Vor 150 Jahren brachte der Leipziger Klavierbauer Paul Ehrlich Pappe zum Klingen und legte den Grundstein für einen neuen Industriezweig: mechanische Musikinstrumente mit gelochter Platte. Lange vor der Schallplatte hörten Musikfreunde kleine Stücke auf rundem Pressspan.

Die ersten Plattensammlungen der Welt bestanden aus Leipziger Lochplatten. Der Erfolg war riesig, Marken wie „Polyphon“ und „Symphonion“ wurden berühmt. Als „Grundsteinleger der deutschen Musikwerke-Industrie“ wurde Ehrlich 1892 auf der Wiener Weltausstellung geehrt.

Um 1900 verdrängte das Grammophon seine Technik. Eine Sonderausstellung im Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig im Grassi zum 100. Todestag Ehrlichs, kuratiert von seinen Nachkommen, zeigt historische Spielgeräte, Lochplatten und eine Restaurierungswerkstatt mit Live-Vorführungen.