Galerie mit 12 Bildern: Khnvm – Metal Frenzy Open Air 2022
Das Jahr 2025 steht musikalisch betrachtet nicht zum ersten Mal dafür, dass eine Band mit einem neuen Album einen beachtlichen Entwicklungsschritt innerhalb des eigenen Horizontes vollzogen hat. Aktuell gesellen sich auch KHNVM, ausgesprochen so viel wie „Khaa-Nooom“, dazu, die im Jahr 2019 durch ihr einziges ständiges Mitglied Obliterator mit „Foretold Monuments Of Flesh“ erstmals auf sich aufmerksam machten. Auf dem neuesten und mittlerweile vierten Album der Band mit dem Titel „Cosmocrator“ ist, neben dem genannten Mastermind, nur noch Drummer Manuel Engel (MANIC ADRIFT) zu hören, der erstmals bei einer Studioproduktion hinter den Kesseln sitzt.
Positive Reminiszenzen en masse
Kurzum: Was KHNVM und der aus Bangladesh stammende Bandchef Obliterator auf diesem Rundling zusammenmeiseln, strotzt nur so vor positiven Reminiszenzen. Hatte der Vorgänger „Visions Of A Plague Ridden Sky“ ganz im slayerschen Sinne nur gute 26 Minuten Death-/Black-Metal am Start, hat das Projekt heutzutage deutlich mehr zu erzählen. Mit „Fathomless Enigma“ liegt in der Mitte ein instrumentales Kurzintermezzo, während die sich die verbleibenden sechs Songs jeweils Zeit lassen, verschiedene Arrangements auszurollen und diese auf der Theaterbühne einschlägig und mit nötiger Opulenz zu präsentieren.
Nicht nur bei frühen SLAYER hat Obliterator genau hingehört, sondern auch bei Bands wie NECROS CHRISTOS, die diesen Stiefel noch deutlich stärker verfinstern und einen tiefschwarzen Schatten über die Bay Area werfen. Das Gastsolo von Ekaitz Garmendia (SIJJIN) ist auf „Venom Spawn“ genau richtig platziert – einem Track, der aus seinen Wurzeln mächtiger Thrash-Riffs ein vielschichtiges Teil diverser Einflüsse formt. Diese Art zu komponieren haben KHVNM auf „Cosmocrator“ in ihrer bisherigen Diskographie auf ein neues Niveau gehoben und liefern erstmals eine Scheibe ab, die sich unnachgiebig und schnell durch die Gehörgänge fräst, gleichermaßen aber auch viel Luft für weitere Entdeckungsdurchläufe lässt.
Das bessere „Helljjin Combat“
SIJJINs „Helljjin Combat“ wird in diesem Jahr auf vielen Bestenlisten landen. Das wohl kaum zu Unrecht, doch „Cosmocrator“ ist alles in allem das rundere Album, weil Killer-Thrash-Riffs mit morbidem Death- und Black Metal kantenloser verschmelzen und sowohl mehr Abwechslungsreichtum als auch mehr Tiefgang bieten.