„Das Jobcenter Wuppertal wird die kurzfristig bereitgestellten Mittel nahezu vollständig für die Leistungsempfängerinnen und empfänger in Wuppertal einsetzen können“, so Andreas Kletzander (Vorstand für Arbeitsmarkt, Finanzen und Kommunikation). „Sich dem Ende neigende Maßnahmen“ können demnach für die zweite Jahreshälfte verlängert werden, dazu wegen des Haushaltsdefizits bereits ausgelaufene Maßnahmen gemeinsam mit den sozialen Trägern wieder neu aufgelegt werden.

Welche Maßnahmen gesichert werden

„Seit Bekanntgabe der Finanzspritze haben wir in Rekordzeit die Weichen dafür gelegt, dass rund 1.000 Menschen im Leistungsbezug ein neues Angebot erhalten“, sagt Kletzander. „Für 288 Teilnehmende haben wir ab 1. September Plätze in regulären Maßnahmen wie persönliche Coachingmaßnahmen geschaffen, 168 Teilnehmendenplätze fallen auf eine Arbeitsgelegenheit (AGH) und 40 Plätze werden für die geförderte Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt bereitgestellt (nach dem Teilhabechancengesetz 16 e und i).“

Außerdem erlaube das aufgestockte Budget, acht Coaches in Vollzeit in der Maßnahme „Bewerbungszentrum“ zu finanzieren, die rund weitere 300 marktnahe Leistungsberechtigte aufnehmen können.

Kletzander: „Dabei sind Maßnahmen neu ausgeschrieben oder mit zusätzlichen Teilnehmendenplätzen bedacht worden, die der unterschiedlichen Kundeninnen- und Kundenstruktur gerecht werden. Somit sind beispielsweise Jugendliche mit 110 Plätzen in der ,Übungswerkstatt‘ oder im ,Werkstattjahr‘ berücksichtigt worden, wo sie sogar einen Schulabschluss erwerben können. Langzeitarbeitslose bekommen durch Train2be oder auf dem 2. Arbeitsmarkt (16i- und e-Stellen) eine längerfristige Perspektive und die Maßnahme FStoffwechsel‘, die mit 56 Teilnehmendenplätzen berücksichtigt ist, greift speziell die Bedarfe von Frauen auf.“

Kristin Degener (Vorstandsvorsitzende des Jobcenters): „Die Bedeutung weiterer Maßnahmen geht über die Einzelschicksale hinaus und hat erhebliche positive Effekte auf unsere Stadt. Wir wirken dem Fachkräftemangel entgegen, beugen mit Qualifizierung zukünftige Arbeitslosigkeit vor und nicht zuletzt kommen viele dieser Beschäftigungsmaßnahmen direkt der Pflege unserer Stadt zugute.“

Maßnahmen sind Förderangebote, die die Wiedereingliederung der Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger zum Ziel haben. Durch den Einbruch des Wuppertaler Eingliederungstitels zum dritten Mal in Folge sind diese Angebote vor allem 2025 massiv geschrumpft, was nicht zuletzt den Anstieg der Arbeitslosenzahlen zur Folge hatte.

Dr. Kletzander: „Nun haben unsere Mitarbeitenden wieder die Möglichkeit, vielen Menschen ein passgenaues Angebot zu machen und ihnen – wenn auch nur für die begrenzte Dauer dieses Jahres – eine Beschäftigung und eine geregelte Tagesstruktur zu geben. Es ist für uns, für unsere Kundinnen und Kunden und auch die Träger, die diese Maßnahmen durchführen, allerdings nur ein kurzes Aufatmen und gibt weder uns noch ihnen darüber hinaus eine Planungssicherheit oder stabile Integrationszahlen, die unsere Stadt bräuchte.“