Wie schön es in Stuttgart, in der Region und in ganz Baden-Württemberg ist? Im nagelneuen Haus des Tourismus lässt sich das nun im Erdgeschoss in digitaler Pracht erleben. Der i-Punkt ist von der unteren Königstraße an den zentralen Marktplatz gezogen – und ist am Freitag endlich eröffnet worden. Jahrelang hat die Stadt auf die Fertigstellung des Gebäudes warten müssen, immer wieder gab es Verzögerungen wegen baulicher Probleme.

Zuletzt hat das städtische Baurechtsamt kleinere Nachbesserungen, etwa bei Treppenstufen, verlangt. Nun sind alle Beanstandungen behoben, weshalb Armin Dellnitz, der Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH und Regio Stuttgart-Marketing und Tourismus GmbH, am Freitag den neuen Stolz der Stadt öffnen konnte. Als erste Gäste begrüßte er Michael Kreuzer und seine drei Kinder aus dem bayerischen Günzburg mit einem Geschenk.

Auch OB Frank Nopper (rechts) hat sich am Freitag im i-Punkt umgeschaut Foto: Stuttgart-Marketing Persönliche Beratung in mehreren Sprachen

In den neuen Räumen, die viel größer und viel moderner eingerichtet sind als am alten Standort beim Hauptbahnhof, erhalten Besucherinnen und Besucher nicht nur persönliche Beratung in mehreren Sprachen, sondern können auch gleich vor Ort Tickets für Stadtrundgänge, Rundfahrten, Veranstaltungen, Musicals und für die Staatsoper kommen. Auf einer halbrunden LED-Leinwand kann man sich Filme anschauen, die man davor selbst ausgewählt hat. Außerdem sind regionale Spezialitäten und Souvenirs im Angebot. Der i-Punkt ist lichtdurchflutet, wirkt großzügig, sehr großstädtisch. Die Öffnungszeiten: montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr.

Hausherr Armin Dellnitz begrüßt die Familie Kreuzer aus Günzburg als erste Gäste in der neuen Stadtinformation. Foto: Stuttgart-Marketing

Wäre das alte Gebäude des im Jahr 2020 geschlossenen Modehauses Breitling einfach abgerissen und das Haus des Tourismus neu gebaut worden, wäre alles schneller gegangen. Doch die nachhaltige Bauweise mit historischen Elementen stellte die Baufirma immer wieder vor Herausforderungen: Das Stahlbeton-Skelett, das runde Treppenhaus auf der Rückseite und die Kellergeschosse blieben erhalten – und wollten nicht immer so, wie von den Architekten vorgesehen. Im runden Treppenhaus (es gibt auch einen Aufzug) kann man künftig zur Dachterrasse hinauflaufen, deren Fertigstellungen allerdings noch einige Zeit dauert.

Die ASP-Architekten haben die Fassade in vier Segmente unterteilt, um die „Kleinteiligkeit der umliegenden Gebäude“ aufzugreifen. Ziel war es, keinen „großen Klotz“ hinzustellen, sondern sich optisch dem Rathaus sowie dem Breuninger-Gebäude unterzuordnen. „Ab dem dritten Stockwerk haben wir komplett mit Holz weitergebaut“, erklärt Dellnitz. Auch die Dachterrasse besteht aus Holz – inklusive Unterkonstruktion, Boden und Wänden. Das Material soll elegant und langlebig wirken.

Haus des Tourismus soll nicht mit dem Rathaus in Konkurrenz treten

In ersten Entwürfen war das Gebäude deutlich gelber. „Der Farbton war damals zu intensiv“, sagt Dellnitz. Man entschied sich für ein milderes Gelb-Beige, das Helligkeit und Eleganz auf den Marktplatz bringe, ohne dominant zu wirken.

Jedes Fenster verfügt über Außenmarkisen in Gelb. Werden diese heruntergelassen, wirkt das Haus noch gelber – eine bewusste, aber dezente Farbgestaltung. Ziel war es, nicht mit dem Rathaus in Konkurrenz zu treten.