Die Verteidigungsanlagen des Festungsgürtels sollen vielschichtig sein. In Berichten aus der Region ist von Schützengräben, Bunkeranlagen, Minenfeldern, Panzerhindernissen und Stacheldraht die Rede. Zudem spielt die Topografie eine Rolle. Nick Reynolds, Forschungsstipendiat für Landkriegsführung am britischen Royal United Services Institute (Rusi), erklärte der BBC dazu: „Das Gelände ist relativ gut zu verteidigen, insbesondere die Anhöhe von Tschassiw Jar, die die ukrainische Verteidigungslinie stützt.“
Video | Russischer Treibstoff-Zug explodiert auf der Krim
Player wird geladenQuelle: t-online
Russland wird aller Voraussicht nach dennoch weitere Vorstöße in Richtung des Festungsgürtels unternehmen. Doch es dürfte Jahre dauern, bis das gelingt, prognostiziert nicht nur das ISW. So berechnete das britische Verteidigungsministerium kürzlich, dass – ausgehend von den russischen Geländegewinnen in diesem Jahr – die Eroberung des ukrainischen Festungsgürtels fast viereinhalb Jahre dauern könnte.
Doch die Truppen des Kremls müssten nicht nur viel Zeit investieren, sondern auch eine hohe Zahl an Soldaten opfern. Laut den Briten würden mehr als vier Jahre weiterer Krieg – wiederum ausgehend vom Durchschnitt der täglichen Verluste im Jahr 2025 – 1,93 Millionen Verluste auf russischer Seite bedeuten. Dazu zählen sowohl getötete als auch verletzte Soldaten. Seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022 hat Russland demnach schon 1,06 Millionen Verluste zu beklagen, ein Viertel davon tot oder vermisst.