Kiel. Wassersport an der Kiellinie in Not: Nachdem den Ruder- und Kajakvereinen in der Seeburg gekündigt wurde, sind zwei der Clubs noch immer auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Sowohl die Ruderriege Ditmarsia als auch der Hochschulring Deutscher Kajakfahrer (HDK) kämpfen darum, ihre Boote irgendwo unterzubringen, um wieder regelmäßig aufs Wasser gehen zu können.
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Hintergrund: Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) als Eigentümerin der Seeburg an der Kiellinie hatte der Ruderriege, dem HDK und dem Akademischen Ruderverein Kiel (ARV) die Mietverträge gekündigt. Die Vereine waren zum Teil seit mehr als 60 Jahren fester Bestandteil der Seeburg und eng mit der Uni verbunden.
Kieler Uni will Seeburg ohne Wassersportler
Aber die CAU verfolgt ein neues Konzept für das altehrwürdige Gebäude. „Die Seeburg wird dabei als Schaufenster der Wissenschaft fungieren, das der Gesellschaft einen direkten Einblick in die Universität gibt und Angebote für die Öffentlichkeit bereithält“, sagt CAU-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer, die von einem Begegnungsort für alle spricht.
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Wir würden unseren regulären Ruderbetrieb auch gern wieder aufnehmen.
Ulrich Tiemann
Vorsitzender der Ruderriege Ditmarsia
„Dafür wird es in den nächsten Jahren einen großen Umbau des Gebäudes geben.“ Die Ruderer und Kajakfahrer bringt das in Not, denn nur der ARV hat bereits einen neuen Standort. Im Herbst soll das neue Heim ein Stück weiter die Kiellinie hinauf direkt neben dem Schülerbootshaus fertig werden.
„Wir würden unseren regulären Ruderbetrieb auch gern wieder aufnehmen“, sagt Ulrich Tiemann, Vorsitzender der Ruderriege Ditmarsia. Auch seinem Verein schwebt eine neue Halle vor, und zwar auf dem Parkplatz neben dem Haus der Segler-Vereinigung Kiel am nördlichen Ende der Kiellinie. Die Ruderer wollen die Fläche von der Stadt kaufen oder pachten.
Ruderriege Ditmarsia sucht Fläche für Bootshalle
Doch die Stadt Kiel bremst. Eine Bootshalle sei dort nicht zulässig, dazu müsse erst einmal der Flächennutzungsplan geändert und im Anschluss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Das setze ein öffentliches Interesse und „ausreichende Kapazitäten in der Verwaltung voraus“, heißt es auf Nachfrage. Es sei nicht absehbar, dass die Kommunalpolitik das Vorhaben in die Prioritätenliste aufnehme.
Ulrich Tiemann weist darauf hin, dass die Kiellinie umgestaltet werden soll, dafür werde es ohnehin Planungsaufwand geben. „Vergesst nicht die Vereine“, sagt er in Richtung Verwaltung und Politik der Wassersportstadt Kiel.
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Auch der HDK ist laut dem Vorsitzenden Axel Mohr noch auf der Suche nach einer Halle mit Wasserzugang für die 70 Kajaks. Zwar bestehe weiter die Chance weit außerhalb von Kiel an der Schwentine, doch der Vermieter habe bislang kein grünes Licht gegeben. „Wir sind noch heimatlos“, so Mohr.
KN