Der Wilhelmshavener HV startet ersatzgeschwächt in die neue Saison gegen die TSG Bielefeld. Beide Teams kämpfen mit zahlreichen Ausfällen, was die Vorfreude auf das Topspiel trübt.
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Wilhelmshaven –
Der Wilhelmshavener HV bei der TSG Bielefeld – der Vierte der Vorsaison beim Dritten, der sich in dieser Spielzeit einen der beiden Relegationsplätze zum Ziel gesetzt hat. Das könnte das Topspiel zum Auftakt der neuen Saison in der 3. Liga Nord-West sein, doch in beiden Lagern ist im Vorfeld (zu) viel von Handballern die Rede, die am Sonntag ab 17 Uhr (Sporthalle Heepen) fehlen werden. Das trübt die Vorfreude.
Im WHV-Lager sieht Christian Köhrmann beim Blick auf einen Rückraum ohne Linkshänder und vier oder fünf Ausfälle die größte Herausforderung darin, den Substanzverlust seiner Truppe so gering wie möglich zu halten. In der Vorsaison gelang dieses Kunststück. Dem Minikader (nur acht Feldspieler) gelang beim 39:34 eine Mammutleistung.
Wichtige Startphase
Auf der Gegenseite hat TSG-Trainer Niels Pfannenschmidt auch eine klare Sicht auf die Partie. „Entscheidend wird sein, wer sich zu Beginn besser in das Spiel hinein mogelt und die effektivere Deckung samt der Torhüter stellt.“
Vor Wochen hätte der Gastgeber, zuletzt mit einer 24:38-Niederlage im DHB-Pokal gegen den Bergischen HC, vermutlich noch optimistischer geklungen. Dann aber schlug auch in Bielefeld das Verletzungspech in ähnlich unverschämter Weise wie beim WHV zu. Topzugang Dominik Ebner vom TuS N-Lübbecke musste sich im Wurfarm spät diagnostizierte freie Gelenkkörper entfernen lassen, der lettische Nationalspieler Ralfs Geislers (Lippe II) wird nach einer starken Vorbereitung von Adduktorenproblemen ausgebremst, und Arvid Dragunski und Malik St. Claire fallen ebenfalls aus. Hinzu kommen Linksaußen Jacob Broyer und Rückraumspieler Fynn Unger, die erst Ende dieser Woche wieder ins Training eingestiegen sind.
Gutes Rückzugverhalten
Im WHV-Lager sieht Köhrmann, der Max Koopmann und Christian Theede mit nach Bielefeld nehmen wird, beim Gastgeber viel Potenzial. „Wirtschaftlich gibt es dort ein gutes Umfeld. Handball hat einen ähnlichen Stellenwert wie der Drittliga-Fußball.“
Auch der Pokalauftritt gegen den Erstligisten hat Köhrmann gefallen. „Da hat Bielefeld lange mitgehalten. Deutlich ist es erst am Ende geworden, als viel gewechselt wurde.“ Viel Arbeit sieht der Coach der Wilhelmshavener unter dem Strich auf sein dezimiertes Team zukommen, nicht nur wegen der nötigen und zur richtigen Zeit einzustreuenden Pausen. „Bielefeld geht gerne ein hohes Tempo und ist immer für einen siebten Feldspieler gut. Wir brauchen auf jeden Fall einen sehr guten Rückzug. Und wir müssen als Team ganz eng zusammenrücken.“