Die Ukraine hat 65 ihrer Bürger, die in der Pufferzone am Grenzübergang Dariali zwischen Russland und Georgien gestrandet waren, zurückgeführt, wie Außenminister Andrii Sybiha mitteilt. Unter ihnen befinden sich zehn Frauen und acht Schwerkranke. Außerdem wurde eine große Gruppe von Ukrainern aus Georgien über Moldawien zurückgeführt. „Wir danken den offiziellen Vertretern der georgischen und der moldawischen Regierung für ihre Hilfe bei der Organisation der Transitroute und der Bewältigung logistischer Herausforderungen“, schreibt Sybiha in sozialen Medien. In den vorangegangenen Monaten hatte das ukrainische Außenministerium die Rückführung von 44 Bürgern veranlasst. Damit steigt die Gesamtzahl der vom Grenzübergang Dariali aus zurückgeführten Personen auf 109. Das Ministerium bemüht sich weiterhin darum, die übrigen Bürger, die in die Ukraine zurückkehren möchten, in ihre Heimat zu bringen. Die Krise an der russisch-georgischen Grenze entstand in der zweiten Junihälfte, als der Kreml begann, die Zahl der abgeschobenen Ukrainer drastisch zu. Kiew forderte Moskau öffentlich auf, ukrainische Bürger direkt an die ukrainische Grenze zu schicken, anstatt sie nach Georgien umzuleiten, das die Einreise aus „Sicherheitsgründen“ verweigerte.

+++ 20:15 Russland gewinnt langsam aber stetig Boden in Donezk-Region +++
Die russischen Streitkräfte erobern nach Angaben aus Moskau drei Dörfer in der ostukrainischen Region Donezk. Betroffen seien die Siedlungen Kateryniwka, Wolodymyriwka und Rusyn Jar, erklärt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. Die russischen Truppen haben zuletzt langsam, aber kontinuierlich an Boden gewonnen. Die jüngsten Geländegewinne Russlands erfolgen inmitten von gegenseitigen Vorwürfen Kiews und Moskaus, die jeweils andere Seite sei nicht an einem dauerhaften Frieden interessiert.

+++ 19:37 Machtdemonstration? Putin besucht Atomforschungszentrum +++
Der russische Präsident Wladimir Putin besucht die Stadt Sarow, in der sich das föderale Atomforschungszentrum Russlands befindet, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet. Der Besuch erfolgt einen Tag, nachdem US-Präsident Donald Trump in einem Social-Media-Beitrag geschrieben hatte, dass die Ukraine „keine Chance auf einen Sieg“ habe, wenn sie Russland nicht angreifen dürfe. Putins Besuch umfasst ein Treffen mit Mitarbeitern der Atomindustrie und das Niederlegen von Blumen an einem Denkmal für den Chefkonstrukteur der ersten sowjetischen Atombombe. In Sarow befindet sich das zudem das Atomwaffenmuseum. Der Zugang zur Stadt ist selbst für Russen stark eingeschränkt. Die Stadt ist von Zäunen umgeben und wird vom russischen Militär bewacht.

+++ 18:39 Ukraine schießt erstmals russische „Mutterdrohne“ ab +++
Die ukrainische Luftabwehr hat erstmals eine russische Orlan-Drohne abgeschossen, die zwei First-Person-View-Drohnen unter ihren Flügeln trug, berichtet die 118. Separate Mechanisierte Brigade. Dies ist das erste Mal, dass das ukrainische Militär eine sogenannte „Mutterdrohne“ zerstört hat, die andere Drohnen transportierte, erklärt die Brigade. Zuvor hatten die Piloten des Verfolgungszuges bereits Dutzende feindlicher Aufklärungsdrohnen abgeschossen, aber dies war das erste Mal, dass es ihnen gelang, eine Mutterdrohne zu zerstören.

Eine russische Orlan-Drohne

Eine russische Orlan-Drohne

(Foto: 118th Separate Mechanized Brigade / Facebook)

+++ 17:55 Trump will bei Putin-Selenskyj-Treffen zunächst abwarten +++
US-Präsident Donald Trump will abwarten, ob der russische Präsident Wladimir Putin und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj für eine Beendigung des Krieges zusammenarbeiten. Er sei sich nicht sicher, ob er bei einem Treffen der beiden anwesend sein müsse, sagt Trump vor Journalisten. Er würde es jedoch vorziehen, nicht teilzunehmen. Die Idee eines Treffens zwischen den Staatschefs der Kriegsparteien war durch den von Trump organisierten Gipfel in Alaska wieder hochgekommen.

+++ 17:15 Trump vergleicht Putin-Selenskyj-Treffen mit „Öl und Essig“ +++
Für seine Bemühungen, ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin zu organisieren, zieht US-Präsident Donald Trump ein Beispiel aus der Küche. „Wir werden sehen, ob Putin und Selenskyj zusammenarbeiten werden“, sagt Trump vor Journalisten in Washington. „Wissen Sie, es ist ein bisschen wie Öl und Essig. Sie kommen nicht allzu gut miteinander aus, aus offensichtlichen Gründen.“ „Wir werden sehen“, ob er an einem solchen Treffen teilnehmen müsste, sagt Trump weiter. Im Rahmen seiner diplomatischen Friedensbemühungen für die Ukraine will der US-Präsident erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ein bilaterales Treffen zwischen Putin und Selenskyj organisieren.

+++ 16:48 Estland will ein Bataillon für Friedenssicherung stellen +++
Estland ist bereit, sich mit einer Truppenstärke von bis zu einer Kompanie an einem Einsatz zur Sicherung des Friedens in der Ukraine zu beteiligen. Dies sagt Ministerpräsident Kristen Michal bei einer Pressekonferenz mit seinem finnischen Amtskollegen in Tallinn.

+++ 16:31 EU überweist weitere Milliardenhilfe an die Ukraine +++
Die EU zahlt der Ukraine kurz vor deren 34. Unabhängigkeitstag weitere Finanzhilfen in Höhe von 4,05 Milliarden Euro aus. „Unsere Solidarität mit der Ukraine ist unerschütterlich“, schreibt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei X. Die Auszahlung von mehr als vier Milliarden Euro zeige das entschlossene Engagement der EU für die Erholung und die Zukunft des Landes. Nach Angaben der EU-Kommission stammen 3,05 Milliarden Euro aus der Ukraine-Fazilität – einem Hilfsprogramm mit bis zu 50 Milliarden Euro für die Jahre 2024 bis 2027. Außerdem fließt eine Milliarde Euro aus einem Makrofinanzhilfe-Darlehen, das Teil einer G7-Initiative über insgesamt rund 45 Milliarden Euro ist.

+++ 16:00 Selenskyj: Putin nicht bereit für Gipfeltreffen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft der russischen Regierung vor, ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin verhindern zu wollen. Sollte Russland den Krieg nicht beenden wollen, müssten die Verbündeten der Ukraine neue Sanktionen verhängen, sagt Selenskyj in Kiew. Weiter teilt er mit, mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte über Sicherheitsgarantien gesprochen zu haben. Diese sollten dem Artikel 5 der Nato ähneln, demzufolge ein Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle gilt.

+++ 15:35 Rutte fordert „robuste Sicherheitsgarantien“ für die Ukraine +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte fordert bei einem unangekündigten Besuch in Kiew „robuste Sicherheitsgarantien“ der westlichen Verbündeten für die Ukraine. Wenn die Zeit für ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gekommen sei, müsse die Ukraine „die unmissverständliche Kraft der Freunde der Ukraine“ hinter sich haben, sagt Rutte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Und genau daran arbeiten wir derzeit“, fügt Rutte hinzu. Es müsse sichergestellt werden, „dass Russland sich an jedes Abkommen hält“ und „niemals wieder versuchen wird, auch nur einen Quadratkilometer der Ukraine zu erobern“, betont der Nato-Generalsekretär.

+++ 14:56 Trump nach ukrainischem Angriff auf Pipeline „sehr wütend“ +++
US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Aussagen „sehr wütend“ geworden, nachdem die Ukraine eine russische Ölpipeline beschädigt hatte. Die Pipeline versorge schließlich seinen Freund Viktor Orbán, den ungarischen Ministerpräsidenten. „Viktor – ich höre das nicht gern. Ich bin darüber sehr wütend. Sag es der Slowakei“, schreibt Trump laut einem Brief, der von Orbáns regierender Fidesz-Partei online veröffentlicht wurde. „Du bist mein guter Freund“, fügt der US-Präsident hinzu.

+++ 14:25 Putin stellt Bedingungen für Treffen mit Selenskyj – und die sind noch nicht erfüllt +++
Der russische Präsident Wladimir Putin stellt Bedingungen für ein Gipfeltreffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. Voraussetzung sei eine fertige Agenda für das Treffen, sagt Außenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC. Diese gebe es noch nicht. Ohne konkreter zu werden erklärt Lawrow, Russland habe sich bei einer Reihe von Punkten, die US-Präsident Donald Trump angesprochen habe, flexibel gezeigt.

+++ 13:59 Messenger-App Max wird in Russland Pflicht – Experten fürchten stärkere Überwachung +++
Die russische Regierung erlässt einem Bericht zufolge ein Dekret, dass die Installation der Messenger-App Max ab 1. September auf allen neuen Smartphones und Tablets Pflicht ist. Zudem müssen neue iPhones und Geräte von Xiaomi den russischen Appstore verpflichtend anbieten, wie Reuters unter Berufung auf einen Telegram-Kanal der russischen Regierung berichtet. Damit nicht genug, soll auch die russischsprachige TV-App LIME HD TV auf allen Smart-TVs ab 1. Januar 2026 installiert sein. Damit können staatliche Fernsehsender kostenlos geschaut werden. Hintergrund ist, dass der Kreml versucht, westliche oder nicht staatlich kontrollierte Messenger-Apps wie Whatsapp oder Telegram zurückzudrängen. Moskau tue dies nur, weil die Betreiber angeblich Informationen in Betrugs- und Terrorismusfällen nicht an die russischen Behörden weitergeben würden, hieß es in der Vergangenheit. Westliche Beobachter befürchten dagegen eine noch stärkere Überwachung der russischen Bevölkerung. Whatsapp soll laut „Spiegel“ in Russland mehr als 97 Millionen Nutzer haben, Telegram kommt auf knapp 91 Millionen. Die Betreiber von Max haben dem Magazin zufolge zu Wochenbeginn mitgeteilt, dass 18 Millionen Russen die App mittlerweile heruntergeladen hätten.

+++ 13:24 Sanktionen umgangen: Russische Medien senden weiterhin in der EU – besonders in Deutschland +++
Trotz harter Sanktionen sind russische Staatsmedien in EU-Staaten weiterhin empfangbar. Sie werden zudem im großen Stil konsumiert, besonders oft in Deutschland, wie die Studie des Londoner Thinktanks Institute for Strategic Dialogue (ISD) darlegt, aus der der „Spiegel“ zitiert. Demnach verzeichnen hierzulande fünf Domains zwischen 50.000 und 100.000 Besucher monatlich. Zentraler Grund ist, dass die vorgeschriebenen Sperren in drei Viertel der Fälle nicht effektiv seien. Untersucht wurden etwa die Angebote des russischen Auslandssenders RT, die staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, die Onlinezeitung Lenta und der Staatsender Perwy Kanal. In Summe erzielen sie jeweils über fünf Millionen Zugriffe. Ria Nowosti sogar mehr als zehn Millionen. Um russische Desinformation zu unterbinden, sanktionierte die EU viele russische Staatsmedien kurz nach Beginn der russischen Vollinvasion in die Ukraine. Obwohl in Deutschland besonders viele Menschen die Angebote nutzen, ist hierzulande die Umsetzung der Sanktionen noch am effektivsten. In Tests des ISD wurden zwischen 43 und 57 Prozent der Domains blockiert, berichtet der „Spiegel“.

+++ 12:51 Aufatmen in Schwedt: Öl kann trotz Pipeline-Attacke nach Deutschland fließen+++
Die Unterbrechung von Öllieferungen über die wichtige Druschba-Pipeline hat dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland. Der Betrieb der PCK-Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt, die einen Teil ihrer Öllieferungen aus Kasachstan über die durch Russland verlaufende Druschba-Pipeline erhält, sei nicht beeinträchtigt, erklärt das Ministerium. Die Lieferung sei kurzzeitig unterbrochen worden.

+++ 12:25 Getroffene russische Öl-Raffinerie brennt nach 24 Stunden noch immer lichterloh +++
Die in der Nacht auf Donnerstag von ukrainischen Drohnen getroffene Öl-Raffinerie in Nowoschachtinsk steht auch nach mehr als 24 Stunden noch immer in Flammen. Das sollen lokale Videos in sozialen Medien zeigen. Noch immer steigt eine riesige Rauchwolke über der Anlage auf. Satellitenbilder der Stadt von Nasa-Firms zeigen noch immer Feuer in der Anlage. Sie befindet sich in der russischen Region Rostow, wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Anlage soll auf die Herstellung von Treibstoff spezialisiert sein. Unbestätigten Angaben zufolge sollen fünf ukrainische Drohnen die Raffinerie getroffen haben.

+++ 11:53 Trump telefoniert mit Belarus – „ist schon erstaunlich“ +++
Ein überraschender Anruf sorgt für internationale Aufmerksamkeit: Donald Trump spricht als erster US-Präsident seit 31 Jahren mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Welches Zeichen das Telefonat sendet und worum es bei dem Gespräch gehen könnte, weiß ntv-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 11:24 Explosion „verlorener“ ukrainischer Seedrohne tötet fünf russische Elitetaucher +++
Bei der Explosion einer ukrainischen Seedrohne sollen fünf russische Militärtaucher getötet worden sein. Laut ukrainischem Geheimdienst habe die Seedrohne den Kontakt zur Kommandozentrale verloren und hätte begonnen zu driften. Daraufhin hätte das russische Militär Elitetaucher beauftragt, sie zu bergen. In der Bucht von Noworossijsk sei die Seedrohne explodiert und habe fünf der Taucher getötet, heißt es. Wann genau es zu dem Vorfall kam, ist unklar.

+++ 10:52 Eine Woche nach ukrainischem Drohnenschlag: russischer Hafen steht noch immer still +++
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff in der Nacht auf den 15. August ist der Betrieb des russischen Hafens Olja seither lahmgelegt. Quellen, die der Telegram-Kanal VChK-OGPU zitiert, sagen, dass der Angriff sowohl die Hafeninfrastruktur als auch die Zolleinrichtung beschädigt hat. Dadurch sei der Betrieb an der Drehscheibe am Kaspischen Meer vollständig zum Erliegen gekommen. „Die Drohnen haben nicht nur ein Frachtschiff getroffen, von dem Fotos in den sozialen Medien kursieren, die es in einem halb versunkenen Zustand zeigen, sondern auch das Seezollamt und die Hafeninfrastruktur zerstört. In der Anlage werden seit mehreren Tagen keine Logistikoperationen mit dem Iran und der Türkei durchgeführt“, heißt es in dem Bericht. In der Nähe des Hafens habe sich ein Stau von Schiffen gebildet, die auf das Be- und Entladen warteten, fügen die Quellen hinzu. Nach ukrainischen Angaben hatte das getroffene Frachtschiff Olya-4 Bauteile für Shahed-Drohnen und Munition aus dem Iran geladen.

+++ 10:21 Russland täuscht bei Rekrutierungszahlen zum Militär +++
Es gibt Zweifel an den Rekrutierungszahlen der Armee in Russland. Der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hatte erklärt, im ersten Halbjahr 2025 seien 210.000 neue Vertragssoldaten zu den russischen Streitkräften gestoßen. Die unabhängige russische Rechercheplattform istories kommt allerdings zu gänzlich anderen Zahlen. Demnach werden im zweiten Quartal lediglich 37.900 Verträge unterzeichnet. Das geht aus Zahlungen von Prämien für die Vertragsunterzeichnung hervor. Im zweiten Quartal 2024 seien es noch 92.800 gewesen. In den ersten sechs Monaten 2025 sollen insgesamt 127.500 Soldaten sich dem Militär angeschlossen haben – 2024 waren es noch 166.200. Janis Kluge, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit, kommt auf höhere Zahlen – nämlich 191.000 im ersten Halbjahr 2025. Allerdings liegen auch seine Berechnungen deutlich unter der von Medwedew angegebenen Zahl. Um ausreichend Soldaten für die Invasion der Ukraine zu gewinnen, hat der Kreml Prämienzahlungen für Verträge mit dem Militär ausgelobt, nachdem bei einer Teilmobilisierung im September 2022 Zehntausende russische Männer das Land verlassen hatten. Die Prämien wurden zwischenzeitlich erhöht.

+++ 09:40 Gabbard lässt Five Eyes aussperren: keine Geheimdienstinfos über Friedensgespräche mehr +++
US-Geheimdienst-Chefin Tulsi Gabbard verwehrt einem Bericht zufolge Amerikas engsten Geheimdienstverbündeten den Zugang zu Informationen über die laufenden Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Laut CBS News weist ein von Gabbard bereits am 20. Juli unterzeichnetes geheimes Memo die US-Geheimdienste an, alle Analysen und Berichte über die brisanten Gespräche als „NOFORN“ zu kennzeichnen – was bedeutet, dass sie nicht an das Ausland weitergegeben werden dürfen. Durch diese Anordnung wird die sogenannte Five-Eyes-Allianz – neben den USA aus Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland bestehend – effektiv von Informationen abgeschnitten, auf die sie sich seit langem bei der Koordinierung mit Washington verlassen hat. Steven Cash, ehemaliger CIA-Geheimdienstmitarbeiter, warnt, dass eine Trennung der Partner inmitten von Friedensgesprächen, bei denen viel auf dem Spiel steht, ihre Fähigkeit schwächen könnte, „das bestmögliche Abkommen zu erzielen oder den bestmöglichen Krieg zu führen“.

+++ 09:09 Ukraine trifft russische Pumpstation: derzeit kein Ölexport nach Ungarn möglich +++
Ukrainische Drohnen treffen die russische Ölpumpstation Druschba in Unetscha und lösen einen Großbrand aus. Der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte für unbemannte Systeme, Robert „Madyar“ Browdi, bestätigt den Angriff und veröffentlicht entsprechendes Bildmaterial auf Telegram. Russland nutzt die Druschba-Pipeline unter anderem, um seine europäischen Verbündeten Ungarn und die Slowakei mit Öl zu beliefern. Andere Staaten, die ebenfalls an die Pipeline angeschlossen sind, darunter Deutschland, hatten ihren Import russischen Öls bereits weitgehend eingestellt. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó bestätigt den Angriff und erklärt, dass die Lieferungen von Rohöl derzeit ausgesetzt seien. Zuletzt hatte es bereits Berichte gegeben, dass aufgrund zahlreicher ukrainischer Drohnenangriffe auf die russische Öl-Infrastruktur der Benzinpreis in Russland bereits ein Rekordhoch erreichte. Der Kreml verlängerte sein Exportverbot bis Ende September. An immer mehr Tankstellen war kein Benzin zu bekommen. Teilweise wurden Rationskarten ausgegeben.

+++ 08:37 Janis Kluge: Russische Militärausgaben im ersten Halbjahr auf 40 Prozent gestiegen +++
Nach Berechnungen von Janis Kluge, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit, steigt der Anteil der Militärausgaben in Russland in den ersten beiden Quartalen 2025 auf 40 Prozent des Gesamthaushalts. Das schreibt Kluge auf X. Offiziell angegeben werden die Ausgaben allerdings mit weniger als 15 Prozent. In den ersten sechs Monaten 2025 sollen die Militärausgaben des Kreml allein acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausgemacht haben, so Kluge. Zum Vergleich: Deutschland kommt 2024 auf rund 2 Prozent, die USA auf 3,4 Prozent des BIP.

+++ 08:08 Russische Opferzahl in der Ukraine bleibt hoch: Mehr als 120.000 Tote bereits bestätigt +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in seinem täglichen Facebook-Update werden binnen 24 Stunden 790 russische Soldaten in der Ukraine getötet oder verletzt. Ihre Gesamtzahl seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022 soll bei deutlich mehr als einer Million liegen. Dazu komme zahlreiches Militärgerät, allein mehr als 300 Drohnen sowie 33 abgefangene Raketen. Gerade zu den Opferzahlen gibt es keine offiziellen Angaben. Laut dem unabhängigen russischen Nachrichtenportal Mediazona sollen bis zum 31. Juli 2025 mindestens 121.507 russische Soldaten in der Ukraine getötet worden sein. Die Zahlen stammen nur aus öffentlichen Quellen stammen, wie etwa Todesanzeigen oder regionalen Medienberichten. Da in Kriegen mathematisch in der Regel auf einen getöteten Soldaten mehrere Verletzte entfallen, ist zumindest von vielen hunderttausenden Kriegsopfern auf russischer Seite auszugehen.

+++ 07:37 Bericht: Gabbard „säubert“ US-Geheimdienste von unliebsamen Mitarbeitern +++
Tulsi Gabbard, Chefin der US-Geheimdienste, entzieht laut „Economist“ 37 amtierenden und ehemaligen Mitarbeitern die Sicherheitsfreigabe. Angeblich hätten diese ihren Eid auf die Verfassung verraten. Unter ihnen befindet sich auch eine CIA-Mitarbeiterin, die 20 Jahre im Geheimdienst tätig war und sich unter anderem 2016 mit einer möglichen Beeinflussung der US-Präsidentschaftswahlen durch Russland zugunsten Donald Trumps befasste. Trumps selbst stellt dies immer wieder in Abrede, US-Geheimdienste sahen die Einflussnahme allerdings als bewiesen an. Schon früher, so der „Economist“ weiter, hätte die Trump-Regierung die Kontrolle über Sicherheitsfreigaben als politische Waffe gegen unliebsame Beamte eingesetzt. Gabbard wird seit Jahren vorgeworfen, immer wieder Desinformation zugunsten Russlands, aber auch zu Syriens mittlerweile gestürztem Machthaben Bashar Al-Assad verbreitet zu haben. Nach Angaben des US-Historikers Timothy Snyder wird Gabbard in russischen Medien regelmäßig als „Freundin“ oder „russische Agentin“ bezeichnet.

+++ 07:09 Kim Jong Un beweint gefallene Soldaten: „War nicht in der Lage, sie zu schützen“ +++
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un zollt den Soldaten, die im Krieg gegen die Ukraine auf russischer Seite gefallen sind, einen emotionalen Tribut. Zudem sagt er in einem seltenen Eingeständnis von militärischen Verlusten, dass sein „Herz schmerzt“. Kim äußert sich am Donnerstag bei einer Zeremonie in Pjöngjang, wo er mit Kommandeuren einer Einheit zusammentrifft, die in der westlichen Kursk-Region für Russland gekämpft hatte, wie die nordkoreanischen Staatsmedien KCNA berichten. „Während ich vor den trauernden Familien der gefallenen Soldaten stehe, weiß ich nicht, wie ich mein Bedauern und meine Entschuldigung dafür ausdrücken soll, dass ich nicht in der Lage war, unsere kostbaren Söhne zu schützen, die der Nation vertrauensvoll anvertraut wurden.“ Kim und sein Regime haben sich zu Berichten, dass die nordkoreanischen Soldaten, die in Kursk gekämpft haben, schwere Verluste erlitten haben, sehr bedeckt gehalten. Die Zeremonie kann als seltenes Eingeständnis der verheerenden Konsequenzen gesehen werden. Ukrainischen und US-amerikanischen Geheimdienstinformationen zufolge befinden sich etwa 12.000 nordkoreanische Soldaten in Russland. Neue Informationen ukrainischer Beamter legen nahe, dass Nordkorea die Zahl seiner Truppen in Russland verdreifachen und in den kommenden Monaten weitere 25.000 bis 30.000 Soldaten zur Unterstützung Moskaus entsenden wird.

Kim Jong Un tröstet die Frau und Kinder eines gefallenen Soldaten.

Kim Jong Un tröstet die Frau und Kinder eines gefallenen Soldaten.

(Foto: picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY)

+++ 06:35 Nouripour eröffnet Taurus-Debatte erneut: Auf die USA ist kein Verlass mehr +++
Der Grünen-Politiker Omid Nouripour fordert eine stärkere deutsche Unterstützung der Ukraine. Das russische Militär rücke auf dem Schlachtfeld immer weiter vor, sagt der Vizepräsident des Bundestages den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die Durchhaltefähigkeit der Ukraine hängt nicht zuletzt von unseren Waffenlieferungen ab. Deshalb müssen wir die Ukraine mit allem, was wir haben, unterstützen – auch mit Marschflugkörpern.“ In Deutschland wird schon länger über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern mit etwa 500 Kilometern Reichweite an die Ukraine diskutiert. Inzwischen wurde allerdings verabredet, dass Deutschland der Ukraine beim Bau eigener weitreichender Waffen hilft. Nouripour vertritt die Ansicht, auf US-Präsident Donald Trump sei kein Verlass. „Die Europäer müssen sich auf sich selbst verlassen.“ Um die Ukraine zu unterstützen, müsse Deutschland die bisherigen Sanktionen gegen Russland konsequenter umsetzen, neue Strafmaßnahmen – etwa bei Düngemitteln – verhängen, die militärische Unterstützung intensivieren und sich an westlichen Sicherheitsgarantien beteiligen.

+++ 05:50 Hessens CDU-Generalsekretär nahm Ukraine-Flüchtlinge auf +++
Leopold Born, CDU-Generalsekretär in Hessen, hat eigenen Angaben zufolge 2022 nach Russlands Angriff auf die Ukraine zwei Kriegsflüchtlinge unter dem eigenen Dach aufgenommen. „Meine Lebensgefährtin und ich haben in unserer Wohnung in Frankfurt ein halbes Jahr lang zwei junge Frauen aus der Ukraine in einem Zimmer wohnen lassen“, sagt der Christdemokrat der in Wiesbaden. „Wir haben ihnen beim Deutschlernen und bei Behördengängen geholfen. Ihre Bildungsabschlüsse sind anerkannt worden, beide arbeiten heute“, berichtet Born. Organisatorische Probleme in Verwaltungen habe er der Frankfurter Kommunalpolitik „gespiegelt“.

+++ 01:27 Ungarn will Friedensgespräche ausrichten +++
Ungarn hat erneut angeboten, Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine auszurichten. Das Angebot bestehe weiterhin, sagte Außenminister Peter Szijjarto in einem auf Facebook veröffentlichten Podcast. „Wenn wir gebraucht werden, sind wir bereit, angemessen faire und sichere Bedingungen für solche Friedensverhandlungen zu schaffen“, erklärte er.

+++ 23:47 Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft +++
Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Ortschaft Olexandro-Schultyne in der östlichen ukrainischen Region Donezk eingenommen. Außerdem seien in der vergangenen Nacht ukrainische Energie-Infrastruktur, militärisch-industrielle Einrichtungen sowie Flugplätze angegriffen worden, teilte das Ministerium mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 22:10 Lawrow nennt europäische Truppen in der Ukraine „völlig inakzeptabel“ +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine Stationierung von europäischen Streitkräften in der Ukraine als „völlig inakzeptabel“ bezeichnet. Mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien europäischer Staaten für die Ukraine sprach Lawrow der Nachrichtenagentur AFP zufolge von „ausländischer Intervention in Teilen der Ukraine“. Dies wäre für Russland „völlig inakzeptabel“, sagte er bei einem Besuch seines indischen Kollegen in Moskau. Bereits am Mittwoch hatte er darauf bestanden, dass Russland in Gespräche über Sicherheitsgarantien einbezogen werden müsse. Der Kreml befürworte zwar „verlässliche Sicherheitsgarantien“ für die Ukraine, doch Verhandlungen ohne Russland führten nach Lawrows Worten auf einen „Pfad ins Nirgendwo“.

+++ 21:45 Wadephul verlangt von China mehr Druck auf Putin +++
Außenminister Johann Wadephul verlangt von China mehr Druck auf Kremlchef Wladimir Putin für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine. China müsse endlich entdecken, „dass es eine aktive Rolle bei der Beendigung dieses Konfliktes spielen muss. Das hat China bisher bedauerlicherweise nicht gemacht, obwohl es mehrfach dazu aufgefordert worden ist“, sagte der CDU-Politiker in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Er forderte Peking auf, „in eine aktive Rolle hineinzugehen, diesen Konflikt zu beenden und insbesondere politischen Druck, aber auch wirtschaftlichen Druck, auf Russland auszuüben, jetzt endlich verhandlungsbereit sich zu zeigen“, fügte Wadephul hinzu. „Bisher sehen wir ja eher Ausweichbewegungen Russlands, wenn ich auf die jüngsten Erklärungen des Außenministers Sergej Lawrow blicke“, kritisierte er. „Aber wenn China diese Strategie ändern sollte – und dafür ist es ja bekanntlich nie zu spät -, dann kann ich mir auch für die Zukunft eine konstruktive Rolle Chinas vorstellen.“

Außenminister Wadephul reist derzeit durch Japan und Indonesien.

Außenminister Wadephul reist derzeit durch Japan und Indonesien.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 21:08 EU-Außenbeauftragte: Putin hat kein Interesse an Gesprächen +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, bei den internationalen Friedensbemühungen nur auf Zeit zu spielen. „Er hat kein Interesse daran, sich an einen Tisch zu setzen. Hier geht es nur um Zeit“, sagt Kallas in einem Podcast des ZDF Heute Journals laut redaktioneller Fassung. Die USA, Europa und die Ukraine wollten Frieden. „Was wir von der russischen Seite aber gesehen haben, ist, dass sie nur Spiele spielen und dass sie Hindernisse formulieren.“

+++ 20:45 Selenskyj deutet mehr Gegenangriffe an +++
Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. „Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin verstehe „nichts außer Macht und Druck“. Die ukrainische Armee werde Land und Volk weiter schützen. Doch US-Präsident Donald Trump habe völlig recht, dass dies nicht nur in der Verteidigung geschehen müsse. „Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen“, hatte Trump auf Truth Social gepostet. Eine große Offensive ukrainischer Truppen im Sommer vergangenen Jahres war jedoch an den tief gestaffelten russischen Verteidigungslinien zerbrochen.

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