Das sind die Positionen zu den Zentren
Acht Bonner Parteien nehmen im Kommunalwahlkampf Stellung zu Fußgängerzone und Stadtbezirken
Der GA hat die Parteien vor der Kommunalwahl gefragt: Wie kann die Stadt ihre Fußgängerzone und die Stadtbezirkszentren stärken? Das sind die Antworten.
Das sagt die CDU: „Innenstadt und Stadtbezirkszentren müssen wieder stärker als ‚gesellschaftlicher Treffpunkt‘ und Erlebnisraum fungieren. Das heißt mehr Gastronomie, Handel, Dienstleistungen, aber auch Kunst, Kultur und Unterhaltung. Wir werden dem Leerstand mit einem anderen Verständnis von Wirtschaftsförderung entgegnen und auf ein breites Angebot hinwirken. Die Sauberkeit sowie das objektive wie subjektive Sicherheitsgefühl werden wir verbessern und mehr öffentliche Toiletten installieren. Mehr Begrünung, schattenspendende Sitzmöglichkeiten, Wasserläufe oder Brunnen können zudem die Verweilqualität steigern.“
Das sagen die Grünen: „Wir machen die Innenstadt und die Stadtteilzentren zu lebendigen Treffpunkten mit attraktiven Angeboten aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und vielfältigen Veranstaltungen. Mit den Masterplänen für die Zentren gestalten wir das Bonn von morgen baulich für Anwohner*innen und Tourist*innen: Neue grüne Plätze, Bänke, (Trink-)Brunnen, Bäume und öffentliche Toiletten schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität und machen das vielfältige Angebot erlebbar. Wir stellen die barrierefreie Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln sicher. Bei Leerständen unterstützen wir temporäre, kreative Zwischennutzung.“
Das sagt die SPD: „Uns ist der enge Austausch mit den Einzelhändlern in der Bonner City wichtig. Wir sind uns mit ihnen völlig einig, dass unsere Innenstadt weiter gut erreichbar sein muss. Deshalb setzen wir uns für den Ausbau von Bus und Bahn in Bonn ein und bauen einen neuen Busbahnhof als schönes Tor ins Zentrum. Zugleich muss die Innenstadt auch mit dem Auto erreichbar bleiben. Sicherheit und Sauberkeit sind für die Attraktivität der Innenstadt und der Bezirkszentren wichtig. Deshalb halten wir die dichten Intervalle der Stadtreinigung aufrecht und setzen auf mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt.“
Das sagt die Linke: „Attraktivität und Lebendigkeit schafft man nicht mit der Ansiedlung der x-ten Filiale einer Modekette oder dem nächsten Starbucks, die man austauschbar in jeder anderen Stadt auch finden kann. Gleichzeitig sind die Mieten in Innenstadt und Zentren so hoch, dass man kaum andere Mieter findet. Für dieses Problem gibt es kommunalpolitisch kein Allheilmittel. Der städtische Hebel ist, die öffentlichen Flächen attraktiv zu machen und Aufenthaltsqualität zu bieten. Wer stattdessen zurück will zu einem Modell der Erreichbarkeit mit dem Auto bis fast in das Kaufhaus hinein, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.“
Das sagt der Bürger Bund Bonn: „Die leichte Erreichbarkeit insbesondere der City mit dem Auto ist wiederherzustellen sowie über den ÖPNV zu gewährleisten und im Zusammenwirken mit Hauseigentümern und Händlern muss für einen attraktiven Branchenmix in den Innenstadtlagen gesorgt werden. Ein hoher Anteil Fachgeschäfte ist notwendig. Nur als gastronomische Eventmeile werden die City und die Zentren auf Dauer nicht bestehen können. Der Vermüllung ist durch bessere Säuberungsintervalle entgegenzuwirken. Fahrradverkehr sollte in der Fußgängerzone zwischen 9 bis 22 Uhr generell ausgeschlossen werden.“
Das sagt die FDP: „Unsere Stadt braucht lebendige Zentren mit Flair. Wir wollen gute Erreichbarkeit, attraktive Läden, Außengastronomie und Veranstaltungen. Weniger Bürokratie für Wirte, Händler und Veranstalter – und keine Verpackungssteuer. Die Wirtschaftsförderung muss aktiv auftreten, Leerstand entschieden bekämpfen und Firmen nach Bonn ziehen. Eine Willkommenskultur für neue Unternehmen muss von der Stadtspitzen aus vorgelebt werden. Die Gewerbesteuer wollen wir senken, um ein Zeichen des Aufbruchs zu setzen. Zudem muss die Innenstadt mit allen Verkehrsmitteln gleichermaßen gut erreichbar sein.“
Das sagt Volt: „Volt setzt sich für die ‚Stadt der 15 Minuten‘ ein, um attraktive Ortsteilzentren auch zukünftig zu sichern. Wir wollen mehr Erholungs- und Erlebnisorte, unterstützt durch ein aktives Ortsteil-Management. So sollen neben Gastronomie und Einzelhandel auch lokale Initiativen mit Begegnungsräumen gestärkt werden. Leerraum wollen wir vermehrt für Kurzprojekte, zum Beispiel Ausstellungen und Ähnliches öffnen. Gleichzeitig fordert Volt, dass der runde Tisch Innenstadt wieder regelmäßig stattfindet, um den wirtschaftspolitischen Dialog und die Belange des Einzelhandels wieder stärker in den Blick zu nehmen.“
Das sagt die AfD: „Bad Godesberg konnte für den Ausbau seiner Innenstadt Fördermittel locker machen. Jahrelang wurde der Erfolg dieses Projekts durch überzogene Klimaauflagen verzögert. Jetzt scheint frischer Wind in Planung und Ausführung gekommen zu sein.
Ein Erfolg könnte als Vorbild für die anderen Bezirke dienen.“