Moskau/Primorje – Lange Autoschlangen an zahlreichen Tankstellen, Benzinpreise, die stündlich erhöht werden und Rationierungskarten fürs private Tanken. Was sich anhört, wie Nachrichten aus einem Dritte-Welt-Land, wird durch Bilder aus dem Osten Russlands sowie den russisch besetzten Gebieten in Georgien und der Ukraine bestätigt. Bilder aus dem rohstoffreichsten Land der Welt!

Nach zahlreichen Angriffen ukrainischer Kamikaze-Drohnen auf russische Raffinerien kommt es seit Mitte der Woche in mehreren Regionen von Putins Reich zu erheblichen Engpässen bei der Treibstoffversorgung der Zivilbevölkerung.

▶︎ Während Putins Regime die großen Städte und den Westen des Landes priorisiert versorgt, scheint es in den ländlichen Gebieten der fernöstlichen Region Primorje teils kaum noch Benzin zu geben, wie zahlreiche Videos wütender Autofahrer zeigen.

Russische Arbeiter erhöhen die Preise für Benzin im Osten des Landes

Russische Arbeiter erhöhen die Preise für Benzin im Osten des Landes

Dramatische Lage auf der annektierten Krim

Der Zeitung „Moscow Times“ sagte ein Anwohner der ebenfalls fernöstlichen Region Chabarowsk: „Die Zapfsäulen sind mit ‚Außer Betrieb‘-Schildern übersät. In größeren Städten kann man zwar noch tanken, aber die Warteschlangen sind anderthalb bis zwei Stunden lang.“

▶︎ Noch schlimmer scheint die Lage in der russisch besetzten Region Abchasien zu sein, die im Krieg 2008 von Georgien abgetrennt wurde. Hier berichten Anwohner, dass sie auch nach sechs Stunden Warten an der Tankstelle keinen Sprit bekommen haben und ihre Autos teils auf den Straßen zurücklassen mussten.

Auch im russisch besetzten Abchasien ist die Lage kritisch

Auch im russisch besetzten Abchasien ist die Lage kritisch

▶︎ Ebenfalls dramatisch scheint die Lage auf der 2014 illegal annektierten ukrainischen Krim zu sein. Hier werden seit einigen Tagen rationierte Tankkarten ausgeteilt, mit denen jeder Autofahrer nur sein eigenes Auto betanken darf und das auch nur einmal pro Tag.

Auf einer Autobahn auf der Krim warten Menschen an einer noch geöffneten Tankstelle

Auf einer Autobahn auf der Krim warten Menschen an einer noch geöffneten Tankstelle

Grund für die massive Benzinknappheit sind laut Beobachtern die nahezu täglichen Angriffe ukrainischer Langstreckendrohnen auf russische Gas- und Öl-Anlagen und vor allem die ohnehin schon maroden Raffinerien des rohstoffreichsten Landes der Welt.

Massive Explosion in einer russischen Raffinerie nach einem ukrainischen Drohnen-Angriff

Eine russische Raffinerie explodiert Mitte August 2025 nach einem ukrainischen Drohnen-Treffer

So habe die Ukraine seit Jahresbeginn 13 bis 17 Prozent der russischen Raffinerie-Leistung zerstört oder durch ihre Angriffe untauglich gemacht. Als Konsequenz verhängte das Putin-Regime zunächst einen Exportstopp für Benzin, jetzt kommt es zu ersten Engpässen unter der russischen Bevölkerung.

Das BILD-Lagezentrum: Putin-Reich geht der Sprit ausTeaser-Bild

Quelle: BILD21.08.2025

Auch gestern griff die ukrainische Armee eine weitere russische Raffinerie an. Nachdem die Einrichtung in Nowoschachtinsk in der Nacht zum Donnerstag getroffen wurde, waren auch am Tag noch Feuer und Rauchschwaden weithin sichtbar.