„Verwirrt wie wir alle“

Darum zählte Bayerns Gegentor doch nicht

23.08.2025 – 09:58 UhrLesedauer: 2 Min.

Joshua Kimmich (M.) diskutierte mit Schiedsrichter Florian Badstübner (2. v. r.): Die Münchner hielten am Ende die Null.Vergrößern des Bildes

Joshua Kimmich (M.) diskutierte mit Schiedsrichter Florian Badstübner (2. v. r.): Die Münchner hielten am Ende die Null. (Quelle: IMAGO/Gerhard Schultheiß)

Diese Szene war zwar nicht spielentscheidend, aber kurios. Beim Sieg der Bayern gegen Leipzig schießen auch die Gäste ein Tor, das Minuten später doch nicht zählt.

Mit einem 6:0-Sieg gegen RB Leipzig setzte der FC Bayern ein klares Ausrufezeichen zum Start der neuen Bundesliga-Saison. Inmitten der Partie ereignete sich allerdings eine kuriose Szene, die zwischenzeitlich zum Gegentor des deutschen Rekordmeisters geführt hat. In der 66. Minute stand es aus Bayern-Sicht 4:1 – allerdings nur vier Minuten lang.

Was war passiert? Leipzigs Innenverteidiger Castello Lukeba sollte einen Freistoß ausführen, dribbelte jedoch stattdessen mit dem Ball los. Es folgte ein langer Pass auf Mitspieler Johan Bakayoko, der das Spielgerät zu Antonio Nusa auf links weiterleitete. Der 20-Jährige drosch den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte der Bayern – Manuel Neuer blieb ohne Chance.

Während viele Zuschauer im Stadion den falsch ausgeführten Freistoß nicht wahrgenommen hatten, wandte sich allen voran Joshua Kimmich sofort an Schiedsrichter Florian Badstübner. „Ich habe schon gemerkt, dass der Schiri nach dem Freistoß angepfiffen hat und der (Leipziger) Spieler einfach los gedribbelt ist. Da habe ich gedacht, das geht doch nicht“, erzählte der Münchner nach der Partie am Sky-Mikrofon.

Kimmich reklamierte heftig, es folgte ein Hin und Her. Zunächst wurde der Treffer gegeben, dann schaltete sich der Videoassistent (VAR) ein und das Tor wurde zurückgenommen. Es dauerte fast fünf Minuten, bis die Entscheidung getroffen werden konnte. Der Grund: ein Viererwechsel der Bayern und ein Doppelwechsel aufseiten der Leipziger. Kimmich sah währenddessen für seine Hartnäckigkeit von Schiedsrichter Badstübner die Gelbe Karte.

„Es geht nicht ums Recht haben, es geht um das Meckern, was irgendwann unsportlich ist“, so der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, der daher einräumte: „Ich hätte mir wahrscheinlich auch Gelb gegeben, weil ich relativ hartnäckig geblieben bin.“ Aus seiner Sicht sei es aber entscheidend gewesen, sich einzumischen, befand Kimmich. Die Verwarnung könne er verkraften, „weil wir dadurch das Gegentor nicht bekommen haben“.

Zum Schiedsrichter habe er gesagt, „dass das Tor ein Skandal ist, dass das nicht geht“. Die Assistenten und Kameras im Stadion seien gut. „Am Ende bin ich schon froh, dass er den Mut hatte, das zurückzunehmen“, so Kimmich.