Paul Meilhat hat es schon wieder getan! Der Franzose lässt bei diesem Ocean Race Europe nicht locker. In der Nacht zu Sonnabend holte er sich mit der Biotherm den nächsten Sieg. Er fährt damit weiter in makelloser Weste bei diesem Rennen und baut seinen Vorsprung aus. Hier geht es zum Scoreboard.
Neben Biotherm ist das Team Holcim PRB die Crew der Stunde. Die Segler um Skipperin Rosalin Kuiper, die die erste Etappe von Kiel nach Portsmouth nach einem Crash aufgeben musste, ist mit Bravour ins Ocean Race Europe zurückgekehrt. Sie holten sich Platz zwei, was gestern Nacht spannend auf dem float-Racetracker zu beobachten war.
Doch gegen die Biotherm scheint bei diesen Bedingungen niemand anzukommen. Um 2:53:49 Uhr in der Nacht kreuzte die hellblaue Biotherm die Ziellinie vor Cartagena/Spanien, hatte sich damit im Mittelmeer noch einen Vorsprung von eineinhalb Stunden gegenüber der Holcim PRB aufgebaut.
Rosalin Kuiper ist mit ihrem Team stark ins Ocean Race Europe zurückgekehrt. © Jean Louis Carli
Paul Meilhat, Sam Goodchild und Co sind vor allem bei leichten Winden das Maß der Dinge unter den aktuellen Imocas. Das wurde bei diesem Teilstück einmal mehr deutlich. Nachdem sie auf dem schnellen Downwind von Porto nach Gibraltar ihre klare Führung schnell an die Paprec Arkéa verloren hatten, holten sie sich die Spitze wieder, als die Flotte im Mittelmeer in die große Leere fuhr.
Doppelt Kasse für Biotherm
Gleich doppelt machte Meilhat damit Kasse. Etappe zwei des Rennens von Portsmouth/England nach Cartagena/Spanien war in zwei Wertungen geteilt. Auf dem ersten Abschnitt bis Porto profitierte das Sieg-Team von der zahmen Biskaya, traf zudem die strategisch richtige Entscheidungen, einen westlichen Kurs am Kap Finisterre zu wählen, um sich die die sieben Zähler für die Zwischenwertung zu holen.
Knapp eine Stunde später machte die Paprec Arkéa von Yoann Richomme in Porto fest. Doch der Rennfavorit drückte nach dem Neustart – mit den gleichen Zeitabständen des Zieleinlaufs von Porto – auf das Tempo. Der lange Downwinder bei Topspeed über 30 Knoten die portugiesische Küste hinunter war das Revier der Paprec Arkea.
Für den Topspeed sorgt Paprec Arkéa, doch im schwachen Wind ist sie unterlegen. © Jean Louis Carli
Und der Abschnitt begeisterte Richomme: „Es war superschnell. Wir hatten einen tollen Winkel, eine gute Segeleinstellung und genossen magische Stunden.“ Die 20 Seemeilen Rückstand auf die Biotherm waren schnell gut gemacht, und die Paprec Arkéa zog zunächst vorbei. Sie hatten kleinere Vorsegel als die Biotherm gewählt, die mit zu viel Power im Rigg immer wieder in die See eintauchte und ausgebremst wurde.
In der Verfolgung war die Holcim PRB vor der Malizia von Boris Herrmann, die allerdings ohne ihren Chef-Skipper ins Rennen gegangen war. Der Hamburger nahm andere Verpflichtungen wahr, besuchte unter anderem den SailGP in Sassnitz und hatte die Verantwortung für die Yacht seinem Co Will Harris übergeben.
Amaala hängt hoffnungslos zurück
Während die Spitze bereits Portugal passiert hatte, mühten sich die bemitleidenswerten Schweizer auf der Amaala noch darum, das Zwischenziel zu erreichen.
Sie waren mitten im Atlantik nach der Passage des Kap Finisterre im schwachen Wind hängengeblieben, wurde von der kompletten Flaute über Stunden festgehalten und fielen aussichtslos hinter die Flotte zurück.
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