Neue Steuerregelung
Grenzpendler dürfen öfter ins Homeoffice – ohne Nachteile
16.04.2025 – 14:18 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Frau arbeitet zu Hause (Symbolbild): Eine neue Regel zur Steuer soll Grenzpendler entlasten. (Quelle: IMAGO/Eva Blanco)
Wer in Aachen lebt und in den Niederlanden arbeitet, kann bald bis zu 34 Tage im Jahr von zu Hause aus arbeiten – ohne steuerliche Nachteile. Das neue Abkommen soll Bürokratie abbauen.
Grenzpendler in der Städteregion können künftig häufiger im Homeoffice arbeiten, ohne steuerliche Nachteile befürchten zu müssen. Das haben Deutschland und die Niederlande in einem neuen Doppelbesteuerungsabkommen vereinbart. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete am Mittwoch über die Einigung.
Demnach dürfen Grenzpendler künftig bis zu 34 Tage pro Jahr von zu Hause aus arbeiten, ohne dass das Einkommen für diese Tage kompliziert zwischen beiden Staaten aufgeteilt werden muss. Diese Neuregelung muss noch von den Parlamenten beider Länder ratifiziert werden. „Die Entscheidung, Grenzpendler steuerlich nicht zu benachteiligen, wenn sie gelegentlich im Homeoffice arbeiten, ist überfällig – und ein starkes Signal für ein Europa der kurzen Wege“, sagte Nordrhein-Westfalens Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU).
Bislang mussten Pendler aus Kreisen wie Heinsberg, Kleve oder eben Aachen bei jeder Abweichung vom Arbeitsplatz – etwa bei Homeoffice-Tagen – eine komplexe steuerliche Aufteilung des Einkommens hinnehmen. Die neue Regelung soll das vereinfachen.
Das Düsseldorfer Finanzministerium erklärte, die 34 Homeoffice-Tage würden steuerlich so behandelt, als hätte die Arbeit im Tätigkeitsstaat – also den Niederlanden – stattgefunden. Dadurch entfällt eine doppelte Versteuerung, und der Aufwand bei der Steuererklärung sinkt erheblich.
NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU) begrüßte den Schritt als wichtigen Fortschritt für den europäischen Arbeitsmarkt: „Wer in der Grenzregion lebt und arbeitet, soll sich frei bewegen können – im Alltag, auf dem Arbeitsweg, aber auch im Homeoffice.“ Die neue Regelung sei ein bedeutender Baustein für einen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt ohne unnötige Hürden.
Gleichzeitig betonten die Minister, dass die Vereinbarung nur ein erster Schritt sei. Gerade für Menschen, die ein bis zwei Tage pro Woche im Homeoffice arbeiteten, bleibe die 34-Tage-Grenze ein Kompromiss. Ziel müsse eine Regelung sein, die noch mehr Planungssicherheit biete.