. Wir haben nach wie vor finanzielle Themen“, sagt Chatzialexiou und nimmt Klose in Schutz: „Ich bin ja auch bei den Mannschaftssitzungen dabei und bekomme mit, wie die Spieler vom Trainerteam eingestellt werden, wer für welche Aufgaben zuständig ist. Auch gegen unterklassige Gegner kannst du dir selbst kleine Unkonzentriertheiten oder Abweichungen vom Plan nicht erlauben, sie werden dann bestraft.“