Gelsenkirchen. Kandidaten, Programme, Parteien: Zur Kommunalwahl am 14. September in Gelsenkirchen finden Sie in unserem XXL-Überblick alle wichtigen Infos.
Die Kommunalwahl 2025 ist extrem bedeutsam für das lokale Geschehen in Gelsenkirchen, aber auch nicht ganz unkompliziert. Bis zu fünf Stimmzettel können die rund 186.000 Wahlberechtigten am 14. September ausfüllen. Aber was wird eigentlich alles gewählt? Was sind die Bezirksvertretungen, was ist das Ruhrparlament? Wer stellt sich in Gelsenkirchen zur Wahl? Wie wurde 2020 gewählt? Und was sollte man bei jedem Stimmzettel beachten? Mit unserem großen FAQ sind Sie bestens vorbereitet.
Kommunalwahlen 2025 in Gelsenkirchen: Welche Termine sollte ich kennen?
Neben der eigentlichen Kommunalwahl am 14. September wird es in vielen Kommunen in NRW zu Stichwahlen kommen. Aufgrund der politischen Gemengelage in Gelsenkirchen ist momentan auch hier nicht davon auszugehen, dass ein OB-Kandidat oder eine OB-Kandidatin gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält. Tritt dieser Fall ein, würde es zwei Wochen später am 28. September eine Stichwahl geben. Dann sind alle Wahlberechtigten erneut dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Kommunalwahlen 2025 in NRW: Was wird alles gewählt?
Gewählt wird bei den Kommunalwahlen am 14. September nicht nur Gelsenkirchens Oberbürgermeister/in, der bzw. die die Verwaltung führt, die Ratssitzungen leitet und Gelsenkirchen nach außen repräsentiert.
Gewählt werden am Wahlsonntag auch eine ganze Reihe weiterer Gremien, die über den Alltag in der Stadt und der Region mitbestimmen, nämlich:
- der Rat der Stadt
- die Bezirksvertretungen
- der Integrationsrat
- das Ruhrparlament
Was ist der Rat der Stadt und wie wird er gewählt?
Der Rat der Stadt ist so etwas wie das „Parlament“ der Kommune. Hier werden politische Beschlüsse für die Gesamtstadt getroffen – von der Stadtentwicklung über den Haushalt bis hin zu Fragen der Kultur- und Sozialpolitik. Fachlich diskutiert werden die Themen vorab in den jeweiligen Fachausschüssen. Die Ratssitzungen werden in Gelsenkirchen live gestreamt.
Gewählt wird mit nur einer Stimme: Mit diesem Kreuz wählt man zugleich den Direktkandidaten im Kommunalwahlbezirk und die Reserveliste der jeweiligen Partei.
Der Rat der Stadt Gelsenkirchen tagt im Hans-Sachs-Haus.
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Der Stimmzettel für den Rat wird bezeichnet als „Stimmzettel für die Wahl der Vertretung der Stadt Gelsenkirchen im Wahlbezirk XX“.
In Gelsenkirchen gibt es 33 Wahlbezirke – von Bismarck-West bis Neustadt. Kurios: Die Wahlbezirke sind bis 34 durchgezählt; den Wahlbezirk mit der Nummer 9 gibt es in Gelsenkirchen nicht.
Für jeden Wahlbezirk haben die zwölf in Gelsenkirchen zugelassenen Parteien einen Direktkandidaten aufgestellt. Diese stehen links auf dem Stimmzettel. Mittig ist auf dem Stimmzettel die Liste der Partei aufgeführt, für die der Direktkandidat antritt. Darunter stehen jeweils die drei Top-Kandidaten, die ganz oben auf den Ratsreservelisten stehen. Rechts vergibt man sein Kreuz. Man hat nur eine Stimme.
Im Gelsenkirchener Rat wurden in der Wahlperiode 2020–2025 insgesamt 88 Sitze vergeben. Das ist ungewöhnlich groß und lag an den vielen Überhangmandaten, die bei der Kommunalwahl 2020 entstanden sind. Vor allem SPD und CDU gewannen in Gelsenkirchen deutlich mehr Direktmandate, als ihnen nach dem prozentualen Stimmenanteil zugestanden hätten.
Sie interessieren sich dafür, wie Ratssitzungen in Gelsenkirchen ablaufen? Hier haben wir noch mal einige Höhepunkte für Sie aus der vergangenen Wahlperiode:
Was sind die Bezirksvertretungen und wie werden diese gewählt?
Auch die fünf Bezirksvertretungen (BV) werden neu besetzt. Gelsenkirchen ist in fünf Stadtbezirke gegliedert, die jeweils ein eigenes Gremium haben. Diese Stadtteil-Parlamente kümmern sich um Themen direkt vor Ort – häufig um Spielplätze, Grünanlagen oder Verkehrsfragen.
In der letzten Sitzung der BV Nord vor den Sommerferien ging es beispielsweise um die Verkehrssituation an der Maelostraße in Buer oder um Straßenbaumaßnahmen in der Claesdelle. Es sind also die Themen „direkt vor der Haustür“.
Anders als beim Rat gibt es hier keine Direktwahl einzelner Personen: Die Bürgerinnen und Bürger stimmen ausschließlich für die Listen der Parteien.
Entsprechend stehen auf dem „Stimmzettel für die Wahl der Bezirksvertretung des Stadtbezirks X“ (so die offizielle Bezeichnung) lediglich die zwölf Parteien, die in den Bezirken mit ihren Listen antreten. Aufgeführt sind außerdem – auch hier – die drei Top-Kandidaten aus den Bezirkslisten.
Was ist der Integrationsrat und wie wird er gewählt?
Alle Menschen mit Migrationsgeschichte wählen ein eigenes Gremium – den Integrationsrat. Er vertritt die Interessen von Migranten und berät Rat und Verwaltung bei integrationspolitischen Fragen. Er hatte allerdings bislang weniger Macht als die Fachausschüsse im Rat oder die Bezirksvertretungen und konnte keine eigenen Anträge in die Haushaltsverhandlungen einbringen
In der letzten Sitzung des Integrationsrates vor der Kommunalwahl ging es beispielsweise um die Verleihung des Integrationsratspreises, der 2025 erstmals vergeben wurde. Außerdem wurde die Fortführung des Integrationskonzeptes der Stadt Gelsenkirchen diskutiert. Vorschläge aus dem Integrationsrat, über die wir in der WAZ berichtet haben, waren etwa die Forderung nach mehr muslimischer Seelsorge oder die Diskussion über bilinguale Kitas.
Durch eine Gesetzesänderung in NRW sollen künftig allerdings verpflichtende Ausschüsse für „Integration und Chancengleichheit“ gebildet werden. Der Integrationsrat wird also umbenannt und aufgewertet.
Auf dem Stimmzettel für die Integrationsratswahl stehen – wie bei den Bezirksvertretungen – nur die Listen der Parteien. Direktkandidaten sind nicht wählbar. Allerdings gibt es mehrere Einzelbewerber, die ohne Liste antreten. Auch hier hat man eine Stimme zur Verfügung.
Was ist das Ruhrparlament und wie wird es gewählt?
Das Ruhrparlament gibt es als Vertretung der Revierstädte im Regionalverband Ruhr (RVR) schon seit 100 Jahren, aber erst seit den Kommunalwahlen 2020 können die Wahlberechtigten im Ruhrgebiet über seine Besetzung abstimmen. Dadurch wurde es zwar unter demokratischen Gesichtspunkten gestärkt, wirklich neue Aufgaben erhielt das Parlament aber nicht: Es wacht heute wie früher über die Arbeit des RVR in Essen und diskutiert Themen wie die Regionalplanung, den Strukturwandel, Radwege- und Nahverkehrsnetze, Landschafts- und Naturschutzprojekte, Revier-Tourismus oder Image-Förderung.
Auch die Wahl des Ruhrparlaments ist eine reine Listenwahl. Auf dem Stimmzettel aufgeführt sind 17 Parteien und darunter die Namen der drei Top-Kandidaten, die auf der Liste ganz oben stehen.
Das Ruhrparlament hat 91 Sitze. Ins Parlament kommt nur, wer 2,5 Prozent der Stimmen erhalten hat. Bisher bildete die SPD mit 29 Sitzen die größte Fraktion im Ruhrparlament. Es folgten die CDU mit 27, die Grünen mit 20, die AfD mit sieben sowie FDP und Linke mit je vier Sitzen.
Wie wird der Bezirksbürgermeister in Gelsenkirchen gewählt?
Sie sollen die Gesichter und „Kümmerer“ in den Bezirken sein: Ein wichtiges politisches Amt in einer Großstadt wie Gelsenkirchen ist auch das der Bezirksbürgermeister. Die fünf zu vergebenden Posten werden allerdings nicht direkt von Bürgerinnen und Bürgern, sondern von den Bezirksvertretungen gewählt. In der Regel bekommt die stärkste Fraktion das Amt. Deshalb gab es bislang traditionell fast ausschließlich Bezirksbürgermeister der SPD. In der Wahlperiode 2020–2025 waren das:
- Bezirk West: Joachim Gill
- Bezirk Mitte: Marion Thielert
- Bezirk Ost: Wilfried Heidl
- Bezirk Süd: Thomas Fath
- Bezirk Nord: Dominic Schneider
Die bisherigen Bezirksbürgermeister in Gelsenkirchen (v.li.): Thomas Fath, Marion Thielert, Dominic Schneider, Joachim Gill und Wilfried Heidl (alle SPD).
© FUNKE Foto Services | Ingo Otto
Die Bezirksbürgermeister-Kandidaten stehen in der Regel ganz oben auf den Bezirkslisten der Parteien. 2025 kandidieren alle bisherigen Bezirksbürgermeister wieder ganz oben auf den SPD-Listen – mit Ausnahme von Dominic Schneider, der als Direktkandidat in Hassel-Süd für den Stadtrat antritt und in der SPD-Ratsreserveliste auf Platz 25 steht. Sein Nachfolger soll Thomas Steinberg werden, Spitzenkandidat auf der Bezirksliste Nord der SPD.
Ob es dieses Mal Bezirksbürgermeister gibt, die nicht von der SPD kommen, hängt davon ab, worauf sich mögliche Koalitionäre nach der Wahl einigen und welches Gesamtpaket sie fürs Spitzenpersonal schnüren.
Sicher ist aber wohl: Auch wenn die AfD, gemessen an den jüngsten Wahlergebnissen, Chancen hätte, einen Bezirk zu gewinnen, würde sie keinen Bezirksbürgermeister stellen können. Dafür müsste sie auch auf genug Stimmen aus den anderen Fraktionen hoffen – ein unrealistisches Szenario.
Wer ist überhaupt wahlberechtigt in Gelsenkirchen?
Insgesamt rund 186.000 Wahlberechtigte gibt es bei dieser Kommunalwahl. Wahlberechtigt für die OB-, Rats- und Bezirkswahlen ist, wer am Wahltag Deutscher ist oder die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaates der Europäischen Union besitzt. Das 16. Lebensjahr muss vollendet sein. Wahlberechtigt ist man zudem nur dann, wenn man mindestens seit dem 16. Tag vor der Wahl in Gelsenkirchen seine Wohnung oder – bei mehreren Wohnungen – seine Hauptwohnung hat.
Bei der Integrationsratswahl ist das etwas anders. Hier ist man wahlberechtigt, wenn man eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt, wenn man die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung oder durch die Geburt im Inland (nach § 4 Abs. 3 Staatsangehörigkeitsgesetz) erworben hat. Außerdem muss man mindestens 16 Jahre alt sein, sich seit mindestens einem Jahr rechtmäßig in Deutschland aufhalten und ebenfalls mindestens seit dem 16. Tag vor der Wahl in Gelsenkirchen die Hauptwohnung haben.
Wer sind die Oberbürgermeister-Kandidatinnen und -Kandidaten in Gelsenkirchen?
Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD, 62 Jahre alt) hatte im Dezember 2024 erklärt, nicht mehr kandidieren zu wollen. Ihre Erklärung von damals lesen Sie hier noch einmal im Wortlaut nach:
Karin Welge will nicht mehr: Nach einer Amtszeit reiche ihre Kraft nicht mehr, um als OB in Gelsenkirchen weiterzumachen, teilte die SPD-Politikerin Ende 2024 mit.
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Zehn Personen stellen sich für das Amt des nächsten Gelsenkirchener Stadtoberhaupts zur Verfügung und wollen Welges Nachfolge antreten. Das sind:
- Andrea Henze (SPD, wird auch unterstützt von den Grünen; geb. 1975 in Dessau, Sozialdezernentin in Gelsenkirchen)
- Laura Rosen (CDU; geb. 1994 in Gelsenkirchen, Finanzbeamtin)
- Norbert Emmerich (AfD; geb. 1953 in Gelsenkirchen, Bankkaufmann)
- Susanne Cichos (FDP; geb. 1968 in Dorsten, Diplom-Kauffrau)
- Sinan Böcek (WIN; geb. 1994 in Gelsenkirchen, Rechtsanwalt)
- Martin Gatzemeier (Die Linke; geb. 1958 in Gelsenkirchen, Rentner)
- Cornelia Keisel (Partei für Tierschutz – TIERSCHUTZ hier!; geb. 1966 in Essen, Tierschützerin)
- Sascha Maierhofer (Die PARTEI; geb. 1979 in Gelsenkirchen, Beamter der Bundeswehr)
- Jan Specht (AUF; geb. 1981 in Duisburg, Ingenieur)
- Markus Heuer (Einzelbewerber; geb. 1976 in Bochum, Fachwirt für Büro und Projektorganisation)
>> Kurzportraits zu allen Kandidaten lesen Sie hier: Kommunalwahl 2025: Das sind Gelsenkirchens 10 OB-Kandidaten
Welche Parteien können in den Stadtrat und die Bezirksvertretungen gewählt werden?
Für den Stadtrat und die Bezirkswahlen treten zwölf Parteien an, nämlich:
- SPD (Spitzenkandidat ist Axel Barton, geb. 1954 in Gelsenkirchen, Pensionär und bisheriger Fraktionsvorsitzender der SPD im Gelsenkirchener Stadtrat)
- CDU (Spitzenkandidatin ist OB-Kandidatin Laura Rosen)
- AfD (Spitzenkandidat ist OB-Kandidat Norbert Emmerich)
- Bündnis 90/Die Grünen (Spitzenkandidatin ist Adrianna Gorczyk, geb. 1987, Büroleiterin und bislang gemeinsam mit Peter Tertocha Fraktionsvorsitzende in Gelsenkirchen)
- FDP (Spitzenkandidatin ist OB-Kandidatin Susanne Cichos)
- WIN (Spitzenkandidat ist Esad Tatoğlu, geb. 1999 in Herten und Polizeibeamter)
- Die Linke (Spitzenkandidat ist OB-Kandidat Martin Gatzemeier)
- Tierschutz hier! (Spitzenkandidatin ist OB-Kandidatin Cornelia Keisel)
- Die PARTEI (Spitzenkandidat ist Marc Meinhardt, geb. 1975, Studienrat a. D. und bisheriger Vorsitzender der PARTEI-Ratsgruppe im Stadtrat)
- AUF (Spitzenkandidat ist OB-Kandidat Jan Specht)
- BSW (Spitzenkandidat ist Serdar Ay, geb. 1992, Student)
- GUT (Spitzenkandidat ist Gökhan Yilmaz, geb. 1987, Ingenieur)
Bei der vergangenen Kommunalwahl vor fünf Jahren wurden Vertreter von zehn Parteien in den Stadtrat gewählt. Neu dazukommen könnten jetzt theoretisch zusätzlich Stadtverordnete vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der Gelsenkirchener Union für Teilhabe (GUT), die als Abspaltung von der Wähler Initiative NRW (WIN) zu verstehen ist.
Es ist eine der kuriosesten Geschichten des Kommunalwahlkampfes: GUT-Spitzenkandidat Yilmaz wäre fast – aufgrund eines Fehlers bei der Sitzung des Wahlausschusses – unfreiwillig zum OB-Kandidaten geworden. Die ganze Story lesen Sie hier.
Was steht in den Wahlprogrammen der Parteien?
Bislang hat die WAZ Gelsenkirchen die Wahlprogramme von sechs Parteien im Detail analysiert. Die entsprechenden Texte können Sie hier nachlesen:
Wer tritt an für den Integrationsrat in Gelsenkirchen?
„Im Vergleich zu 2020 sehen wir bei den diesjährigen Integrationsratswahlen eine erfreuliche Entwicklung: Mit 14 Wahlvorschlägen (9 Listen und 5 Einzelbewerbungen) bewerben sich deutlich mehr Menschen um dieses Amt“, freut sich die bisherige Integrationsratsvorsitzende Teuta Abazi.
Gewählt werden können:
- Wähler Initiative Nordrhein-Westfalen (WIN), Listenplatz 1: Medine Maloglu (geb. 2006, Studentin)
- Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Listenplatz 1: Berat Arifi (geb. 1998, Student)
- Deutsch-Türkische Interessen-Bewegung (DTIB), Listenplatz 1: Suat Değirmencioğlu (geb. 1977, Postzusteller)
- Bündnis 90/Die Grünen, Listenplatz 1: Derya Halici (geb. 1973, systemische Beraterin)
- Alternative für Deutschland (AfD), Listenplatz 1: Zafer Sarial (geb. 1975, Unternehmer)
- Hand in Hand für Integration und Toleranz, Listenplatz 1: Sara Alsalhanee (geb. 1999, Studentin)
- Die Weltbürger, Listenplatz 1: Jan-Eric Hegmanns (geb. 2002, Student)
- Gerechtigkeit für Umwelt und Teilhabe – Ge.U.T., Listenplatz 1: Mesut Kit (geb. 1984)
- Internationale Linke Liste, Listenplatz 1: Markus Michael Ledwig (geb. 1990, Programmierer)
- Einzelwahlvorschläge: Erkan Yurtseven (geb. 1995, Student), Ibrahim Hourani (geb. 1990, Geschäftsführer), Kongolo Mwamba (geb. 1970, Tagesmutter), Karen Modersohn-Kluth (geb. 1959, EUTB-Beraterin), Aygül Yildiz (geb. 1968, Hausfrau)
Ergebnisse der Kommunalwahlen: Wie wurde 2020 in Gelsenkirchen gewählt?
2020 kam es zur Stichwahl zwischen Karin Welge (SPD) und Malte Stuckmann (CDU). Welge wurde am Ende zur Oberbürgermeisterin gewählt – mit 59,4 Prozent der Stimmen bzw. von insgesamt nur 29.397 Menschen in Gelsenkirchen. Nur 26,6 Prozent der Gelsenkirchener*innen hatten überhaupt ihre Stimme abgegeben.
Bei der Oberbürgermeisterwahl zuvor holte Welge 40 Prozent. Angetreten waren acht Kandidatinnen und Kandidaten. Wie damals genau gewählt wurde, können Sie hier noch einmal nachlesen.
Er trat 2020 gegen Karin Welge an: Malte Stuckmann wird auch künftig in der Gelsenkirchener Lokalpolitik mitmischen. Er ist in der CDU-Ratsliste auf Platz 5.
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Die großen Gewinner der Kommunalwahl 2020 waren die AfD, die Grünen und die FDP, die ihre Werte jeweils mindestens verdoppeln konnten. Grüne und AfD bekamen jeweils elf Sitze im Rat, die FDP bekam vier Sitze – und konnte eine Fraktion bilden. Das geht ab drei Stadtverordneten.
Gemessen am Wahlausgang der Bundestagswahl 2025, der letzten Wahl in Gelsenkirchen, könnte es dieses Mal für Grüne und FDP wieder einen Rückschlag geben, die AfD hingegen könnte triumphieren. Sie wurde im Februar erstmals knapp stärkste Kraft in Gelsenkirchen und holte 24,7 Prozent. Positivere Aussichten dürfte es ebenso bei den Linken geben, die sich derzeit ebenfalls im Umfragehoch befinden.
Wie speziell das Wahlverhalten in Gelsenkirchen im bundesweiten Vergleich ist, können Sie hier noch einmal nachlesen: Darum ist Gelsenkirchen ein Wahlkreis der Extreme
Stimmabgabe in Gelsenkirchen: Und wie kann ich nun wählen? Wie funktioniert die Briefwahl?
Am Wahlsonntag (14. September) können alle Wahlberechtigten ihre Stimme persönlich in dem Wahlraum abgeben, der auf ihrer Wahlbenachrichtigung angegeben ist. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Stimmabgabe sind die Wahlbenachrichtigung sowie – auf Aufforderung – ein Personalausweis oder Reisepass vorzuzeigen. Wenn man die Wahlbenachrichtigung verloren hat, ist das in der Regel aber kein Problem. Dann zeigt man den Ausweis.
Wer per Briefwahl wählen möchte, kann einen Antrag auf Briefwahlunterlagen stellen. Wer am Wahlsonntag keine Zeit hat, kann aber auch jetzt schon wählen. Das geht an einer der beiden Wahlscheinstellen in Gelsenkirchen. Diese befinden sich hier:
- Horster Straße 6, Gelsenkirchen-Buer
- Ebertstraße 11, Gelsenkirchen (Atrium des Hans-Sachs-Hauses)
„Da für die Briefwahl nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung steht und der postalische Versand Zeit in Anspruch nimmt, wird – sofern möglich – die Direktwahl in einer der Wahlscheinstellen empfohlen“, teilt die Stadt Gelsenkirchen mit.
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Wer trotzdem nicht direkt und vorab an den Wahlscheinstellen seine Stimme abgeben möchte, sollte Folgendes beachten: Ein Antragsvordruck für die Briefwahlunterlagen befindet sich auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung. Alternativ kann der Vordruck auch online heruntergeladen und ausgedruckt werden, direkt online beim Wahlamt gestellt werden oder über den QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung beantragt werden. Die Online-Beantragung ist hier möglich.
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Die Briefwahlunterlagen erhält man anschließend per Post. Sämtliche Stimmzettel für die Kommunalwahlen werden danach in den blauen Stimmzettelumschlag gelegt und dieser wird zugeklebt. Die „Versicherung an Eides statt zur Briefwahl“, die sich auf der Rückseite des Wahlscheins befindet, wird unterschrieben und anschließend zusammen mit dem blauen Stimmzettelumschlag in den hellroten Wahlbriefumschlag gesteckt. Der hellrote Wahlbriefumschlag wird nun zugeklebt und versendet.
Wann sind Stimmen eigentlich ungültig?
Immer wieder gibt es ungültige Stimmen bei Wahlen; 2020 waren es bei der Wahl zum Rat der Stadt beispielsweise 132. Ein Stimmzettel wird als ungültig gewertet, wenn er Zusätze, Vorbehalte oder beigefügte Anlagen enthält, weitere Äußerungen wie Beleidigungen, Lobeshymnen auf Kandidierende oder Parteien, demonstrative Erklärungen oder Ähnliches aufweist oder zerrissen beziehungsweise stark beschädigt ist.
Kann ich noch Wahlhelfer in Gelsenkirchen werden?
Die 1700 Wahlhelfenden kommen in 156 Urnenwahllokalen und bei der Auszählung von 53 Briefwahlbezirken zum Einsatz. In Gelsenkirchen sind bereits genug helfende Hände gefunden worden. Wer noch Interesse hat, in den Reservepool der Wahlhelfenden aufgenommen zu werden, kann sich melden unter: 0209 169 40 25 oder per E-Mail an wahlamt@gelsenkirchen.de