Duisburg. Eine Sicherstellung bringt das Tierheim in Duisburg an seine Grenzen: 100 gesundheitlich angeschlagene Ratten müssen jetzt versorgt werden.
Behörden der Stadt Duisburg haben am Donnerstag rund 100 Ratten, einige Reptilien und zwei Hunde aus schlechten Haltungsbedingungen beschlagnahmt. Die Tiere sind zur Versorgung ins Duisburger Tierheim gekommen. Der Notfall bringt die Einrichtung an der Lehmstraße in Neuenkamp an ihre Grenzen.
Gegen 17 Uhr ging im Tierheim der Anruf des Veterinäramts ein, bis 23 Uhr waren die Mitarbeiter im Einsatz, „um alle Tiere aufzunehmen, nach Geschlechtern zu trennen und erstversorgt notdürftig unterzubringen“, berichtet die Einrichtung in sozialen Netzwerken.
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Tierheim Duisburg: Ratten stammen aus einem Fall von Animal Hoarding
Die Ratten stammen aus einem Fall von Animal Hoarding. Mit dem englischen Begriff wird das Horten von Tieren umschrieben. Bei dem Phänomen halten Menschen Tiere in einer großen Anzahl, können sie aber nicht mehr angemessen versorgen. Es fehlt an Futter, Hygiene oder Pflege. Der Halter ist jedoch nur eingeschränkt in der Lage zu erkennen, dass es den Tieren in seiner Obhut schlecht geht.
Das Duisburger Tierheim hat zuletzt immer mehr solcher Fälle beobachtet. Ein Bild, das der Deutsche Tierschutzbund bestätigt. Seit 2008 sammelt der Verband Informationen zu bekannt gewordenen Fällen und wertet diese aus. 2023 haben die Tierschützer 115 Animal-Hoarding-Fälle mit 6691 betroffenen Tieren protokolliert – so viele wie nie zuvor. Die Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor.
Tierheim bittet um Unterstützung
Viele der nun in Duisburg sichergestellten Ratten sind gesundheitlich angeschlagen, berichtet das Tierheim. Wenn Behörden Tiere beschlagnahmen, landen sie in den Tierheimen, die ohnehin am Limit sind. Dies führt – wie jetzt in Neuenkamp – zu weiteren erheblichen Belastungen.
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„Wir stoßen mit dieser großen Sicherstellung an unsere Grenzen. Unterbringung, Futter, medizinische Versorgung: Das alles bedeutet enorme Kosten und viel zusätzliche Arbeit“, erklärt das Tierheim. Die Einrichtung bittet deshalb um finanzielle Unterstützung. Einen Kontakt zum Tierschutzzentrum gibt es auf der Internetseite www.tierheimduisburg.de