Gefühle wirken sich auf unser Herz aus, sodass Dauerbelastungen wie Stress, Niedergeschlagenheit oder Angst häufig zu den Risikofaktoren für die Entstehung einer Herzerkrankung zählen. Wie aber kann man mit seinen Emotionen so umgehen, dass sie sich nicht negativ auf das Herz auswirken? Welche gesunden Lebensgewohnheiten lassen sich stressfrei in einen Alltag integrieren und wie gestaltet man das eigene Leben nach einer Herzkrankheit wieder aktiv? Darüber hat die Gesundheitspsychologin und Psychotherapeutin Gabriele Possert im Rahmen eines Vortrages der Veranstaltungsreihe ICH in Kardaun gesprochen.

Beim Vortrag der Veranstaltungsreihestand das Thema „Mein Herz – Umgang mit Stress“ auf dem Programm. Die gebürtige Salzburger Kardiopsychologin Gabriele Possert hat dabei über das Herz, seine Funktionen und häufige Krankheitsbilder gesprochen, vor allem aber die Auswirkungen von Stress auf das Herz aufgezeigt und einen sinnvollen Umgang mit stressigen Situationen im Alltag aufgezeigt. Wie aber hängen Herz und Psyche zusammen? „Stresshormone wie etwa die beiden bekannten Hormone Adrenalin und Cortisol erhöhen den Blutdruck, beschleunigen damit den Herzschlag und sorgen für Fettablagerungen an Gefäßen. Diese führen langfristig zu chronischen und Erkrankungen gerade um das Herz herum“, erklärte die Psychologin, dass anhaltender Stress, aber auch Depressionen, Angst- und Schlafstörungen sich langfristig auf Blutdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall auswirken.

Die Kardiopsychologin legte ihrem Publikum in Kardaun nahe, früh genug auf psychische Symptome von Stress zu achten, darunter Erschöpfung, Traurigkeit, Reizbarkeit, Gedankenkreisel und Migräne. Um Stress gezielt abzubauen, gebe es verschiedene Strategien, erläuterte Possert, darunter zählen etwa eine effektive Stressminimierung, aber auch Lebensgewohnheiten wie gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, routinierte Schlafgewohnheiten und regelmäßige Entspannung. „Dies soll aber nicht zu neuem Stress führen, weil man sich vielleicht selbst zu sehr unter Druck setzt und sich nicht an die eigenen hohen Ansprüche an eine gesunde Lebensführung halten kann“, machte Possert bewusst. Um Herzkrankheiten vorzubeugen, seien noch dazu regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig“, betonte die Psychologin. Soziale Kontakte pflegen, einem Hobby nachgehen, seine Gefühle ausdrücken, sich dem Thema Spiritualität widmen oder seinen kulturellen Horizont erweitern, können helfen, neue Kraft zu schöpfen und stressige Situationen besser zu bewältigen. „Und nicht zuletzt helfen im Umgang mit Stress oft eine Prise Hoffnung, Entschlossenheit, Mut, Humor, Fantasie, Kreativität, Optimismus und Zukunftsplanung“, fasste Possert zusammen.

Gesundheitspsychologin und Psychotherapeutin Gabriele Possert hat darüber gesprochen, was Psyche und Herz verbindet und wie man Herzerkrankungen vorbeugen kann. (Bild: Gemeinde Kardaun)