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Bewahrte den OFC in Halbzeit eins vor einem viel höheren Rückstand: Torwart und Kapitän Johannes Brinkies (links). In Hälfte zwei steigerte sich der OFC in Unterzahl etwas.Bewahrte den OFC in Halbzeit eins vor einem viel höheren Rückstand: Torwart und Kapitän Johannes Brinkies (links). In Hälfte zwei steigerte sich der OFC in Unterzahl etwas. © Harald Bremes

Der OFC verliert das zum ersten Mal in dieser Saison ein Heimspiel. Bei der Niederlage gegen Steinbach Haiger ist die Gelb-Rote-Karte für Crljenec ein „Schlüsselmoment“.

Offenbach – So schnell kann es gehen bei den Offenbacher Kickers: Nach dem 1:3 (1:2) gegen den TSV Steinbach Haiger gab es am Freitagabend auf dem Bieberer Berg erstmals Pfiffe. Zu schwach war die Vorstellung des OFC gerade in der ersten Hälfte. Darüber darf auch nicht hinwegtäuschen, dass die Offenbacher über große personelle Probleme klagen. Nach der zweiten Niederlage in Folge schrillen die Alarmglocken und die Fragen nach der Qualität des Kaders werden größer.

Trainer Kristjan Glibo hatte sein Team gegenüber dem 1:3 beim FSV Mainz 05 II auf zwei Positionen verändert. Für Vincent Moreno Giesel (Knöchelverletzung) rückte Noel Knothe in die neuformierte Viererkette. Im Angriff begann Keanu Staude für Kilian Skolik (Bank). Die Gäste, mit drei Siegen perfekt gestartet, waren sofort hellwach. Der Ex-Offenbacher Serkan Firat setzte sich über links durch, Brinkies rettete und Sekunden später von der anderen Seite gleich nochmal. Und es ging genauso weiter, weil Steinbach extrem presste. In der 5. Minute bot Dominik Crljenec nur Begleitschutz, sein Nebenspieler auf der Doppelsechs, Jona Borsum, war auch zu langsam. Erol Dacaj nutzte das und traf zum 0:1. Die zweite gefährliche Aktion der Gäste brachte den zweiten Nackenschlag: Ertan Hajdaraj war nach einem weiteren missglückten Abwehrversuch und anschließender Konfusion zum 0:2 erfolgreich (11.).

„Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen“, ärgerte sich Glibo: „Du musst Zweikämpfe führen und sie auch gewinnen wollen.“

Die Kickers durften sich glücklich schätzen, nicht deutlich höher zurückzuliegen. Der lange Zeit beste Offenbacher, Torwart und Kapitän Johannes Brinkies, hielt sein Team mit starken Paraden gegen Serkan Firat (17., 19.) im Spiel. Glück hatte er, als Jonas Singer den Pfosten traf (19.). In einem immer wilderen Spiel kam der OFC zurück. Dominik Crjlenec flankte von rechts, Boubacar Barry stoppte mit der Brust und traf ins rechte Eck (29.). Fünf Minuten später war Barry über links auf und davon, sein Pass in die Mitte wurde gerade noch geblockt. Das muntere Chancen-Vergeben ging weiter, letztlich hätte es nach 45 Minuten auch 2:6 stehen können.

Nach Wiederanpfiff folgte der nächste Dämpfer: Dominik Crljenec unterband einen Konter gegen Jonas Singer, räumte ihn dabei ab und sah Gelb-Rot (47.). „Das war ein Schlüsselmoment“, meinte Glibo: „Da darf er so nicht hingehen.“

Die Kickers mühten sich fortan in Unterzahl, angetrieben von Onur Ünlücifci und Boubacar Barry. Doch sie mussten immer aufpassen auf die abschlussfreudigen Gäste. Marvin Mika traf die Oberkante der Latte (65.). OFC-Trainer Kristjan Glibo brachte für den blass gebliebenen Goselink und den müden Staude Skolik und Marcos. Die Kickers blieben im Spiel und hatten durch Kristjan Arh Cesens Kopfball nach Flanke von Onur Ünlücifci sogar die dicke Chance zum 2:2, doch TSV-Torwart Jesper Heim parierte stark. Auch beim nächsten Kopfball von Skolik nach Flanke von Ünlücifci (71.). Doch die Kickers blieben auch fehleranfällig. Der schwache Noel Knothe vertändelte am eigenen Strafraum den Ball, Brinkies rettete gegen Firat (74.). In der 90. Minute war er geschlagen, als Guthörl aus kurzer Distanz einschoss. Nach dem Abpfiff blieb es wild: Spieler gerieten sich sogar noch in der Kabine in die Haare. Vermummte hatten sogar versucht, den Steinbacher Mannschaftsbus zu attackieren. (Jörg Moll)